Apple warnt Kunden: Diese Produkte könnten ein Risiko für Herzschrittmacher sein
Apple hat eine Liste von Produkten erstellt, die Magneten enthalten und somit Herzschrittmacher und Defibrillatoren stören könnten.
Das Thema Herzschrittmacher und Defibrillatoren ist spätestens seit dem tragischen Zusammenbruch des dänischen Fußballers Christian Eriksen im EM-Spiel gegen Finnland wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Nach seinem Herzstillstand wurde dem 29-Jährigen ein Defibrillator eingesetzt.
Apple stellt Liste mit Produkten auf, die Magneten enthalten
Diese implantierten evtl. lebensrettenden Geräte können jedoch, wenn auch nur mit einem äußerst geringen Risiko, von einem Gegenstand gestört werden, welchen die allermeisten von uns fast tagtäglich mit uns führen: dem Smartphone. Der Grund für die Gefahr, die davon ausgehen könnte, liegt in den Magneten, die in den Geräten eingebaut sind und die sich auf die Funktion eines Herzschrittmachers oder Defibrillators auswirken könnten.
Der US-Konzern Apple hat auf diese mögliche Gefahr reagiert und eine Liste all seiner Produkte überarbeitet und veröffentlicht, die einen Magneten enthalten.
Auf seiner Service-Seite hat Apple die betroffenen Produkte aufgelistet:
AirPods und Ladecases
AirPods und Ladecase
AirPods und kabelloses Ladecase
AirPods Pro und kabelloses Ladecase
AirPods Max und Smart Case
Apple Watch und Zubehör
Apple Watch
Apple Watch-Armbänder mit Magneten
Apple Watch-Zubehör zum induktiven Laden
HomePod
HomePod
HomePod mini
iPad und Zubehör
iPad
iPad mini
iPad Air
iPad Pro
Smart Cover und Smart Folios für iPad
Smart Keyboard und Smart Keyboard Folio für iPad
Magic Keyboard für iPad
iPhone- und MagSafe-Zubehör
iPhone 12-Modelle
MagSafe-Zubehör
Mac und Zubehör
Mac mini
Mac Pro
MacBook Air
MacBook Pro
iMac
Apple Pro Display XDR
Beats
Beats Flex
BeatsX
Powerbeats Pro
urBeats3
Apple informiert darüber, dass implantierte Herzschrittmacher und Defibrillatoren Sensoren enthalten, die bei engem Kontakt auf Magnete und Funkeinheiten reagieren und unter bestimmten Bedingungen von Magneten und elektromagnetischen Feldern gestört werden könnten.
Apple rät zu Sicherheitsabstand zu medizinischen Geräten
Ferner weist Apple darauf hin, dass die Nutzer der aufgelisteten Produkte diese am besten in einem "sicheren Abstand" (mehr als 15 cm oder 30 cm beim kabellosen Laden) zu ihren medizinischen Implantaten halten sollen.
Apple rät betroffenen Personen, die sich nicht sicher sind, ob sie ein entsprechendes Produkt nutzen können, Rücksprache mit ihrem Arzt und dem Gerätehersteller zu halten.
Diese Empfehlung sprechen auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und die Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) aus.
Auf dem Ärzte-Portal "esanum.de" teilen die beiden Gesellschaften in einer Stellungnahme mit, dass moderne Aggregate von Schrittmachern und Defibrillatoren von elektromagnetischen Feldern in der Regel im Alltag nicht beeinträchtigt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Geräte nach Herstellerempfehlung programmiert wurden.
Smartphones und Schrittmacher: Was Nutzer beachten müssen
Nach Aussagen der Experten stellen Smartphone/Mobiltelefone nur ein sehr geringes Interferenzrisiko da. Auch MP3-Player können gefahrlos verwendet werden. Studien konnten bisher keine Interferenzen nachweisen.
In der Stellungnahme werden noch weitere Geräte genannt, die bei Trägern von Herzschrittmachern/ Defibrillatoren für Unsicherheit sorgen, aber bei ausreichendem Sicherheitsabstand gefahrlos genutzt werden können.
Darunter zählen unter anderem:
Diebstahlsicherungen in Geschäften
Metalldetektoren, wie man sie z.B. am Flughafen verwendet
Hybrid- und Elektrofahrzeuge
Körperfettwaagen
Induktionsherde
Stromleitungen
Neben Apple haben auch eine Reihe anderer Hersteller, z. B. Samsung und Huawei, ähnliche Auflistungen für einige ihrer Produkte herausgegeben.
VIDEO: Christian Eriksen wird Defibrillator implantiert