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Die Angst vor einem globalen Handelskonflikt hat die Anleger im Griff

Trumps neueste Zolldrohungen haben die Kurse auf Talfahrt geschickt. Auch die kommende Woche dürfte von weltweiten Handelskonflikten bestimmt sein.

In der kommenden Woche legen zahlreiche Dax-Unternehmen, wie die Deutsche Telekom und Wirecard, ihre neusten Zahlen vor. Foto: dpa
In der kommenden Woche legen zahlreiche Dax-Unternehmen, wie die Deutsche Telekom und Wirecard, ihre neusten Zahlen vor. Foto: dpa

Der Schock sitzt noch tief: Am späten Donnerstagabend hatte US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf chinesische Waren angekündigt. Die Sorge vor einer Eskalation im Handelsstreit mit China und einem Abkühlen der Weltwirtschaft dürfte auch in der kommenden Woche das Börsengeschehen bestimmen – zumal zwischen den USA und China zwar der wichtigste, aber bei Weitem nicht der einzige Handelsstreit schwelt: „Da China bereits Gegenmaßnahmen angekündigt hat und sich Japan und Südkorea ebenfalls in Handelsfragen zerstritten haben, entwickeln sich die Dinge derzeit zum Schlechteren“, sagt Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.

Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners verweist darauf, dass der schwelende Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) ebenfalls noch ungelöst sei. In den vergangenen Tagen verlor der Dax insgesamt etwa vier Prozent und büßte den größten Wochenverlust seit Oktober 2018 ein. „Ein Cocktail aus negativen Nachrichten bescherte dem Dax zum Monatswechsel eine rabenschwarze Börsenwoche“, sagte LBBW-Analyst Frank Klumpp.

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Marthel Edouard von der Weberbank mahnte zwar dazu, die „Trump’schen Twitter-Tiraden“ nicht überzubewerten, weil sie offensichtlich Teil seiner Verhandlungsstrategie seien. Doch die Hindernisse im Handelsstreit erschienen nur schwer überwindbar.

Mit der Eskalation des Zollstreits mit China ziele Donald Trump zudem indirekt auf die US-Notenbank Fed, sagt Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades: „Das Timing ist wohl nicht zufällig und Teil seiner Strategie, die Fed zu weiteren Zinssenkungen zu drängen.“ Schließlich sehe diese den Handelsstreit als größten Risikofaktor für die Weltwirtschaft. Die US-Notenbank hatte den Leitzins am Mittwoch erstmals seit der Finanzkrise von 2008 um einen Viertel Prozentpunkt gesenkt. Trump kritisiert dies scharf und fordert eine aggressivere Lockerung der Geldpolitik.

Auch beim zweiten Dauerbrenner-Thema, dem Brexit, zeichne sich keine Bewegung in den verhärteten Fronten zwischen dem neuen Premierminister Boris Johnson und der EU ab, sagt Stefan Bielmeier, Chef-Volkswirt der DZ Bank. „Johnson wird sicherlich versuchen, mit neuen Angeboten und allerlei Drohungen die Gegenseite zum Nachgeben zu zwingen. Allein, die Erfolgsaussichten sind mager.“ Damit steige das Risiko eines ungeordneten EU-Ausstiegs Großbritanniens zum 31. Oktober.

Firmenbilanzen im Fokus

Unterdessen strebt die Bilanzsaison einem weiteren Höhepunkt entgegen. In der neuen Woche legen allein aus dem Dax ein knappes halbes Dutzend Firmen Geschäftszahlen vor, darunter die Deutsche Telekom, der Zahlungsabwickler Wirecard und der Versorger Eon.

Im Ausland öffnen unter anderem die HVB-Mutter Unicredit und der Unterhaltungskonzern Walt Disney ihre Bücher. Zwar hätten die bisher vorgelegten Geschäftszahlen meist positiv überrascht – allerdings nur dank der niedrigen Erwartungen, sagt Bernd Meyer, Chef-Anlagestratege der Vermögensverwaltung bei der Berenberg Bank.

Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche nur wenige auf dem Terminplan. Den Auftakt bildet das Barometer für die Stimmung der deutschen Einkaufsmanager am Montag. Gespannt warten Anleger zudem auf die Auftragseingänge der Industrie am Dienstag.

Am Tag darauf folgen die Zahlen zur Industrieproduktion. „Die bis zuletzt schlechte Stimmung macht wenig Hoffnung, dass die anstehenden Daten eine Wende zum Besseren signalisieren werden“, sagt Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen. Die Hoffnungen ruhten auf dem nach wie vor gut laufenden Dienstleistungssektor, ergänzt LBBW-Analyst Klumpp: „Eine Ansteckung dieser bisher robusteren Sektoren ist unvermeidlich, sollten die genannten Belastungsfaktoren weiter eskalieren.“

Er rät: „Da die saisonal schwachen Börsenmonate gerade erst begonnen haben, raten wir in der aktuellen Sommerhitze weiterhin, das Pulver trocken zu halten. Eine Untergewichtung von Aktien in einem globalen Portfolio erscheint mit Blick auf die kommenden Monate die beste Wahl“, so Klumpp.

Mit Material von Reuters.