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Asiens Börsen deutlich im Minus – Anleger flüchten in Krisenwährung Yen

Die Sorge in den USA vor Maßnahmen wie in China löst einen alten Reflex der Märkte aus: Der Yen steigt und steigt. Das setzt japanischen Aktien zu.

Die Börse in Tokio spiegelt deutlich die Angst der Anleger vor dem Coronavirus wider. Foto: dpa
Die Börse in Tokio spiegelt deutlich die Angst der Anleger vor dem Coronavirus wider. Foto: dpa

Die Angst vor dem Coronavirus in den USA hat sich an diesem Freitag auch auf Asiens Aktienkurse ausgewirkt. Von Tokio bis Singapur schlossen die Börsen mit Verlusten. Der Shanghai Composite Index verlor ein Prozent und Hongkongs Hangseng-Index sowie Südkoreas Kospi-Index sackten sogar mehr als zwei Prozent ab.

Am stärksten war jedoch wieder der größte und liquideste Finanzplatz Asiens betroffen, die Tokioter Börse. Der Nikkei-225-Index sackte um 2,7 Prozent auf 20.749 Punkte ab und schloss auf dem niedrigsten Stand seit September 2019. Es ist die vierte Woche in Folge, die Verluste schreibt.

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Die Wirtschaftszeitung Nikkei erklärte diesen Kursrutsch mit einem Doppelschlag für Japans Aktien: Der Sturz der US-Kurse und der Anstieg des Yen ließen die Risikoscheu der Investoren steigen.

Tatsächlich schoss der Yen in den vergangenen 24 Stunden gegenüber dem US-Dollar um mehr als ein Prozent auf 106 Yen in die Höhe. Ein Grund ist die überraschende Zinssenkung der US-Notenbank Fed in dieser Woche, die die US-Währung schwächt. Doch darüber hinaus befürchten die Anleger offenbar, dass sich nun in den USA eine Art der Epidemiebekämpfung wiederholt, wie sie China, Südkorea und Japan der Welt vorleben.

In den drei großen asiatischen Volkswirtschaften steht das öffentliche Leben still oder ist zumindest radikal eingeschränkt. Das hat deutlich spürbare Folgen für die Wirtschaft. Inzwischen wird beispielsweise der Reiseverkehr eingeschränkt. Am Donnerstag kündigte Japans Regierung an, dass alle aus China und Südkorea einreisenden Personen für zwei Wochen in Quarantäne müssen.

Die Angst vor ähnlichen Folgen in den USA hat offenbar einen alten Reflex der Märkte ausgelöst: Wann immer es in den USA oder Welt kriselt, flüchten sich viele Anleger in den Yen. Damit erhöhen sie allerdings den Druck auf japanische Aktien. Denn ein stärkerer Yen reduziert bei der Umrechnung die Gewinne, die globale Konzerne im Ausland erzielen, und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Konzerne.

Wirtschaftswachstum in Asien droht einzubrechen

Gleichzeitig beobachtet Norihito Fujito, der Chef-Aktienstratege des Wertpapierhauses Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities, „eine wachsende Bewegung, die Gewichtung von Aktien in Märkten nahe Chinas zu senken.“ Denn die konjunkturellen Auswirkungen der Maßnahmen, die die Regierung gegen die Epidemie durchgeführt hat, wirken in Asien zuerst und stark.

Goldman Sachs Japan warnte diese Woche bereits, dass Japans Wirtschaft dieses Jahr um 1,1 Prozent schrumpfen könnte. Dabei rechnete der IWF zu Beginn des Jahres noch mit Wachstum. Und die Kreditbewertungsagentur Fitch senkte ihre Prognose für Korea von 2,2 auf 1,7 Prozent, wenn die Epidemie bis Juni unter Kontrolle gebracht wird. Dauert die Krise länger an, erwartet Fitch für Korea nur noch ein Wachstum von maximal 0,7 Prozent.

Immerhin hat Südkoreas Regierung diese Woche einen 8,4 Milliarden Euro großen Nachtragsaushalt beschlossen, um der Wirtschaft über den ersten Schock hinwegzuhelfen. Aber eines konnte die Regierung den Märkten damit nicht nehmen: die Unsicherheit über die globale Ausbreitung und die Auswirkung der Coronavirus-Epidemie.