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Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines? Norwegen verstärkt Überwachung von Öl- und Gasanlagen, womöglich sogar durch das Militär

Riesige Blasen steigen vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm auf. Denn die Nordstream 2-Pipline ist beschädigt, Gas tritt aus. Die skandinavischen Staaten gehen von Sabotageakten aus. - Copyright: picture alliance / TT Nyhetsbyrån | Danska Forsvaret
Riesige Blasen steigen vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm auf. Denn die Nordstream 2-Pipline ist beschädigt, Gas tritt aus. Die skandinavischen Staaten gehen von Sabotageakten aus. - Copyright: picture alliance / TT Nyhetsbyrån | Danska Forsvaret

Die Sicherheitsbehörden der skandinavischen Staaten Norwegen, Schweden und Dänemark sind in Alarmbereitschaft. Denn an den Ostseepiplines Nordstream 1 und 2 tritt Gas aus, ersichtlich an großen Blubberblasen, die an die Wasseroberfläche der Ostsee, etwa vor der Insel Bornholm, treten. Und nicht nur die Skandinavier gehen von Sabotage als Ursache an den Gaspipelines aus. Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Letzterer hat bereits Sanktionen angekündigt. Gegen wen, ließ er zunächst offen. Deutsche Sicherheitskreise vermuten "staatliche Akteure" hinter den Lecks. Die Untersuchungsergebnisse werden noch abgewartet, aber es wird davon ausgegangen, dass Russland hinter der Sabotage steckt.

Man nehme die Schäden an den Nordstream-Pipelines sehr ernst und gehe davon aus, dass es sich "sehr wahrscheinlich um Sabotageakte" handele, sagte der norwegische Minister für Energie und Öl, Terje Aasland, im Gespräch mit dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Sender NRK am Dienstag. "Wir haben Polizei, Bundeswehr und Behörden gebeten, alle jetzt relevanten Maßnahmen zu prüfen und für optimale Sicherheit zu sorgen", um norwegische Öl- und Gasförderanlagen zu schützen. Denn es seien verstärkt Drohnenaktivitäten über Öl- und Gasanlagen beobachtet worden.

Und auch die schwedische Außenministerin Ann Linde geht nicht von Unfällen bei den Nordstream-Pipelines aus: "Wir können und wollen nicht darüber spekulieren, was das Motiv ist oder wer dahintersteckt. Aber es ist eine sehr komplizierte Operation, zwei Detonationen durchführen zu können, die zu drei Gaslecks in diesem Bereich führen", sagte sie dem schwedischen Fernsehsender SVT bereits am Montagmorgen.

Derweil hat der US-Außenminister Antony Blinken der dänischen Außenministerin Jeppe Kofod über die "offensichtliche Sabotage" an den Nordstream-Piplines gesprochen und ihr versichert, die USA würden weiterhin die europäische Energiesicherheit fördern. Das schrieb er selbst am Mittwoch auf Twitter.

Doch wer steckt hinter der vermeintlichen Sabotage? Aus Sicht deutscher Sicherheitskreise würde angesichts des Aufwands nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, sollte es sich denn um einen Anschlag handeln, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Insider.

Der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell, nannte in einer Erklärung am Mittwoch im Namen der 27 Mitgliedstaaten keinen Verdacht, wer hinter einem möglichen Sabotageakt stecken könnte. Der Spanier sagte jedoch, dass man über die Schäden an den Pipelines sehr besorgt sei. "Diese Vorfälle sind kein Zufall und gehen uns alle an." Man werde jede Untersuchung unterstützen, die darauf abziele, Klarheit über die Vorgänge zu erlangen. Zudem werde man Schritte unternehmen, um die Energiesicherheit robuster zu machen. Und weiter: Jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur sei völlig inakzeptabel und werde "mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion beantwortet".

Polens Vize-Außenminister Marcin Przydacz war einer der ersten, der am Dienstag in Warschau laut aussprach, was offenbar viele denken – Russland könne hinter den Vorfällen stecken: „Leider verfolgt unser östlicher Nachbar ständig eine aggressive Politik. Wenn er zu einer aggressiven militärischen Politik in der Ukraine fähig ist, ist es offensichtlich, dass keine Provokationen ausgeschlossen werden können, auch nicht in den Abschnitten, die in Westeuropa liegen.“

Mit Material der DPA