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Wimbledon-Hammer sorgt für Empörung

Wimbledon-Hammer sorgt für Empörung
Wimbledon-Hammer sorgt für Empörung

Entscheidung gefallen - und die ist ein Hammer!

Beim Grand-Slam-Turnier von Wimbledon werden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen keinen Weltranglistenpunkte vergeben.

Diese Entscheidung gaben die Tennisspieler-Organisation ATP und WTA sowie der Weltverband ITF als Reaktion auf die Entscheidung der Turnier-Veranstalter aus London bekannt, russische und belarussische Spieler vom Rasen-Highlight (27. Juni bis 10. Juli) auszuschließen.

Die Entscheidung wird jedoch nicht von allen begrüßt.

ATP kritisch gegenüber Wimbledon-Organisatoren

„Die Möglichkeit für Spieler jeder Nationalität, an Turnieren auf der Grundlage ihrer Leistung und ohne Diskriminierung teilzunehmen, ist für unsere Tour von grundlegender Bedeutung“, hieß es in einem am Freitagabend verbreiteten Statement der ATP.

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Und weiter: „Die Entscheidung Wimbledons, russischen und belarussischen Spielern in diesen Sommer die Teilnahme zu verbieten, untergräbt dieses Prinzip und die Integrität des ATP-Ranglistensystems.“ (Bericht: Punkte-Chaos bei Wimbledon?)

Die ATP wolle einen Präzedenzfall verhindern, nach dem einzelne Turniere durch eigene Entscheidung gewisse Spieler diskriminieren dürften. „Dies ist bei einer Tour, die in mehr als 30 Länder stattfindet, nicht machbar“, hieß es.

Bei den ATP-Turnieren im Queen‘s Club und in Eastbourne im Vorfeld von Wimbledon werden hingegen Punkten für das ATP-Ranking vergeben, obwohl dort ebenfalls keine Spieler aus Russland und Belarus zugelassen.

Wimbledon wehrt sich gegen die Entscheidung

Eine Reaktion der Organisatoren von Wimbledon ließ nicht lange auf sich warten. „Wir glauben, dass diese Entscheidungen unverhältnismäßig sind angesichts der extremen und außergewöhnlichen Umständen, in denen wir uns zurzeit befinden. Damit schädigen wir alle Spieler, die an der Tour teilnehmen“, schrieben sie auf ihrer Homepage.

Zudem wollen sie vermeiden, dass Erfolge bei dem Turnier von der „russischen Propaganda-Manschine“ genutzt werden.

Darüber hinaus kündigten sie an, sich alle Optionen offen zu halten und mit den Kollegen von den anderen Grand-Slam-Turnieren auszutauschen.

Harte Worte von den Spielern

Kritik gibt es auch von zahlreichen Spieler.

So schrieb der ukrainische Tennis-Spieler Sergiy Stakhovsky auf Twitter: „Zu sagen, dass ich von der ATP enttäuscht bin, wäre eine Untertreibung. Ich habe nie erwartet, dass jemand auf der Seite von Invasoren und Mördern stehen kann.“

Er fügte zudem an, dass „meine Kollegen scheinbar Mitleid mit den Invasoren und Mitwirkenden aus Russland und Belarus haben“. Für ihn ist es daher ein „beschämender Tag für Tennis“.

Auch seine Landsmänner und -frauen teilen die Kritik. Alexander Dolgopolov und Marta Kostyuk „gratulierten“ der ATP und WTA, dass sie die Propaganda-Medien von Russland „glücklich“ machen würde. „Ihr könnt nicht auf zwei Stühle sitzen“, macht Dolgopolov klar.

Unverständnis über die Entscheidung machte auch Márton Fucsovics bei Instagram deutlich.

„Keine Ranking-Punkte in Wimbledon und die Ranking-Punkte von 2021 fallen weg. Keine Chance sie zu verteidigen. Ist das euer Ernst ATP???“, schrieb der Ungar und ließ dabei wissen, dass er deswegen von Platz 60 auf 130 zurückfallt. „Vielen Dank“, war seine sarkastische Reaktion.

Das einzige von einer Privatorganisation veranstaltete Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (für die anderen drei sind die nationalen Verbände verantwortlich) hatte im April festgelegt, dass Spieler und Spielerinnen aus Russland und Belarus aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine nicht beim berühmtesten Turnier der Welt teilnehmen dürfen.

Die Maßnahme ging deutlich über den Kurs der Spielergewerkschaften ATP und WTA hinaus - bei deren Turnieren sind betreffende Profis unter neutraler Flagge zugelassen.

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Mit Sport-Informationsdienst (SID)