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Autobosse verhandeln angeblich mit US-Botschafter über Abschaffung von Zöllen

Auf einer VDA-Veranstaltung in Berlin sollen erste Gespräche stattgefunden haben. Das Ziel: Die Abschaffung aller Autozölle. Der Verband dementiert.

Am 6. Juni versammelte sich der Führungszirkel der heimischen Autoindustrie in Berlin, um zwei neue Mitglieder zu begrüßen: Volkswagen-Chef Herbert Diess und Wolf-Henning Scheider, CEO von ZF Friedrichshafen. In der Vorstandssitzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wurden die beiden Topmanager in das Führungsgremium des VDA gewählt.

Die Angelegenheit war reine Formsache. Weniger alltäglich war hingegen ein vertrauliches Gespräch, das nach Informationen des Handelsblatts aus Branchenkreisen am Rande der Sitzung stattfand.

Richard Grenell, seines Zeichens Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Deutschland und Intimus von US-Präsident Donald Trump, tauschte sich mit den heimischen Autobossen aus. Es ging vor allem darum, dass BMW, Daimler, Volkswagen und Co. in den USA mehr als 800.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren und Zehntausende Menschen in Amerika beschäftigen.

Zum Hintergrund: Die heimische Autoindustrie ist verunsichert. Schließlich droht US-Präsident Trump der Europäischen Union unverhohlen damit, Strafzölle auf Autoimporte zu verhängen. Und allein Deutschland exportierte 2017 Autos im Wert für knapp 20 Milliarden Euro in die USA.

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Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, wollen die Autobosse dem mächtigsten Mann der Welt im Handelsstreit über Botschafter Grenell nun ein Friedensangebot überbringen: Demnach fordern die Manager die Abschaffung aller Autozölle auf beiden Seiten des Atlantiks. Der VDA dementiert diese Darstellung.

„Einen Vorschlag für einseitige Zugeständnisse oder den gegenseitigen Abbau ausschließlich von Auto-Zöllen gibt es nicht“, erklärte der Verband. Zwar zeigt sich der VDA schon länger durchaus offen dafür, Handelsbarrieren zwischen den USA und der EU abzubauen. In der Branche hieß es hinter vorgehaltener Hand, man fürchte die US-Konkurrenz nicht. Aber ein Abbau von Handelshürden könne nur im Rahmen eines breiten Industriezollabkommens zwischen den beiden Partnern geschehen. Alles andere wäre nicht WTO-konform.

Die EU hatte der US-Regierung angeboten, über ein solches Industriezollabkommen zu verhandeln – unter der Bedingung, dass dabei die EU-Staaten dauerhaft von den Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen werden. Seit Juni gelten die US-Strafzölle aber auch für die EU. Die Gespräche sind daher weitgehend zum Stillstand gekommen.

Deutschland will in den kommenden Wochen allerdings noch mal einen Vorstoß auf europäischer Ebene für ein umfassendes Zollabkommen mit den USA unternehmen, heißt es in Regierungskreisen. Nach dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron Anfang der Woche gebe es durchaus die Chance, dass die Franzosen dabei mitziehen. Ein neuer Vorstoß könne aber frühestens dann erfolgen, wenn die EU auf die Sanktionen von der anderen Seite des Atlantiks reagiert habe.