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Apples Börsenhöhenflug: Zwei neue Produkte sollen dem iKonzern zur Bewertung von 2 Billionen Dollar verhelfen

Hat gut lachen: Tim Cook auf der Entwicklerkonferenz WWDC (Foto: © Apple)
Hat gut lachen: Tim Cook auf der Entwicklerkonferenz WWDC (Foto: © Apple)

Alles läuft bei Apple: Die historische Bewertungsmarke von einer Billion Dollar ist geknackt, Groß-Investor Warren Buffet deckt sich weiter mit Apple-Aktien ein, während der Launch der neuen iPhone-Modelle bereits im nächsten Monat erfolgen dürfte. Ein Staranalyst denkt unterdessen weiter und macht zwei Prognosen für Apples nächste Dekade.

Der Hunger scheint schier unersättlich. “Ich würde gern 100 Prozent an Apple besitzen”, erklärte Investmentlegende Warren Buffett im Mai im Interview mit dem Finanzsender CNBC. Der Weg dahin scheint noch weit, trotzdem ist Apple inzwischen mit Abstand die größte Wette in Buffetts bemerkenswertem Anlegerleben.

Zwar hält der erfolgreichste Investor der Wall Street aktuell “nur” 5 Prozent am Tech-Pionier aus Cupertino, doch allein dieser Anteil ist inzwischen über 52 Milliarden Dollar wert, wie gestern aus einer Pflichtmeldung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hervorging. 12,4 Millionen Apple-Aktien sammelte Buffett auch im zweiten Quartal ein und bringt es damit bereits auf 251,9 Millionen Anteilsscheine des Kultkonzerns aus Cupertino.

Apple erster Billionen-Dollar-Konzern der Wall Street

Warum Buffett trotz der auch 2018 zweistellig gestiegenen Kurse weiter nachkauft, machte Apples jüngstes Zahlenwerk für das zweite Kalenderquartal deutlich, das der iKonzern vor zwei Wochen vorlegte. Konzernchef Tim Cook konnte der Wall Street Apples bestes Juni-Quartal der Unternehmensgeschichte präsentieren, in dem der Tech-Gigant vor allem durch die Stärke der iPhone-Sparte Nettogewinne in Höhe von 11,5 Milliarden Dollar verbuchen konnte.

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Lohn der Bilanz: Die Apple-Aktie setzte an der Nasdaq zum erneuten Kurssprung an, durchbrach erstmals die Marke von 200 Dollar und einen Handelstag später schließlich den historischen Börsenwert von einer Billion Dollar, den noch nie ein privat geführtes Unternehmen geknackt hatte.

Staranalyst: Apple hat das Potenzial, Bewertung noch mal zu verdoppeln

Doch was kann nach der Erfolgssträhne eigentlich noch kommen? Nach Einschätzung der New York Times etwa ist „Apples Bewertung bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“. Der Meinung schließt sich auch Staranalyst Ming-Chi Kuo an, der nach seinem Ausscheiden bei KGI Securities nun für das taiwanische Bankhaus TF International Securities tätig ist und in einer Kurzstudie, die dem Blog AppleInsider vorliegt, nun gar den Weg für eine Bewertung von zwei Billionen Dollar aufzeigt.

Als größten Wachstumstreiber im aktuellen Geschäft hat Kuo dabei die Servicesparte identifiziert, die weiter im beachtlichen Tempo Zuwächse verbucht. Im abgelaufenen Quartal konnte Apple mit der Unit, in die die Erlöse aus dem Streaming-Dienst Apple Music, dem App Store, dem Cloud-Speicher-Dienst iCloud, dem Bezahldienst Apple Pay, dem Garantie- und Supportservice Apple Care und dem Musik-, Film- und Buch-Store iTunes einfließen, ein beachtliches Umsatzplus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf bereits 9,55 Milliarden Dollar ausweisen. Kuo geht davon aus, dass Apple mit seinen Internet-Diensten weiter jahrelang nachhaltiges Wachstum verbuchen kann.

Apple Glasses 2020 erwartet

Der Optimismus gründet nicht zuletzt darauf, dass Apple nach Kuos Einschätzung in den kommenden Jahren neue Hardware-Produkte einführen dürfte, die dem IT-Giganten für seine Services ein zusätzliches Anwendungsszenario bieten. Nach Einschätzung des treffsicheren TF International Securities-Analysten, der seit dem iPhone 4 (2010) mit seinen Prognosen immer wieder richtiglag, dürfte das “One more Thing” aus Cupertino tatsächlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Bereits 2020 – also in zwei Jahren – dürfte Apple nach Kuos Einschätzung eine Datenbrille für Augmented Reality-Anwendungen auf den Markt bringen. Konzernchef Tim Cook hatte Augmented Reality in den vergangenen Jahren immer wieder als “interessant” bezeichnet und im mobilen Betriebssystem iOS 11 bereits zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten für iPhone und iPad Platz eingeräumt sowie zahlreiche AR-Startups aufgekauft.

“Apple ist in der Vergangenheit immer dann signifikant gewachsen, nachdem es existierende und neue Produkte durch innovative Benutzerschnittstellen redefiniert hat”, schreibt Kuo mit Blick auf Apples Computermaus, das Klickrad beim iPod und die Multitouch-Funktion beim iPhone. “Wir glauben, dass Apple die Benutzerschnittstellen seiner bestehenden Produkte durch die Augmented Reality-Erfahrung redefiniert, die durch eine AR-Brille ermöglicht wird.”

Kommt ein Apple-Auto bereits in fünf Jahren?

Es dürfte der Auftakt einer Dekade der Innovationen werden, denn bereits drei Jahre später prognostiziert Kuo den nächsten großen Apple-Launch, der alle Produkte seit dem iPhone-Start 2007 in den Schatten stellen dürfte: ein Apple-Auto. Die Gerüchte über ein “iCar” reichen tatsächlich bis zum Winter 2015 zurück, als das “Wall Street Journal” erstmals von einer Geheim-Unit namens “Titan” berichtete, in der ein Team von bis zu 1000 Mitarbeitern ein Elektroauto entwickeln würde.

In der Folge waren jedoch immer mehr Hiobsbotschaften über das Projekt “Titan” zu hören: Chef-Entwickler Steve Zedesky, der zuvor bereits maßgeblich den iPod mitentwickelt hatte, verließ Apple 2016 nach 16 Jahren; in der Folge machten Gerüchte die Runde, dass Apple sein Auto-Projekt aufgegeben habe und lediglich die Software für Elektro- und später selbstfahrende Autos entwickeln wolle.

Disruption der Automobilbranche wie Smartphone-Industrie 2007

Ming-Chi Kuo glaubt nicht daran, dass Apple die mutmaßliche Boombranche der nächsten Dekade Tesla, Google und traditionellen Automobilkonzernen überlassen will, sondern prognostiziert den Launch eines neu entwickelten Apple-Autos zwischen 2023 bis 2025. Nach Einschätzung von Kuo stehe die Automobilbranche vor einer ähnlichen Disruption wie die Smartphone-Industrie vor dem Lauch des iPhones 2007.

“Apple kann eine bessere Integration von Software, Hardware und Internet-Diensten als aktuelle Wettbewerber in der Verbraucherelektronikbranche und potenzielle Rivalen im Auto-Sektor anbieten”, glaubt Kuo. Der iKonzern könne sich nach Einschätzung des TF International Securities-Analysten mit dem Einstieg ins Auto-Segment zusätzlich neue Erlösströme erschließen – etwa durch weitere Service-Anwendungen und den Markt für Autofinanzierungen.

Alle Augen auf die neuen iPhones

Angetrieben durch die beiden Großprojekte könnte Apple im kommenden Jahrzehnt die nächste Bewertungsbillion erreichen und damit den Börsenwert auf zwei Billionen Dollar schrauben, mutmaßt Kuo. Aktuell wird das 42 Jahre alte US-Unternehmen bei Kursen um 210 Dollar mit 1,02 Billionen Dollar bewertet.

An der Wall Street sind Kuos Spekulationen unterdessen noch ferne Zukunftsmusik. Anleger haben ihren Blick fest auf die nächste große Apple-Keynote gerichtet, die Anfang September erwartet wird. Branchenexperten rechnen damit, dass Apple gleich drei Nachfolger zum hochpreisigen iPhone X vorstellen dürfte: zwei OLED-Modelle in 5,8 und 6,5 Zoll und ein neues LCD-Modell mit 6,1 Zoll großem Bildschirm.