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Audi-Chef Rupert Stadler wird vernommen

Die VW-Tochter Audi erlebt unruhige Tage. Erst am Wochenende sickerte durch, dass Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch wegen der Abgasaffäre seinen Posten räumen muss. Nun haben die Ermittler der US-Kanzlei Jones Day auch Konzernchef Rupert Stadler zum Gespräch gebeten, berichtet „Spiegel Online“. Der -Chef soll erklären, seit wann er Kenntnis von der illegalen Software hatte, die erst bei Audi, dann bei zum millionenfachen Abgasbetrug führte.

Konkrete Vorwürfe gibt es offenbar nicht, in Konzernkreisen ist von einer „Routinebefragung“ die Rede. Doch offene Fragen stehen durchaus im Raum. Denn der Skandal um manipulierte Abgaswerte hatte seinen Ausgang bei der Ingolstädter Tochter genommen. Im Jahr 1999 hatten Ingenieure des Unternehmens eine Abschalteinrichtung entwickelt, um in die Motoransteuerung einzugreifen.

Die schlechten Emissionswerte blieben ein Problem für Audi, wie eine interne Präsentation aus dem Jahr 2010 offenbart. In der Vorlage, die dem Handelsblatt vorliegt, berichteten Techniker detailliert über die Schwächen der Audi-Modelle in Sachen Abgasreinigung. Um mindestens zwei Jahre habe die Firma zu der Zeit technologische hinter BMW und Daimler gelegen, berichtete ein Insider dem Handelsblatt.

Die Präsentation endet unter anderem mit der Empfehlung einer regelmäßigen Berichterstattung an den Audi-Vorstand. Stadler hatte wie andere Führungskräfte im VW-Konzern stets beteuert, von der Betrugssoftware nichts gewusst zu haben. Audi wollte auf Anfrage die bevorstehende Vernehmung Stadlers nicht kommentieren.

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Auch die Trennung von Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch ist bislang offiziell nicht bestätigt, in Konzernkreisen gilt sein Abgang aber als unausweichlich. Knirsch, der erst im Januar den Posten übernommen hatte, stolperte über die Aussagen von Mitarbeitern, die ihm Kenntnis von der illegalen Software unterstellten. Diese Darstellung soll mittlerweile so gut untermauert sein, dass Knirsch nicht mehr zu halten sei. Er ist seit vergangenem Donnerstag im Urlaub.

Die Befragungen der US-Kanzlei Jones Day erfolgen im Auftrag des VW-Konzerns, der seinerseits vom US-Justizministerium zur Aufklärung des Abgasskandals angehalten ist. Die Ergebnisse gehen direkt an die US-Behörden und teilweise an den VW-Aufsichtsrat. Das Gremium wird sich am Donnerstag und Freitag mit den jüngsten Entwicklungen beschäftigen.

Für Audi wird die Abgasaffäre immer mehr zur Belastung. Mit Knirsch geht der vierte Entwicklungsvorstand in vier Jahren. Audi-Chef Rupert Stadler gilt bislang immer als stabiler Anker in Ingolstadt und Wolfsburg.

Anders als die Muttermarke VW haben die Ingolstädter es bislang nicht geschafft, für ihre manipulierten Motoren eine Einigung mit den US-Behörden zu erreichen. Eine Frist für 85.000 betroffene Autos läuft Ende Oktober aus. Entschädigungen und Rückkäufe könnten die VW-Tochter zwei bis drei Milliarden kosten, schätzten Experten.