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Aufsichtsrat streitet über Boni für Investmentbanker

In der Deutschen Bank ist ein Streit über die Höhe der Bonuszahlungen im Investmentbanking entbrannt. Im Aufsichtsrat soll es zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein, berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Die Höhe der variablen Vergütung für die Investmentbanker der Deutschen Bank hat offenbar deren Führung und Aufsichtsrat entzweit. Wie mehrere Insider berichten, soll es in der Sitzung des Kontrollgremiums am 15. Dezember zu einer heftigen Auseinandersetzung über das Thema gekommen sein.

Die für die Investmentbank zuständigen Vorstände Marcus Schenck und Garth Ritchie hätten sich für eine deutlich höhere Vergütung eingesetzt und gedroht, andernfalls würden wichtige Mitarbeiter die Bank verlassen, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Angesichts schlechter Ergebnisse im vierten Quartal hätten andere Vorstände und Kontrolleure das Ansinnen aber zurückgewiesen. Eine Sprecherin wollte die Informationen nicht kommentieren. Letztlich sollen sich beide Seiten geeinigt haben.

Das Thema ist brisant, weil das Institut 2016 die Boni drastisch gekürzt hatte. Viele Banker kassierten damals überhaupt keine Zusatzzahlung. 2015 hatte die Bank rund 1,4 Milliarden Euro an Investmentbanker ausgeschüttet. Ritchie und Schenck sollen nun mindestens 1,2 Milliarden Euro gefordert haben.

Das größte deutsche Geldhaus befindet sich nach wie vor in der Umstrukturierung. Deutsche-Bank-Chef John Cryan will das Institut auch 2018 auf Kosteneffizienz trimmen. „Was unsere Effizienz angeht, so haben wir uns in einigen Bereichen sehr gut geschlagen, aber insgesamt haben wir noch nicht genug getan.“ Von jedem Euro, den die Bank einnehme, behalte sie 15 Cent Ergebnis, sagte Cryan unlängst. „Das ist nicht genug, wie der internationale Vergleich zeigt.“

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Trotz der schwachen Ertragskraft wollte das Geldhaus keine weiteren Abstriche bei den Boni machen. „Wir haben immer gesagt, dass wir für 2017 wieder zu unserem normalen System der variablen Vergütung zurückkehren wollen“, erklärte Cryan kurz vor dem Jahreswechsel in einem Interview mit der „Börsen-Zeitung“. „Und wir werden in manchen Bereichen auch die Gehälter anheben.“

Nach dem Verlust im vergangenen Jahr hatten neben dem Vorstand auch die übrige obere und mittlere Führungsebene auf Leistungszulagen für 2016 verzichten müssen.