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ANALYSE: Deutsche Wirtschaft findet 2021 zurück zur Normalität - Julius Bär

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Bankhauses Julius Bär die Corona-Krise im kommenden Jahr überwinden und zurück zur Normalität finden. "Die zweite Infektionswelle in der Pandemie wird die Konjunktur noch bis zum kommenden Frühjahr belasten", sagte der Chefvolkswirt von Julius Bär, David Kohl, am Freitag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Ab dem zweiten Quartal 2021 dürfte die größte europäische Volkswirtschaft wieder Fahrt aufnehmen. "Die wirtschaftliche Traumatisierung durch die Krise wird generell sehr gering ausfallen", versicherte Kohl.

Nach einer starken Konjunkturerholung in den vergangenen Sommermonaten wird die zweite Infektionswelle nach Einschätzung von Julius Bär die Wirtschaft in den Wintermonaten erneut ausbremsen. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember rechnet Kohl mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung. Nach dem schwachen vierten Quartal dürfte auch das Auftaktquartal 2021 durch die Folgen der zweiten Welle belastet werden. Ab dem kommenden Frühjahr sei dann aber mit dem Beginn einer Aufholjagd zu rechnen, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 verstärkt Fahrt aufnehmen dürfte.

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Bankhaus aus der Schweiz für Deutschland mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent. Das Wachstum dürfte dann 2022 weiter an Schwung gewinnen, wobei Chefvolkswirt Kohl von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,7 Prozent ausgeht. Für das laufende Jahr rechnet das Bankhaus mit einem kräftigen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,6 Prozent.

In Teilen der Wirtschaft werde die Corona-Krise zu einer Zunahme der Insolvenzen führen. Chefvolkswirt Kohl geht davon aus, dass zu Beginn des Jahres Schlagzeilen über eine Pleitewelle die Stimmung belasten werden. Allerdings dürfte das Volumen der faulen Kredite "überschaubar bleiben". Kohl versicherte, dass die Kapitalausstattung der Banken gut sei und dass eine Zunahme der Firmenpleiten für den Bankensektor "kein Problem ist".

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Rückenwind erhält die Wirtschaft darüber hinaus von der weiter extrem lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im kommenden Jahr rechnet Julius Bär aber nicht mit einer Zinssenkung in der Eurozone, weil die Wirkung von Zinsschritten mittlerweile gering sei. Vielmehr sei davon auszugehen, dass die EZB den Märkten signalisieren wird, dass die bestehenden Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur fortgesetzt werden. Damit werde auch in den kommenden Jahren der nötige Spielraum für staatliche Hilfsprogramme gewährleistet, sagte Kohl.

Auch die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung zum Jahreswechsel dürfte nach Einschätzung des Experten keine größeren Auswirkungen auf die weitere konjunkturelle Entwicklung haben. Bei den Verbrauchern sei in der Krise genügend Geld vorhanden. "Es gibt nur zu wenig Möglichkeiten es auszugeben", sagte Kohl.