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Dax geht mit leichten Abschlägen ins Wochenende

Viel Bewegung auf dem deutschen Börsenparkett: An den Börsen geht es nach turbulenten Tagen leicht bergab. Die Ölpreise lasten erneut auf Dax und Co. – Commerzbank und RWE beschäftigten die Anleger am Nachmittag.

Hinter Deutschlands erster Börsenliga liegt eine turbulente Handelswoche. Nachdem zunächst der klare Ausgang der französischen Parlamentswahl und die Rekordjagd an der Wall Street den deutschen Leitindex auf die Bestmarke von 12.951 Punkten gehievt hatten, kam es in der Folge zu Gewinnmitnahmen – so auch am Freitag.

Letztlich ging der Dax mit einem Verlust von 0,47 Prozent bei 12.733 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht bleibt ein Minus von 0,15 Prozent. Der MDax verlor 0,28 Prozent auf 25.211 Punkte, der TecDax schloss 0,75 Prozent schwächer bei 2268 Stellen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es 0,34 Prozent bergab.

An der Wall Street kamen Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 kaum vom Fleck. Größere Rücksetzer seien vorerst aber nicht zu erwarten, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Alle haben Angst, die Party an der Börse zu früh zu verlassen.“

Im Tagesverlauf pendelte der Dax meist um die Marke von 12.700 Punkten. Erst am Nachmittag ging es wieder leicht bergauf. Die fallenden Ölpreise wirkten vor dem Wochenende erneut belastend. Im Laufe der Woche war der Preis für die führende Nordseesorte Brent auf den tiefsten Stand seit November zurückgefallen. Das anhaltende Überangebot schürte am Aktienmarkt Sorgen vor einer schwächelnden Konjunktur. Vor allem die Nachfrage aus China verunsicherte Anleger.

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Ein weiterer Preisrutsch könnte auch den Aktienmarkt nach unten ziehen, meint Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Sollte der Brent-Preis unter 41 Dollar fallen, bestehe Ausverkaufsgefahr. Investoren gingen deshalb auf Nummer Sicher und machten Kasse. „Die steigenden Ölvorräte schüren Unsicherheit, dass die Bemühungen der Opec nicht effizient genug sind“, erklärten die Analysten der Investmentbank Jefferies.

Vor diesem Hintergrund bezweifelten viele Börsianer, dass die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die geldpolitischen Zügel wie geplant anziehen. Dem UBS-Anlagestrategen Daniel Trum zufolge wird die Fed nach einer weiteren Zinserhöhung im September erst einmal pausieren. Bei der EZB dreht sich die Diskussion darum, ob und wann sie ihre Anleihenkäufe von 60 Milliarden Euro monatlich drosselt. Entsprechend sensibel reagiere der Euro auf Konjunkturdaten, sagte ING-Experte Viraj Patel. Am Freitag verteuerte sich die Währung auf 1,1198 Dollar.


Commerzbank im Fokus

Auch Daten aus der Wirtschaft waren enttäuschend. Der Aufschwung in der Euro-Zone hat im Juni einen Dämpfer erlitten. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, Industrie sowie Dienstleister, fiel um 0,9 auf 55,7 Punkte. Dieser Wert ist der Schlechteste seit fünf Monaten, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner Umfrage unter 5000 Unternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen leichten Rückgang auf 56,6 Zähler erwartet. Ab 50 signalisiert das Barometer ein Wachstum.

In den Fokus der Anleger geriet am Nachmittag die Commerzbank. Das Geldhaus teilte mit, dass für das zweite Quartal ein negatives Ergebnis erwartet werde. Die Rückstellungen für die Restrukturierungen fallen insgesamt um ein Viertel geringer aus, werden allerdings gänzlich im zweiten Quartal 2017 verbucht. Eigentlich waren Rückstellungen für 2017 und 2018 geplant – Letztere entfallen nun.

Anleger wussten diese Nachricht nicht so recht zu bewerten. Die Commerzbank-Aktie fiel zunächst kräftig ins Minus, erholte sich allerdings sehr schnell. Letztlich ging die Bank mit leichten Abschlägen von 0,4 Prozent aus dem Handel.

Dax-Schlusslicht war am Freitag RWE: Der französische Energiekonzern Engie hat nach eigenen Angaben kein Interesse an einer Übernahme der RWE-Ökostromtochter Innogy. Medienberichten zufolge prüft RWE eine Allianz mit Engie. Papiere des Versorgers verloren zum Handelsende fast drei Prozent.

Die Anleger im MDax warteten auf Neuigkeiten zur geplanten Stada-Übernahme. Um Mitternacht ist die Annahmefrist für das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven abgelaufen. Bis Donnerstagnachmittag hatten nur 45,3 Prozent der Stada-Aktionäre die Offerte über 66 Euro je Aktie angenommen. 67,5 Prozent der Aktionäre müssen der Übernahme zustimmen, sonst scheitert der Deal. In diesem Fall drohen größere Kursverluste. Stada-Papiere hievten sich gegen Handelsende aus der Verlustzone in den grünen Bereich.

Beim Handelskonzern Metro konnten sich die Anleger über ein Kursplus von fast vier Prozent freuen. Damit waren die Anteilscheine der Spitzenreiter im MDax. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank begrüßte die Zurückweisung mehrerer Nichtigkeits- und Anfechtungsklagen gegen den Aufspaltungsbeschluss der Hauptversammlung durch das Oberlandesgericht Düsseldorf.