Werbung
Deutsche Märkte schließen in 4 Stunden 38 Minuten
  • DAX

    17.977,25
    -111,45 (-0,62%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.958,44
    -31,44 (-0,63%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Gold

    2.338,00
    -0,40 (-0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0728
    +0,0028 (+0,26%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.326,08
    -2.541,99 (-4,11%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.350,09
    -32,48 (-2,35%)
     
  • Öl (Brent)

    82,94
    +0,13 (+0,16%)
     
  • MDAX

    26.264,09
    -81,98 (-0,31%)
     
  • TecDAX

    3.284,90
    -14,70 (-0,45%)
     
  • SDAX

    14.141,17
    -66,46 (-0,47%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.093,73
    +53,35 (+0,66%)
     
  • CAC 40

    8.028,07
    -63,79 (-0,79%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     

ANALYSE: LBBW erwartet Anfang 2023 deutsche Rekordinflation bei 12 Prozent

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Verbraucherpreise in Deutschland werden nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in den kommenden Monaten weiter stark steigen. Während die Teuerung in den USA den Höhepunkt bereits überschritten habe, erwartet die LBBW den Spitzenwert bei der deutschen Inflationsrate erst im kommenden Februar bei zwölf Prozent. "Ein Rekordwert in der Geschichte der Bundesrepublik", sagte LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer am Mittwoch in Frankfurt.

Erst ab dem kommenden Frühjahr sei mit einem Rückgang der Inflation zu rechnen. Als Gründe nannte Kraemer neben Basiseffekten bei den Energiepreisen auch eine Verbesserung der Lieferketten. Dies dürfte für sinkende Transportkosten sorgen. Zudem wird in Deutschland in den kommenden Monaten eine Rezession erwartet, die für eine geringere Nachfrage und weniger Preisdynamik sorge.

"Deutschland hat 2023 die rote Laterne", lautet das Fazit von Kraemer beim Ausblick auf die konjunkturelle Entwicklung Europas. In der größten europäischen Volkswirtschaft spielt die Industrie eine wichtige Rolle. Daher wird Deutschland im internationalen Vergleich besonders durch den starken Anstieg der Energiekosten getroffen. Die LBBW erwartet 2023 in Deutschland einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent. Für die Eurozone wird nur mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet, während die US-Wirtschaft im kommenden Jahr wachsen dürfte.

Trotz der hohen Inflation sei aber keine Lohn-Preisspirale in Sicht, sagte Kraemer. Er verwies als Beispiel auf den Tarifabschluss in der deutschen Chemieindustrie. Dieser stimme ihn optimistisch, dass es nicht zu starken Lohnerhöhungen kommen werde, die für Unternehmen nicht zu stemmen seien. Ohne den Beginn einer Lohn-Preisspirale, bei der immer weiter steigende Löhne einen starken Anstieg der Verbraucherpreise zur Folge haben, sei es auch möglich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Geldpolitik das Inflationsziel von zwei Prozent erreichen könne.

WERBUNG

Im Kampf gegen die hohe Inflation werde die Notenbank noch eine starke Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im Dezember beschließen, prognostizierte der LBBW-Experte. Im Januar sei dann ein Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte zu erwarten, bevor die EZB im kommenden März mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte das Tempo der geldpolitischen Straffung weiter senken dürfte.

Der LBBW-Chefvolkswirt rechnet in den kommenden Monaten nicht mit einer Gasknappheit in Deutschland. "Wir werden gut durch den Winter kommen", sagte Kraemer. Daher sei auch nicht davon auszugehen, dass Teile der Industrie wegen einer möglichen Mangellage beim Gas abgeschaltet werden müssen. Diese Prognose gelte aber nur, solange es keine weiteren harten Einschnitte bei der Gasversorgung gebe, schränkte der Ökonom ein.