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„Den Aufsichtsrat herumbuchsiert“: Frühere Wirecard-Aufseherin übt scharfe Kritik an Braun

Im Untersuchungsausschuss erklärt Tina Kleingarn, dass sie mit den Prozessen im Konzern unzufrieden war. Der Aufsichtsrat habe den Vorstand nicht ausreichend kontrolliert.

Eine ehemalige Aufsichtsrätin von Wirecard hat sich schockiert über den mutmaßlichen Betrugsskandal gezeigt. Sie habe sich vor den Enthüllungen nicht vorstellen können, „dass die Vorstände der Wirecard AG in betrügerische Verhaltensweisen involviert sein könnten“, sagte Tina Kleingarn am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags.

Die 46-Jährige war ab Juni 2016 Mitglied des Wirecard-Aufsichtsrats und erklärte im September 2017 ihren Rücktritt – aufgrund schwerer Mängel, die sie im Konzern vorfand und die nicht abgestellt worden seien. Im Untersuchungsausschuss erklärte Kleingarn: „Mit den Prozessen war ich nicht zufrieden. Es mangelte an geordneten Kontroll- und Steuerungsstrukturen und an der Corporate Governance.“

Der Aufsichtsrat habe den Vorstand nicht ausreichend kontrolliert, dieser sich über dessen Rechte hinweggesetzt. Aus diesen Gründen habe sie ihr Amt niedergelegt, so Kleingarn. Allerdings: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass systematischer Betrug vorliegt.“

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Eine klare Aussage traf die Ex-Aufsichtsrätin auf die Frage der Abgeordneten, wer bei Wirecard der „Herr im Haus“ gewesen sei: „Nach meiner Wahrnehmung war Herr Braun der CEO. Und das nicht nur rechtlich, sondern auch tatsächlich.“ Ihm habe es an Respekt gegenüber dem Aufsichtsrat gemangelt. „Der Aufsichtsrat wurde herumbuchsiert. Und man darf sich nicht so herumbuchsieren lassen.“

Zum Beleg für ihre Haltung verwies Kleingarn auf ihr Schreiben an die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrats, mit dem sie Ende September 2017 ihr Ausscheiden begründete. Darin schrieb Kleingarn unter anderem: „Mir ist unverständlich, wie, nachdem Euren Schilderungen zufolge bereits im Abschluss 2015 ein uneingeschränktes Testat nur knapp erreicht wurde, das Testat für 2016 erneut nur in letzter Minute uneingeschränkt erteilt wurde.“

Auch seien dem Aufsichtsrat Kreditbürgschaften zur Genehmigung vorgelegt wurde, „deren Kredite (...) bereits Wochen zuvor ausbezahlt wurden“. Das spreche für sich, schrieb Kleingarn damals. Bereits im Vorfeld war Braun auf die Kritik und das Ausscheiden seiner ehemaligen Aufsichtsrätin angesprochen worden – und hatte wie üblich die Aussage verweigert.