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Japans Aktienmärkte wieder unter Druck

Die japanischen Börsen haben die jüngste Kursjagd nicht fortgesetzt. Die Angst vor der Pandemie und die Abwertung von Softbanks Kreditrating belasteten die Kurse deutlich.

Nach der Kursjagd der vergangenen Tage entwickelten sich die Börsen in Asien am Donnerstag größtenteils verhalten. Nur in Australien stiegen die Kurse deutlich um zeitweise drei Prozent. In Asien hingegen verlor der südkoreanische Kospi-Index 1,1 Prozent auf 1686 Punkte, der Shanghai Composite Index in China gab 0,4 Prozent nach. Der Hongkonger Hangseng-Index sank um 0,5 Prozent. Wirklich deutlich verloren nur Japans Aktien:

Der Nikkei-225-Index gab nach der Kursrally der vergangenen Tage 4,5 Prozent nach und ging bei 18.664 Punkten aus dem Handel. Denn zwei negative Nachrichten vom Vorabend belasteten die Stimmung.

Zum einen bat Tokios Gouverneurin Yuriko Koike die Bürger der 12-Millionen-Einwohner-Metropole, wegen der Coronavirus-Pandemie nach Möglichkeit vorerst die Wohnung nur wenn notwendig zu verlassen. Diese Nachricht stärkte die Sorge, dass nun auch in Japan die Epidemie explodieren könnte.

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Die schlechte Nachricht wirkte sich allerdings positiv auf einige Unternehmen aus, die vom verordneten Stubenhockertum und der wachsenden Zahl an Kranken profitieren könnten. Der Getränkehersteller Itoen sowie Lebensmittelhersteller wie Nissin oder der Instantnudelhersteller Toyo Suisan stiegen um fast vier Prozent, die Großbäckerei Yamazaki sogar um 5,5 Prozent. Pharmaunternehmen wie Kobayashi Pharmaceutical und Nippon Shinyaku gewannen über vier Prozent an Wert, genauso wie der Videospielhersteller Capcom.

Softbank leidet an Rating-Schock

Zum anderen hatte die Ratingagentur Moody’s am Mittwoch die Kreditbewertung von Softbank um gleich zwei Schritte von Ba1 auf Ba3 gesenkt. Denn die Analysten glauben, dass Softbanks 38 Milliarden Dollar großes Programm zum Aktien- und Schuldenrückkauf im Gegensatz zu Softbanks Versprechen der Kreditqualität mehr schadet als nützt.

Zwar halten die Rivalen von Moody’s bisher ihre Kreditbewertungen stabil. Dennoch sackte Softbanks Aktienkurs, der in den ersten drei Tagen der Woche um 57,5 Prozent in die Höhe geschnellt war, bis zur Mittagspause um 7,9 Prozent auf 3.840 Yen ab. Denn die Anleger befürchten, dass nun andere Kreditbewertungsagenturen ebenfalls Softbanks Rating senken könnten, erklärte ein Fondsmanager der Wirtschaftszeitung Nikkei.

Asiens Anleger hoffen auf einen Neustart in China

In Asien war die Stimmung etwas besser. In Korea machten Analysten als einen Grund aus, dass das große Hilfsprogramm in den USA den Risikoappetit der Investoren wieder angeregt habe. Ein weiterer ist die Hoffnung der Anleger, dass mit dem Neustart der Wirtschaft in China auch die asiatischen Lieferketten wieder ihren Normalbetrieb aufnehmen werden.

Aber Beobachter warnen, dass es wieder größere Ausverkäufe geben könne. Besonders turbulent könnte es im April werden, wenn die Unternehmen nach dem ersten Quartal der pandemischen Krise Bilanz ziehen und einen Ausblick wagen. Denn die Aussichten sind unbekannt und generell düster.

Die Ökonomen der Kreditbewertungsagentur Moody’s sagen inzwischen für die G-20-Staaten „einen nie dagewesenen Schock in der ersten Jahreshälfte“ voraus. Sie senkten daher hier Jahresprognose für die 20 wichtigsten Volkswirtschaften der Welt auf Minus 0,5 Prozent. Im November erwarteten sie noch plus 2,6 Prozent. Für 2021 erwartet Moody’s dann, dass die G-20-Volkswirtschaften wieder um 3,2 Prozent wachsen.

Für China sagen die Kreditbewerter nun 3,3 Prozent Wachstum in diesem und sechs Prozent im nächsten Jahr voraus. Für Deutschland rechnen die Volkswirte in den ersten zwei Quartalen mit einem Einbruch von 5,4 Prozent, in anderen europäischen Ländern und den USA mit etwas weniger Rückgang.

Doch der Schaden könnte lange anhalten, glaubt Moody’s: Zwar würden die Unterstützung durch die Fiskal- und Geldpolitik voraussichtlich die Volkswirtschaften in den folgenden Quartalen und 2021 über dem Trend wachsen lassen. Aber es sei unwahrscheinlich, dass der Verlust des zweiten Quartals wieder wettgemacht werden könne, meint Moody’s.