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Anleger ziehen Milliarden von der DWS ab – vor allem aus 2 Gründen

Die ersten eigenen Quartalszahlen sind wahrlich kein Ruhmesblatt für die junge Kapitalgesellschaft auf Aktien, die DWS: Hohe Kapitalabflüsse von knapp acht Milliarden Euro quer durch die aktiv, also von Fondsmanagerhand gemanagten Anlageklassen, sinkende Gebühreneinnahmen und ein niedrigerer Gewinn.

Kein Wunder, dass Finanzchefin Claire Peel bei der Präsentation der ersten Quartalszahlen nach dem Börsengang der Deutsche-Bank-Fondstochter im März von einem „herausfordernden“ ersten Jahresviertel sprach. „Volatile Märkte, schwache Aktienmarktperformance sowie der erwartete Anstieg der Kosten aufgrund der Übergangsphase“ hätten positive Zuflüsse in passive, Indexnachbildende Produkte wie ETF überlagert, erklärte Peel in einer Telefonkonferenz für Analysten.

Die DWS verbuchte bei aktiven Fonds Kapitalabflüsse in nahezu allen wichtigen Anlageklassen: Aus Aktien-, Misch- und Geldmarktfonds zogen Anleger netto je zwei Milliarden Euro ab, aus Anleihefonds unterm Strich vier Milliarden Euro. Dagegen sammelten passive Produkte per Saldo eine Milliarde Euro neues Geld ein.

In der Summe flossen mit den 7,8 Milliarden Euro 75 Prozent des Geldes ab, das die Deutsche-Bank-Tochter in den ersten drei Monaten 2016 verloren hatte. Im Höhepunkt der Vertrauenskrise des Mutterkonzerns 2016 hatten Investoren insgesamt 39 Milliarden Euro abgezogen.

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Peel führte das Gros der Rückflüsse auf zwei Großkunden zurück: Ein britischer Versicherer holte Geld aus Anleihefonds heraus. Ein US-amerikanischer Investor verschob angesichts der US-Steuerreform Kapital aus einem Geldmarktprodukt zurück in die USA. Die Abflüsse bei Aktienfonds schrieb sie vor allem dem Dividendenfonds „DWS Top Dividende“ zu, der sich zuletzt schwach entwickelt hat. Gut verkauft habe die DWS auf dem Heimatmarkt Deutschland und bei passiven Produkten.

Die Kapitalabflüsse, Währungsverluste im Euro-Dollar-Gefüge in Höhe von sechs Milliarden und Wertverluste über elf Milliarden Euro ließen das Vermögen der DWS bis Ende März um 24 Milliarden Euro oder drei Prozent schrumpfen auf 676 Milliarden Euro.

Der bereinigte Gewinn vor Steuern sank daher im ersten Jahresviertel auf 136 Millionen Euro. Gegenüber dem letzten Quartal 2017 entspricht das einem Rückgang von sieben Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal sackte der Gewinn sogar um ein Drittel. Der Reingewinn ging zurück auf 95 Millionen Euro.

Dies begründet Peel unter anderem mit gesunkenen Gebühreneinnahmen sowie einmaligen Kosten rund um den Börsengang und für die Umsetzung der EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Da andererseits durch die Trennung vom Mutterkonzern auch Kosten wegfielen, sei die bereinigte Kostenquote bei 76 Prozent geblieben. Die Marge bei den Management-Gebühren sei gegenüber dem vierten Quartal 2017 leicht gestiegen auf 0,311 Prozentpunkte.

Trotz des ernüchternden Ergebnisses zeigt sich die DWS-Führungsspitze optimistisch: „In einem schwierigen Quartal haben wir unseren Börsengang erfolgreich abgeschlossen und sind mit unserer neuen globalen Marke DWS in eine neue Ära eingetreten“, sagte DWS-Chef Nicolas Moreau. „Wir sind jetzt gut aufgestellt, um unsere Ziele zu erreichen...und sind voll darauf konzentriert, unser Potenzial als börsennotiertes Unternehmen auszuschöpfen.“

Zwar rechnet die DWS-Spitze mit anhaltender Volatilität an den Märkten. Zugleich aber sieht man sich etwa mit Blick auf bestimmte Sparten wie alternative Anlagen oder ETF stark positioniert. Für das vor dem Börsengang ausgesprochene Ziel, bezogen auf das gemanagte Vermögen jährlich netto drei bis fünf Prozent Mittelzuflüsse zu erzielen, zeigte sich Finanzchefin Peel weiterhin zuversichtlich.