Ich arbeitete bei Meta und verdiente 225.000 Euro – so bekam ich den Job und deshalb habe ich wieder gekündigt
Dieser Essay basiert auf einem Gespräch mit Alexandru Voica, einem 39-jährigen Informatiker und Marketingexperten aus London. Er wurde aus Gründen der Länge und Klarheit überarbeitet.
Ich komme aus Rumänien und habe dort Informatik studiert. Nach meinem Abschluss habe ich eine Stelle beim Tech-Unternehmen ARM in Cambridge angenommen. In den letzten 15 Jahren habe ich im Vereinigten Königreich gelebt und gearbeitet.
Ich fing in der Technologiebranche an, aber schon bald entdeckte ich meine Leidenschaft für Storytelling, was mich in Richtung Marketingkommunikation getrieben hat. Dieser Jobwechsel war nicht finanziell motiviert, sondern weil ich Freude an meiner Arbeit gefunden habe.
Der Einstieg in die PR- und Marketingwelt war mit einer Lernkurve verbunden. Meine Aufgaben bestanden oft darin, Brücken zwischen Ingenieurinnen und Ingenieuren, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Journalistinnen und Journalisten zu schlagen. Dabei konnte ich meinen akademischen Hintergrund aus der IT und meine Kommunikationsfähigkeiten einsetzen.
Meta faszinierte mich aufgrund seiner schieren Größe als Internet-Konzern und der Benefits
2018 ließ ich meine Rolle als Leiter der Technologie-PR und -Kommunikation bei der Ocado Group hinter mir und kam zu Meta. Den Job hatte ich auf Linkedin entdeckt. Bei Meta begann ich, mich mit Teams auf der ganzen Welt auszutauschen.
Über meine Vorstellungen, was Gehalt, Sozialleistungen und Aktienoptionen betrifft, war ich mir im Klaren. Meta bot mir ein umfassendes Leistungspaket, das meine Erwartungen erfüllte. Es umfasste eine Krankenversicherung, Elternurlaub, Mitgliedschaft im Fitnessstudio und einen Pensionsplan.
Ich bekam keine Antrittsprämie, aber meine Vergütung sah einen jährlichen Bonus vor, der zur einen Hälfte von meiner Leistung und zur anderen Hälfte von der finanziellen Leistung des Unternehmens abhing. Der Prozentsatz stieg mit jeder Beförderung, von 20 Prozent auf 25 Prozent, je weiter ich kam.
Als ich 2022 das Unternehmen verließ, verdiente ich 135.000 £, etwa 173.000 $, als Grundgehalt und insgesamt 190.000 £, etwa 244.000 $, einschließlich Bonus und RSUs.
Teamwork und Einsatzbereitschaft: Dafür gibt es bei Meta eine Beförderung
Der Beförderungsprozess bei Meta umfasste pro Jahr einen zweimaligen Bewertungszyklus der Leistung. Bei Beförderungen ging es um individuelle Erfolge und darum, wie kooperativ und effektiv man mit anderen zusammengearbeitet hat.
Der Prozess fühlt sich manchmal an, als würde man sich in einer sozialen Dynamik bewegen, da der Aufbau positiver Beziehungen entscheidend ist. Ich wurde einmal befördert.
In anderen Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, trafen Managerinnen und Manager die Entscheidungen hauptsächlich von oben. Die Teams hatten klare Schwerpunkte, von denen sie selten abwichen. Meta war einzigartig, weil die Entscheidungsfindung auch funktionsübergreifend war und mehrere Teams umfasste. Das bedeutete, dass man das Fachwissen von Kolleginnen und Kollegen außerhalb des eigenen Unternehmens nutzen konnte.
Die Dimensionen bei Meta waren eine neue Erfahrung für mich
Das Unternehmen war so groß wie kein anderes, in dem ich zuvor gearbeitet hatte. Das brachte Herausforderungen und Chancen mit sich, die für ein globales Unternehmen mit erheblichem gesellschaftlichem Einfluss einzigartig sind.
Die Größe von Meta bedeutete, dass die Initiierung von Projekten komplexer war als in kleineren Unternehmen. Projekte erforderten die Zustimmung von funktionsübergreifenden Teams und mussten manchmal mehrere Genehmigungsstufen durchlaufen, was den Prozess zwar gründlich, aber auch langsam machen konnte. Es kam vor, dass Dutzende Personen an einer Entscheidung oder einem Projekt beteiligt waren, das keine großen Diskussionen hätte erfordern müssen.
Die Bekanntheit des Unternehmens bedeutete auch, dass die Medien und die Öffentlichkeit erwartungsgemäß unsere Arbeit ständig unter die Lupe nahmen.
Es hat Vor- und Nachteile für ein so einflussreiches Unternehmen zu arbeiten
Der Bekanntheitsgrad Metas und meine im Unternehmen gesammelte Erfahrung verschafften mir einen Wettbewerbsvorteil bei der Jobsuche, mit der ich begann, nachdem ich etwa dreieinhalb Jahre bei Meta gearbeitet hatte. Dieser Teil meines Lebenslaufs erregte oft die Aufmerksamkeit von Personalverantwortlichen.
Es gab auch einige Nachteile. Kleinere Unternehmen zögerten, jemanden aus einem großen Technologieunternehmen einzustellen, weil sie Bedenken haten, ob ich den Gehaltsvorstellungen entspreche. Oder weil sie befürchten, dass ich für die von ihnen angebotenen Aufgaben überqualifiziert sein könnte.
Meine Sichtbarkeit auf Plattformen wie LinkedIn nahm in einem Maße zu, dass ich häufig unaufgeforderte Nachrichten sowohl von Personalvermittlern als auch von zufälligen Personen erhielt, die mich um Unterstützung baten. Das brachte mich gelegentlich in unangenehme Situationen, in denen ich diese Anfragen an offizielle Support-Kanäle weiterleiten musste.
Das berufliche Netzwerk, das ich aufgebaut hatte, war zwar von Vorteil, führte aber auch zu einer überwältigenden Anzahl von Anfragen nach Empfehlungen oder Ratschlägen für eine Einstellung bei Meta, die nur schwer zu bewältigen waren.
Ich beschloss, Meta aus persönlichen Gründen zu verlassen
Nach den anstrengenden Jahren der Pandemie wollte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Ein interner Einstellungsstopp und anschließende Entlassungen bestätigten meine Entscheidung, mich nach anderen Möglichkeiten umzusehen, und führten mich zu einer Stelle in einem anderen Sektor, die meinen beruflichen Zielen und Werten besser entsprach.
Bevor die Entlassungen im November 2022 öffentlich bekannt gegeben wurden, hatte ich bereits geahnt, dass das Unternehmen möglicherweise nicht nachhaltig expandieren würde. Während meiner Amtszeit konnte ich beobachten, wie die Zahl der Mitarbeiter von etwa 50.000 auf 90.000 anstieg. Diese annähernde Verdoppelung der Belegschaft schien selbst für ein Unternehmen der Größenordnung von Meta unverhältnismäßig zu sein.
Es ist gut, vorsichtig zu sein, wenn man einen Jobwechsel in die Technologiebranche in Betracht zieht
Ich arbeite seit acht Monaten für ein Startup in London, das sich auf KI-Avatare spezialisiert hat. Im Gegensatz zu den strukturierten und vielschichtigen Strukturen größerer Unternehmen habe ich direkten Zugang zur Unternehmensleitung, was es mir ermöglicht, einen größeren Einfluss auf Entscheidungen auszuüben.
Außerdem berate ich die weltweit erste KI-Universität in Abu Dhabi, die auf mein Netzwerk und meine Erfahrungen bei Meta zurückgreift, um das globale Profil der Institution im Bereich der KI-Ausbildung zu schärfen. Beziehungen, die in der Big Tech gepflegt werden, können auch nach dem Wechsel zu bedeutenden Möglichkeiten führen.
Ich bereue nichts, aber ich vermisse meine Meta-Kollegen. Ich bin offen für eine Rückkehr zu Big Tech, wenn sich die richtige Gelegenheit ergibt. Ich würde dort allerdings eine andere Rolle in Betracht ziehen.
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