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Ausblick 2023: Schlechter, bevor es besser wird?

Anleger blicken auf ein herausforderndes Börsenjahr 2022 zurück. Ob es im nächsten Jahr besser wird, scheint ungewiss, zu groß erscheinen die Sorgen dies- und jenseits des Atlantiks. Banken sind in ihren Kapitalmarktausblicken dennoch verhalten optimistisch.

Kehrt der Bulle an der Wall Street 2023 zurück? (Foto: REUTERS/Brendan McDermid)
Kehrt der Bulle an der Wall Street 2023 zurück? (Foto: REUTERS/Brendan McDermid) (Brendan McDermid / reuters)

Was für einen Unterschied 12 Monate machen können. Als Anleger Ende 2021 ins neue Jahr gingen, war die (Börsen-)Welt noch in Ordnung. Tatsächlich lag hinter Aktionären ein 13-jähriger Bullenmarkt, der jedoch kurz vor dem Jahreswechsel erste Risse bekommen hatte, weil die US-Notenbank die Zinswende andeutete.

„Stürzt die US-Notenbank die Wall Street in die Krise?“, fragte ich im Ausblick vor einem Jahr. Genauso ist es gekommen: Die Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks waren das alles beherrschende Thema 2022. Und tatsächlich ging der Markt vor der immer restriktiveren Zinspolitik der Federal Reserve in die Knie – zuletzt in der vorvergangenen Woche, als Fed-Chef Jerome Powell weitere Zinsanhebungen in 2023 in Aussicht stellte.

Leitzinsen weiter beherrschendes Thema in 2023

Für Anleger gleicht der Dualismus zwischen steigenden Zinsen und dadurch fallenden Inflationsraten dem Wettlauf von Hase und Igel. Die Fed prognostiziert einen Zinsgipfel im kommenden Jahr bei 5,1 Prozent und dann ein Absinken des Leitzinsniveaus auf 4,1 Prozent in 2024 und 3,1 Prozent in 2025. Soweit die Theorie: Für 2022 hatten die Währungshüter zunächst auch nur drei Zinsschritte angedeutet.

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Nach Einschätzungen von Marktauguren bietet 2023 dennoch Chancen. So blickt etwa die Deutsche Bank in ihrem Kapitalmarktausblick „verhalten optimistisch auf das kommende Jahr.“ Die Analysten der größten deutschen Bank rechnen damit, dass „die zu erwartende Rezession in den USA und Europa moderat ausfallen dürfte“.

Deutsche Bank rechnet mit Kursgewinnen

„Die Inflation dürfte jedoch aufgrund nachlassender Globalisierungsgewinne, demografischer Belastungen und einer strukturell expansiveren Fiskalpolitik nicht auf ihr Vorkrisenniveau sinken“, mutmaßt Marc Schattenberg, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. Die Deutsche Bank erwartet unterdessen mittlere einstellige Kurszuwächse an den Aktienmärkten. Die Prognose für den Dax liegt bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Den S&P 500 sehen die Experten bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten.

Die Bank of America kommt zu ähnlichen Schlüssen und sieht den marktbreiten S&P 500 Ende 2023 bei 4000 Punkten. Andere Geldhäuser sind skeptischer. Morgan Stanley etwa rechnet im S&P 500 lediglich mit einem Index-Endstand von 3900 Zählern. In der ersten Jahreshälfte könnte es jedoch ungemütlich werden. So sagt Morgan Stanleys Chefstratege Mike Wilson einen Absturz auf 3000 bis 3300 Punkte im S&P 500 in den ersten vier Monaten des Jahres vorher. Haussieren könnten unterdessen die Emerging Markets, die nach Einschätzung von Morgan Stanley zweistellige Kurszuwächse verbuchen könnten.

Kann sich Big Tech erholen?

Ob die prominenteste Anlageklasse der vergangenen Dekade im nächsten Jahr ihr Comeback feiern kann, ist unterdessen die Multi-Billionen-Dollar-Frage. Die großen Konzerne des Big Tech-Sektors haben 2022 mitunter brutale Kursverluste hinnehmen müssen: von –28 Prozent bei Apple bis zu – 65 Prozent bei Facebook-Mutter Meta.

Nach Einschätzung von Hedgefondsmanager Dan Niles könnte Apple im kommenden Jahr rückläufige Umsätze verbuchen und die Techbranche vor einem weiteren schwierigen Jahr stehen. Anderer Meinung ist dagegen der frühere Analyst und heutige Wagnisfinanzierer Gene Munster, der voraussagt, dass „Techaktien ein großartiges 2023“ erleben dürften. Es ist also wie immer an der Wall Street: Die Wahrheit liegt auf den Kurstafeln der Nasdaq – am 31.12.2023.