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Au revoir, Jean-Jacques Sempé... Der Erfinder des "kleinen Nick" ist tot

New YorkerJean-Jacques Sempé, Autor der weltberühmten Kinderbuchserie "Der kleine Nick", die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde, im Alter von 89 Jahren gestorben.

Der französische Zeichner Jean-Jacques Sempé, bekannt für seinen Kinderbuchklassiker "Le Petit Nicolas", ("Der kleine Nick") und seine humoristischen Pressezeichnungen, ist am Donnerstag im Alter von 89 Jahren gestorben, nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag, wie seine Frau Martine Gossieaux Sempé der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Er sei friedlich in seiner Ferienresidenz im Kreise seiner Frau und seiner engsten Freunde verstorben, erklärt sein Biograf und Freund Marc Lecarpentier.

Typisch französischer Humor

Sein "kleiner Nick", eigentlich typisch französischer Humor, mit viel Feingefühl und Anspielungen an die französische Lebensart, schaffte problemlos den Sprung in andere Sprachen. Auch als Lektüre für den Französischunterricht war der Stoff immer wieder im Einsatz. "Le Petit Nicolas" entstand vor über 50 Jahren in Zusammenarbeit von Sempé und René Goscinny, dem 1977 gestorbenen Autor der Asterix-Hefte, entstanden.

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Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf Twitter: "Sempé, das war die Zeichnung, das war der Text. Es war das Lächeln und die Poesie. Manchmal hatte er Tränen in den Augen vor Lachen, heute Abend sind es Tränen der Rührung"

In mehr als 30 Sprachen übersetzt

Die ersten Abenteuer wurden 1956 in Comic-Form in einer belgischen Zeitschrift veröffentlicht, bevor sie 1959 in der Regionalzeitung "Sud-Ouest" abgedruckt wurden. Seitdem haben sich die Geschichten des aufgeweckten Bengels millionenfach verkauft und wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2009 kamen die Lausbubenstreiche erstmals auf die Leinwand.

Der Künstler wurde am 17. August 1932 bei Bordeaux geboren. Seine ersten Zeichnungen veröffentlichte er bereits 1950, zunächst noch unter dem Pseudonym DRO in Anspielung auf das englische Verb "to draw»"(zeichnen). Wenige Jahre später entwarf er Cartoons für Zeitschriften wie "Paris Match", "Marie Claire", "L’Express" und die renommierte Satirezeitschrift "The New Yorker", für die er mehr als 50 Covers zeichnete.

Neben dem Welterfolg "Der kleine Nick" und "Die Geschichte von Herrn Sommer" von Patrick Süskind hat er viele eigene Bücher publiziert, darunter auch ein Werk, in dem er auf seine Zeit als Kind blickt.

Sein heimlicher Traum: Jazz-Musiker zu sein

Wie er in dem 2012 auch auf Deutsch erschienenen Bilderbuch "Kindheiten" erzählt, war seine eigene Kindheit und Jugend als Sohn eines Lebensmittelhändlers eher bedrückend. Ständig Geldprobleme und streitende Eltern. Er hatte Ärger in der Schule und flog später bei einem Weinhändler aus der Lehre.

Mit zwölf begann er zu zeichnen, und dank seines Talents erhielt er als 19-Jähriger einen Nachwuchspreis. Er habe nichts anderes Vernünftiges machen können, erklärte er später. Sein heimlicher Traum war es gewesen, Jazz-Musiker zu werden - so wie sein Idol Duke Ellington.

In der vergangenen Woche erschien eine Zeichnung in PARIS MATCH, in der Sempé schrieb: "Denk daran, mich nicht zu vergessen".

Der Nachwelt hinterlässt der Zeichner und Cartoonist über 40 Bildbände, in denen er mit liebevoll-ironischem Strich die Welt analysiert. Dabei nahm er den Charme der Bourgeoisie ins Visier, ebenso wie den kleinen Mann und die Reichen und Schönen.

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