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James-Simon-Galerie: Die langen Schatten der Germanen

Berlin. Über Jahrhunderte hinweg wurden die allgemeinen Vorstellungen über die Germanen vom Bericht eines Mannes geprägt, der sie selbst nur aus Büchern kannte und nie den Raum betreten hatte, den die Römer als ihr Heimatland bezeichneten. Der römische Historiker Tacitus verfasste seine Schrift „Germania“ im Jahr 98 nach Christus, eine Abschrift davon wurde 1455 im Kloster Hersfeld wiederentdeckt, wo sie vom späteren Papst Pius II., Enea Silvio Piccolomini, eingehend studiert wurde. „Vor allem müssen wir zeigen“, schrieb Piccolomini, „was Deutschland denn einst war und was es heute ist.“

Die Annahme einer möglichen Vergleichbarkeit nach mehr als 1000 verstrichenen Jahren war damit in die Welt gebracht, und auch in späterer Zeit verfolgte die Rezeption das Ziel, Kontinuitäten zu erweisen, Traditionslinien herzustellen, schließlich sogar die Idee eines nationalen Erbes zu begründen – mit allen propagandistischen Verzerrungen, die im 20. Jahrhundert daraus folgten.

Ein Spielbrett wird in der Ausstellung "Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme" im Neuen Museum und der James-Simon-Galerie, gezeigt. Während im Neuen Museum die wechselhafte Geschichte der Germanenforschung präsentiert wird, sind in der James-Simon-Galerie über 700 Exponate, darunter zahlreiche Neufunde und hochrangige Leihgaben aus Deutschland, Dänemark, Polen und Rumänien, zu sehen.<span class="copyright">Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dp</span>

James-Simon-Galerie: Rund 700 Exponate stellen populäre Vorurteile infrage

Das Urteil der modernen Geschichtswissenschaft fällt da nüchterner und deutlich vorsichtiger aus. „Ein Volk, das sich Germanen nannte, hat es vielleicht nie gegeben“, schrieb der Wiener Historiker Walter Pohl bereits im Jahr 2004. Die ab diesen Freitag in der James-Simon-Galerie präsentierte große Übersichtsausstellung „Germanen. Eine umfassende Bestandsaufnahme“ leistet nun mit mehr als 700 Exponaten einen erheblichen Beitrag dazu, die auch populärkultur...

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