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ANALYSE/DZ Bank zu Gamestop-Turbulenzen: Finger weg von Zockerpapieren

FRANKFURT (dpa-AFX) - "Finger weg von Pleitekandidaten" - das rät die DZ Bank den meisten Anlegern mit Blick auf die jüngsten, massiven Spekulationen von Privatinvestoren an den US-Börsen. Analyst Christian Kahler verwies in einer am Freitag vorliegenden Studie auf die heftigen Verwerfungen, die koordinierte Aktionen von Privat- und Kleinspekulanten gegen die Wetten von Hedgefonds auf fallende Kurse des angeschlagenen Videospielhändlers Gamestop ausgelöst hatten.

Zuvor war der Leerverkäufer Melvin Capital in einer der größten Hedgefonds-Rettungsaktionen seit Long-Term Capital Management (LTCM) im Jahr 1998 durch die Hilfe von Konkurrenten vor dem Ruin bewahrt worden. Mehrere Online-Broker hätten daraufhin den Handel mit bestimmten Wertpapieren ausgesetzt. Langfristig orientierte Investoren könnten solche Turbulenzen hingegen in Ruhe aussitzen, meint der Experte.

Das Phänomen, die Kurse bestimmter Aktien nach oben zu treiben und sie dann zu verkaufen, sei nicht neu, betonte Kahler. Das habe es bereits im Zeitalter vor dem Internet gegeben. Anders als bisher steckten nun aber keine Einzeltäter dahinter, wie es der Hollywood Streifen "Wolf of Wall Street" darstelle, sondern Gruppen von Kleinanlegern auf der Internetplattform Reddit - ähnlich wie bei den extrem schwankungsanfälligen Kryptowährungen.

Kahler findet für dieses Verhalten durchaus Gründe - und kritische Worte für die Hedgefonds-Branche. Die Motivation für die neuen, konzertierten Aktionen speise sich aus der Wut vieler "normaler" Kunden in den USA, die nur selten Zugang zu lukrativen Neuemissionen bekämen.

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Der besonders rasante Anstieg der Gamestop-Aktie gehe darauf zurück, dass Hedgefonds mehr Titel leer verkauft hätten, als tatsächlich im Umlauf gewesen seien. Er fühlt sich an die Kursexplosion der VW <DE0007664039>-Aktie 2008 im Jahr erinnert. Und auch aktuell seien nicht nur US-Unternehmen wie Gamestop oder der Kinobetreiber AMC Entertainment von solchen Spekulationen betroffen, sondern auch der deutsche Batterienhersteller Varta <DE000A0TGJ55> und der finnische Netzwerkausrüster Nokia <FI0009000681>.

Die Finanzindustrie insgesamt werde durch Regulierungsmaßnahmen in ihrem Handeln immer mehr eingeschränkt, betont der Experte. Gleichzeitig dürften "teils durchaus fragwürdige 'Leerverkäufer' oder Hedgefonds-Manager, die auf fallende Kurse wetten, aber weiterhin ihre Schreckensszenarien in den Medien verbreiten".