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Vonovia präsentiert starke Bilanz – und will 15.000 Wohnungen in Schweden kaufen

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia legt ein für Investoren erfreuliches Quartalsergebnis vor – und macht direkt mit Übernahmeplänen von sich reden. Derzeit bieten die Bochumer für die schwedische Victoria Park.

Gelingt die Übernahme, wird Vonovia Eigentümer von rund 15.000 Wohnungen in Schweden. Es ist die erste Investition von Vonovia außerhalb des Euro-Raums.

Im Quartalsergebnis schlagen sich die Pläne selbstverständlich noch nicht nieder. Die Zahlen fallen dennoch positiv aus. Im ersten Quartal 2018 kletterte der operative Gewinn um 11,6 Prozent auf 244 Millionen Euro.

Die Bochumer erhöhen schon jetzt ihre Ergebnisprognose. So soll der operative Gewinn für das Geschäftsjahr 2018 auf 1,03 bis 1,05 Milliarden Euro steigen. Im Folgenden finden sich die wichtigsten Eckdaten des Quartalsergebnisses in der Handelsblatt-Blitzanalyse.

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Das fällt positiv auf

Vorstandschef Rolf Buch macht seine Ankündigung wahr, in Europa zu expandieren. Vonovia bietet rund 900 Millionen Euro für die die börsennotierten Victoria-Park-Aktien. Einschließlich Schulden ergibt sich ein Kaufpreis von rund 1,6 Milliarden Euro. Vonovia biete somit mehr als der US-Finanzinvestors Starwood Capital.

Währenddessen geht die 5,2 Milliarden Euro schwere Übernahme der österreichischen Buwog mit 49.000 Wohnungen durch Vonovia reibungslos über die Bühne. Damit steigt Vonovia nun auch im Nachbarland zur Nummer eins unter den Wohnungsvermietern auf.

Unter diesen Umständen erhöht Vonovia zurecht die Prognose für das operative Ergebnis, branchentypisch als Funds from Operations (FFO) angegeben, auf 1,03 bis 1,05 Milliarden Euro. 2017 betrug der FFO ohne Gewinne aus Wohnungsverkäufen 921 Millionen Euro.

Für das erste Quartal 2018 heißt das: Obwohl die Mieteinnahmen hier nur um eine Million auf 418 Millionen Euro zunahmen, kletterte der FFO zum Jahresbeginn auf 244 Millionen Euro (nach 218 Millionen Euro im Vorquartal). Den Hintergrund bilden gesunkene Kosten. Die Mittel für Instandsetzung und Modernisierung umfassten 221 Millionen Euro (nach 191 Millionen Euro).

Das fällt negativ auf

Immobilienaktien reagieren negativ auf steigende Zinsen. Das gilt auch für Vonovia, die daher besonders das Risiko einer Zinswende im Auge behalten müssen. Der Mechanismus ist einfach: Steigen die Zinsen, gehen Anleger davon aus, dass sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtern und daher die Immobilienwerte nachgeben. Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert nach langer Nullzinsphase gerade um und nimmt eine mögliche Zinserhöhung mittelfristig in den Blick.

Das Risiko sollte allerdings Volkswirten zufolge nicht überbewertet werden: Noch rechnen die Experten erst für 2019 mit höheren Zinsen. Und die meisten Immobilienkäufer haben sich die aktuell niedrigen Zinsen für den weit überwiegenden Teil ihrer Schulden auf lange Sicht gesichert.

Was jetzt passiert

Vonovia hat den Aktionären der schwedischen Victoria Park ein besseres Angebot als der US-Investor Starwood Capital gemacht. Vorstandschef Rolf Buch weiß das Management und den Aufsichtsrat der schwedischen Unternehmens auf seiner Seite. Insofern stehen die Chancen gut, dass Vonovia mindestens 50 Prozent der Aktien angeboten werden.

Die Finanzierung des Kaufpreises von rund 1,6 Milliarden Euro, wovon etwa die Hälfte Schulden sind, dürfte für den von der Ratingagentur S & P mit „BBB+“ benotet Dax-Konzern kein Problem sein.