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Wenn der Schwung nicht bis zum Schluss hält

Die Anleger begingen den Dienstag mit einem Ausrufezeichen. Der Dax konnte im Frühhandel deutlich zulegen. Doch das Frankfurter Plus schmolz schnell, der teure Euro immerhin abwertete. Für mehr fehlt aktuell der Schwung.

Europas Anleger haben sich am Dienstag in guter Laune präsentiert. Ohne Unterstützung aus den USA hatte es gleich im Frühhandel ein dickes Plus gegeben, das Dax und Euro-Stoxx weiter ausbauen konnten. Zeitweise notierte das Marktbarometer der Bundesrepublik mehr als ein Prozent fester. Während die Wall Street ihren inzwischen zum Standard gewordenen Dreifach-Rekord mit einem Dow-Sprung über die 26.000-Punkte-Marke garnierte, ließ der europäische Handel am Nachtmittag aber nach.

Am Ende notierte der Deutsche Aktienindex bei 13.246 Zählern und damit 0,4 Prozent fester. Bis zum Rekordhoch von 13.525 Zählern aus dem November fehlen damit knapp 280 Punkte oder 2,1 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit 3617 Zählern 0,2 Prozent fester. Am Ende eines interessanten Dienstagshandels sollten die Experten Recht behalten. Sie sprachen von Nervosität auf dem Parkett.

Denn während auf der eine Seite Konjunkturoptimismus, die laufende Bilanzsaison sowie die weltweit starken Aktienmärkte mit den New Yorker Börsen an der Spitze für Rückenwind sorgen, drückt der immer weiter aufwertende Euro auf das Gemüt der europäischen Investoren. Am Dienstagmorgen erst war die Gemeinschaftswährung auf ein Drei-Jahres-Hoch von 1,23 Dollar geklettert.

Eine teure Heimatwährung ist dem Aktienmarkt deswegen abträglich, weil sie die Preise der Exporte im Ausland erhöht, was ein Wettbewerbsnachteil ist. Vor allem die traditionell exportorientierte Wirtschaft der Bundesrepublik reagiert daher sensibel auf den steigenden Devisenkurs. Klettert der Euro weiter, sehen Beobachter mittelfristig die 13.000-Punkte-Marke in Gefahr.

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Pünktlich zum europäischen Frühhandel hatte der Euro seine Aufwertung unterbrochen und verbilligte sich gegen den Trend. Händler sahen darin die treibende Kraft hinter der heutigen Kauflaune. Doch obwohl die Gemeinschaftswährung im Handelsverlauf relativ schwach blieb und sich nicht mehr großartig bewegte, verlor der Aktienhandel in Europa ab dem Nachmittag an Schwung. Der Euro notierte bei 1,2229 Dollar und damit ein 0,3 Prozent tiefer als am Montag.

Im Fokus standen am Dienstag die Inflationszahlen für die Bundesrepublik. Höhere Kosten für Energie und Lebensmittel haben die deutschen Verbraucherpreise 2017 so kräftig steigen lassen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte und damit eine Schätzung von Ende Dezember bestätigte.

Das ist der stärkste Anstieg seit 2012 mit damals 2,0 Prozent. 2016 betrug die Inflationsrate 0,5 Prozent und 2015 nur 0,3 Prozent. Damit nähert sich die Teuerungsrate der Zielmarke der Europäischen Zentralbank, die einen Wert nahe, aber unter zwei Prozent um die Preise stabil zu halten. Im Dezember hatte die Preissteigerung bei 1,7 Prozent gelegen. Damit nimmt der Druck auf die Währungshüter rund um EZB-Chef Mario Draghi zu.


Bitcoin im Sinkflug

Dass die Notenbanker auf der Ratssitzung am Donnerstag der kommenden Woche den gerade erst vorsichtig eingeleiteten Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik verschärfen werden, ist aber eher unwahrscheinlich. Erst im März werden genug fundierte Daten erfasst sein, um die Wirkung der jüngsten Änderungen erfassen zu können. Es wäre untypisch für eine umsichtig agierende EZB.

Am Markt für Krypto-Devisen zeigten sich die Anleger nervös. Alle wichtigen Währungen rauschten deutlich ab, Marktführer Bitcoin fiel zeitweise um ganze 17 Prozent deutlich unter die 12.000-Dollar-Marke – der größte Tagesverlust seit September. Mögliche Handelsverbote auf wichtigen Märkten verunsichern vor allem die investierten Kleinanleger.

Den Dienstagshandel gestützt hatte das Börsentreiben in Fernost. Dort hatte der Nikkei Nikkei um ein Prozent höher geschlossen bei 23.951 Zählern. Eine solche Höhe stand das letzte Mal im November 1991 auf den Tokioter Kurstafeln. Es war die leichte Aufwertung des Dollars gegenüber dem heimischen Yen, die für Schwung sorgte, genauso wie Hoffnungen auf gute Zahlen aus der Konzernwelt.

Unter den Einzelwerten stehen zunehmend Unternehmen mit ihren Bilanzen und Ausblicken im Blick der Anleger. Die gewichtige Citigroup stand im Fokus, die trump'sche Steuerreform sorgte wie schon bei der Deutschen Bank für negative Effekte in der Bilanz. Das große US-Geldhaus musste einen Verlust von 18,3 Milliarden Dollar für das vierte Quartal bekannt geben.

Abschreibungen von 20 Milliarden resultierten aus den neuen Steuergesetzen in den Vereinigten Staaten. Im Vorjahresquartal hatte Citigroup noch knapp dreieinhalb Milliarden als Gewinn in den Büchern. Das war scheinbar erwartet worden, die Aktien gingen folgten dem überaus positiven US-Aktientrend und verteuerten sich um 0,9 Prozent.

In Deutschland gehörten die Branchenvertreter Deutsche Bank und Commerzbank mit Abschlägen von 0,9 Prozent zu den großen Verlierern des Tages. Am stärksten innerhalb des Dax zeigten sich die Autobauer BMW und VW, die drei und 2,2 Prozent zulegten. Unter den Nebenwerte war Hugo Boss am gefragtesten: Die Papiere des Modekonzerns stiegen nach Bilanzvorlage um nahezu fünf Prozent. Analysten und Aktionäre honorierten den gestiegen Umsatz.

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