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„Antigentests sind derzeit bei allen Herstellern ausverkauft“

15 Minuten bis zum Ergebnis: Schnelltests sollen helfen, die Corona-Ausbreitung zu stoppen. Doch Severin Schwan, Chef des Schweizer Pharmakonzern Roche, warnt: Die Kapazitäten sind knapp.

Am Anfang steht der Abstrich. Eine medizinische Fachkraft entnimmt mit einem Stäbchen eine Probe aus Rachen oder Nase, taucht das Stäbchen in eine Lösung, verteilt davon einige Tropfen auf einem Teststreifen. Nach fünfzehn Minuten liegt das Ergebnis vor: Sind in der Probe Corona-Proteinstücke enthalten, erscheint auf dem Teststreifen ein farbiger Strich. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest.

Anders als bei den klassischen Corona-PCR-Tests, die aufwändig das Erbgut analysieren, suchen die schnellen Antigentests direkt nach den Proteinen, die auf der Virushülle sitzen. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz so genau wie bei den PCR-Tests. Corona-Infizierte, die keine Symptome aufweisen, fallen dabei durch das Raster – ihre Viruslast ist zu gering, um erkannt zu werden. Dafür sind die Tests schnell. Und sie brauchen keine große Laborausstattung, lassen sich mobil einsetzen, in Altenheimen ebenso wie in Fußballstadien.

Kommt der Speichel-Test?

Severin Schwan, Chef des Schweizer Medizinkonzerns Roche, warnt nun allerdings vor zu großen Erwartungen. Derzeit sind die Kapazitäten noch beschränkt. „Antigentests sind derzeit bei allen Herstellern ausverkauft“, so Schwan bei einem Journalistengespräch. „Allein im Oktober hat Roche weltweit vierzig Millionen Schnelltests hergestellt und wir sind dabei, die Menge zu verdoppeln“, sagt der Roche-Chef. Doch das reicht immer noch nicht. Immerhin: Bald könnten hundert Millionen pro Monat hergestellt werden. Antigentests können nicht nur in größerer Stückzahl produziert werden als PCR-Tests; sie sind zudem auch noch günstiger.

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Derzeit müssen die Hersteller – zu den wichtigsten Konkurrenten von Roche zählt etwa der US-Konzern Abbott – allerdings priorisieren. In Deutschland werden vor allem Alten- und Pflegeheime bedient, allerdings längst nicht flächendeckend. Der Einsatz bei Massenveranstaltungen, wenn denn mal wieder Zuschauer zugelassen sind, scheint aber noch in weiterer Ferne zu liegen. Es fehlt auch an medizinischem Personal – der Abstrich darf nur von den Fachkräften vorgenommen werden.

Die Lösung könnte im Speichel liegen. Roche arbeitet an einem Verfahren, um die Corona-Proteine auch im Speichel zu erkennen. Einige Fragen sind allerdings noch zu lösen. „Die Viruslast ist dabei geringer als beim Nasen-Rachen-Abstrich“ sagt Schwan. Einen großen Vorteil hat das Verfahren natürlich: Eine Speichelprobe kann sich jede Testperson selbst entnehmen.