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AT1-Renditesprünge illustrieren Schaden der Credit-Suisse-Krise

(Bloomberg) -- Der rund 222 Milliarden Euro schwere Markt für Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) leidet immer noch unter der Komplettabschreibung bei der Credit Suisse Group AG — trotz aller beruhigenden Worte aus Bankenaufsicht und Politik.

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Die Renditen der AT1-Bonds liegen noch immer nahe Rekordwerten. Am Markt wächst die Sorge, dass die Branche in den kommenden Monaten von ihrer Gepflogenheit abrückt, die Papiere nach einigen Jahren zurückzuzahlen — und die Anleger auf den Papieren sitzen bleiben.

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“Es ist fraglich, ob die Banken in der Lage sein werden, in absehbarer Zeit neue AT1-Anleihen zu emittieren”, schreibt ING-Kreditstratege Timothy Rahill in einer Analyse. “Der AT1-Markt bleibt in der Schwebe, und die Frage nach dem tatsächlichen Wert dieses Produkts - und in der Folge auch der übrigen Passivstruktur - stellt sich weiterhin.”

Der Bloomberg-Index von AT1-Bonds (oft auch “contingent convertibles” oder CoCos genannt, da einige unter bestimmten Bedingungen in Aktien gewandelt werden müssen) europäischer Banken wies am Dienstag eine Rendite von 13,5% auf. Damit notierte er zwar leicht unter dem Rekordwert, der nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse erreicht wurde. Noch im Februar lag der Index zeitweise bei 7,8%.

Banken mit AT1-Bonds stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Interessen von Gläubigern, Anteilseignern und Aufsichtsbehörden abzuwägen. Angesichts der hohen Refinanzierungskosten könnte es für sie billiger sein, den ersten Kündigungstermin — den Zeitpunkt, an dem sie normalerweise eine AT1-Anleihe zurückzahlen und durch eine neue ersetzen — auszulassen und den Kupon für die ausstehende Anleihe zu zahlen. So halten es im April etwa die Aareal Bank und die Pfandbriefbank.

Damit riskieren sie jedoch, die Inhaber von AT1-Anleihen zu verärgern, die diese Art von Anleihen in der Erwartung kaufen, dass sie zum Kündigungstermin in eine neue Anleihe wechseln können. Umgekehrt könnte eine Kündigung zum derzeitigen Zeitpunkt aufgrund der höheren Zinsen zu einer Gegenreaktion der Aktionäre führen. Auch für die Aufsichtsbehörden ist dies ein heikles Thema, da sie eine Refinanzierung blockieren können.

Laut von Bloomberg zusammengestellten Daten haben in diesem Jahr europäische CoCo-Bonds im Volumen von rund 18 Milliarden Euro ihren ersten Kündigungstermin.

“Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die meisten AT1-Benchmarkanleihen im Jahr 2023 gekündigt werden”, schrieben Barclays-Analysten unter der Leitung von Soumya Sarkar in einer Analyse vom 28. März. “Wir gehen davon aus, dass die Emittenten und die Aufsichtsbehörden angesichts der derzeit erhöhten Anlegersensibilität einen investorenfreundlicheren Ansatz verfolgen werden.”

Privatanleger könnten ihr Engagement in AT1-Anleihen dennoch überdenken, warnt Barclays. Dies könnte die Nachfrage “dauerhaft beeinträchtigen”.

Natixis geht davon aus, dass sich der AT1-Markt wieder erholen wird. Die Anleger dürften jedoch viel wählerischer werden, welche Anleihen sie kaufen, sagt Caroline Bryant, Co-Chefin des Bankbereichs Financial Institutions Debt Capital Markets.

“Selbst wenn es keine Ansteckung gibt, werden der Stress und die Angst bestehen bleiben”, erwartet Sebastien Barthelemi, Leiter des Analysebereichs Credit bei Kepler Cheuvreux. “Es wird einige Zeit dauern, bis der Markt CS verdaut hat und völlig beruhigt ist.”

Überschrift des Artikels im Original:AT1 Yields Near Record Show Lasting Damage From Credit Suisse

--Mit Hilfe von Abhinav Ramnarayan.

©2023 Bloomberg L.P.