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Antikörper und Leerverkäufer: Evotec-Aktie auf 20-Jahreshoch

(Bloomberg) -- Die Aktie von Evotec SE sprang am Mittwoch um 30% auf ein zuletzt vor 20 Jahren erreichtes Niveau. Dahinter stecken ein wichtiger Auftrag und Schließungen von Leerverkaufspositionen.

Das Papier hatte am Dienstag bereits 10% zugelegt und stieg am Mittwoch zwischenzeitlich auf 43 Euro. Die Aktie ist seit längerer Zeit eine mit den meisten Leerverkäufern, so dass ein sogenannter Short Squeeze angenommen werden kann. Auslöser ist womöglich ein Auftrag, der laut Vorstandschef Werner Lanthaler einer neuen Technologie der Hamburger zum Durchbruch verhelfen könnte.

In Evotec sind mindestens sechs Leerverkäufer engagiert mit Aktien im Wert von etwa 500 Millionen Euro, der höchste Wert unter allen börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Auch europaweit ist Evotec in dieser Kategorie im Stoxx Europe 600 Index mit führend: der sogenannte Short Interest lag am Dienstag bei 17,6% des Streubesitzes, so Daten von IHS Markit.

Evotec teilte am frühen Mittwoch mit, dass das U.S. Department of Defense mit Just-Evotec Biologics einen Vertrag über 28,6 Millionen Dollar (23,6 Millionen Euro) abgeschlossen habe zur Produktion monoklonaler Antikörper, um einen Impfstoff oder ein Medikament gegen das Virus, das Covid-19 auslöst, zu entwickeln.

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Den Bau der J.POD-Produktionsanlage in Redmond, nordöstlich von Seattle, hatte Evotec vor einem Jahr bekannt gegeben. Das Verteidigungsministerium erhält Zugang zu den entsprechenden Herstellungskapazitäten über einen Zeitraum von sieben Jahren.

Lanthaler sagte Bloomberg im Interview, die Anlage koste mehr als 100 Millionen Euro, sei ein Novum und die Produktion beginne im laufenden Jahr.

“Wir arbeiten auch mit Merck & Co. sowie der Bill & Melinda Gates Foundation - das sind alles Partner, die könnten überall hingehen und Lösungen von jedem anderen Unternehmen kaufen - aber sie haben sich für uns entschieden,” so der Vorstandschef. “Unsere Lösung ist disruptiv. Wir werden Antikörper in industriellem Maßstab herstellen. Sie werden günstiger sein und besser geeignet, die jeweilige Krankheit zu bekämpfen, gegen die sie eingesetzt werden.”

Damit würden Antikörper eine denkbare Alternative nicht nur für Krebs, sondern auch gegen Massenkrankheiten wie Infektionen, so Lanthaler. Evotec evaluiere derzeit den Bau weiterer solcher Anlagen. Das nötige Wissen hatte sich das Unternehmen 2019 mit der Übernahme von Just für 90 Millionen Dollar gesichert.

Die Evotec-Aktie gehörte in jüngerer Zeit zu den stärksten Papieren am deutsche Aktienmarkt mit etwa 43% Kursanstieg in den letzten 3 Monaten. Bis 12:16 Uhr Uhr war das Kursplus am Mittwoch allerdings auf rund 1% zusammengeschmolzen.

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