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Apple-Aktie dank iPhone X auf Rekordhoch bei 200 Dollar: Tim Cooks riskante Hochpreiswette geht spektakulär auf

Das iPhone X sorgt für strahlende Gesichter: bei Kunden – und Apple selbst (Foto: © Apple)
Das iPhone X sorgt für strahlende Gesichter: bei Kunden – und Apple selbst (Foto: © Apple)

Die Zweifel hingen monatelang über der Aktie: Hatte sich Apple mit seinem hochpreisigen iPhone X, das in Deutschland in der Spitze für 1320 Euro angeboten wird, verzockt? Die jüngste Quartalsbilanz des Kultkonzerns aus Cupertino beweist das Gegenteil.

Es sah wie eine hanebüchene Fehlkalkulation aus: Eine saftige Preisanhebung von über 50 Prozent für das iPhone X gegenüber dem Vorgängermodell, die durch ein neues Display und den kontrovers diskutierten Gesichtsscanner verursacht wurde – wer würde das bezahlen?

Apple selbst war sich seiner Sache sicher: Das generalüberholte iPhone X würde zum zehnjährigen Geburtstag des Kultsmartphones ein Verkaufsschlager werden, wie bisher jedes neue Flaggschiff aus Cupertino.

„iPhone X läutet eine neue Ära für das iPhone ein“

„Seit über einem Jahrzehnt war es unser Bestreben, ein iPhone zu kreieren, das zur Gänze ein Display ist. Die Verwirklichung dieser Vision nennen wir iPhone X”, erklärte Apples Designchef Jony Ive im vergangenen Herbst die Ambitionen des Techpioniers. „iPhone X läutet eine neue Ära für das iPhone ein – eine, in der das Gerät im Erlebnis aufgeht.”

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Allein: Analysten meldeten schnell ihre Zweifel an. Nachdem die treusten Apple-Fans zum Launch im vergangenen November noch in Scharen zugegriffen und Apple ein standesgemäßes Rekord-Weihnachtsquartal beschert hatten, schien die Nachfrage in der Folge eingebrochen zu sein.

iPhone-Verkäufe im zyklischen Sinkflug – Huawei zieht vorbei

Tatsächlich waren im März-Quartal bereits deutliche Bremsspuren erkennbar: Apple verkaufte binnen drei Monaten mal eben 25 Millionen iPhones weniger und lag gerade mal um drei Prozent über dem Vorjahreswert. Ein weiteres Quartal später sind Apples iPhone-Absätze um weitere 21 Prozent zurückgegangen – der Techpionier verkaufte elf Millionen weniger Geräte als drei Monate zuvor. Und gegenüber dem Vorjahresquartal konnte Apple seine iPhone-Absätze um nicht einmal ein Prozent mehr steigern.

Und mehr noch: Durch die lediglich 41,3 Millionen abgesetzten iPhones fiel Apple im zweiten Kalenderquartal erstmals seit sieben Jahren im globalen Smartphone-Ranking wieder auf den dritten Platz zurück. Nicht nur Samsung liegt nach Marktanteilen mit 71,5 Millionen abgesetzten Smartphones standesgemäß vor Apple, sondern erstmals auch der chinesische Verbraucherelektronik-Multi Huawei, der nach Schätzungen des Marktforschers IDC im Dreimonatszeitraum zwischen April und Juni nunmehr 54,2 Millionen Smartphones abgesetzt haben soll.

Der erstaunliche Erfolg der Hochpreisstrategie

Hatte sich Apple mit seiner aggressiven Wette auf die steigende Zahlungsbereitschaft seiner loyalen Kunden also verzockt? Ganz im Gegenteil. Wie Konzernchef Tim Cook gestern in der anschließenden Telefonkonferenz mit Analysten herausstellte, war das iPhone X erneut Apples meistverkauftes Smartphone-Modell.

Vor allem jedoch in Relation zur Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre wird deutlich, wie sehr das iPhone X Apple tatsächlich dabei geholfen hat, das in die Jahre gekommene Wachstum wieder zu befeuern.

Drei Jahre ist es her, dass Apple im Sog des ein halbes Jahr zuvor gelaunchten iPhone 6 nach verkauften Stückzahlen sein bislang bestes Juni-Quartal ausweisen konnte: Apple setzte seinerzeit 47,5 Millionen iPhones ab und fuhr dabei Erlöse von 49,6 Milliarden Dollar ein. Vorlauf zur Gegenwart: Lediglich 41,3 Millionen iPhones reichten Apple, um mit Erlösen von 53,3 Milliarden Dollar das beste Juni-Quartal der Unternehmensgeschichte auszuweisen.

iPhone-Umsätze legen im Juni-Quartal um 5 Milliarden Dollar zu

Die Zuwächse lagen natürlich zum Teil am Boom der weiter zweistellig wachsenden Servicesparte (die Umsätze legten um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu) und den Wearables Apple Watch und AirPods, die der Sparte „Andere Produkte“ zu einem Umsatzplus von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verhalfen.

Vor allem kam Apples bestes Juni-Quartal der Unternehmensgeschichte, in dem der Techpionier Nettogewinne in Höhe von 11,5 Milliarden Dollar verbuchte, durch die Stärke der iPhone-Sparte zustande, die zwischen Anfang April und Ende Juni Umsätze von knapp 30 Milliarden Dollar einfuhr. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als Apple lediglich 300.000 iPhones weniger verkaufte, entspricht das einem bemerkenswerten Erlösanstieg von mehr als 5 Milliarden Dollar, der praktisch ausschließlich durch das Luxus-iPhone mit OLED-Display erzielt wurde. In anderen Worten: Apples Hochpreiswette ging spektakulär auf.

Tim Cook: „Wir könnten mit dem iPhone X nicht glücklicher sein”

Entsprechend zufrieden kommentierte Tim Cook die Geschäftsentwicklung in der anschließenden Telefonkonferenz mit Analysten. „Wir haben das iPhone X auf einem Niveau bepreist, das dem Wert entspricht und könnten nicht glücklicher sein, dass es unser bestverkauftes iPhone seit dem Launch ist“, erklärte der Apple-CEO.

Die Branchen- und Investmentexperten teilen Cooks Euphorie. „Apple hat nicht nur ein gutes drittes Quartal vorgelegt. Gemessen an der größeren Branchenentwicklung war Apples Quartal schockierend gut”, ordnete der frühere Analyst und heutige Tech-Blogger Neil Cybart („Above Avalon“) die Performance des wertvollsten Konzerns der Welt ein.

Apple bei über 200 Dollar auf Allzeithochs – Billionen Dollar-Bewertung zum Greifen nah

Die Wall Street goutiert Apples Rekordquartal unterdessen auf ihre Art – mit kräftig steigenden Notierungen. Im gestrigen Handelsverlauf legte die Apple-Aktie um 6 Prozent zu, um standesgemäß ein neues Allzeithoch auf historischem Niveau zu markieren: Erstmals in seiner 38-jährigen Börsengeschichte notierte Apple bei Kursen von über 200 Dollar.

Und der nächste Meilenstein ist nun zum Greifen nahe: Mit einer Bewertung von 973 Milliarden Dollar auf Schlusskurs-Basis von 201,50 Dollar fehlen Apple nicht einmal mehr drei Prozent, um als erstes Unternehmen in der Wirtschaftsgeschichte die Börsenbewertung von einer Billion Dollar zu durchbrechen. Bei 207 Dollar könnte Tim Cook somit wenige Tage vor seinem siebenjährigen Amtsjubiläum als Apple-CEO erneut Geschichte schreiben…