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ANALYSE/Commerzbank: Noch keine Gefahr einer Blase im Dax - Risiko Spanien-Wahl

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz des jüngsten Rückschlags am deutschen Aktienmarkt bleibt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer für den Dax mittelfristig positiv gestimmt. Seiner Auffassung nach wird die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) den deutschen Leitindex in den kommenden 12 bis 18 Monaten aller Voraussicht nach weiter stützen.

"Wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit bleibt der Schmerz im Euroraum hoch, so dass die EZB ihre Nullzinspolitik auf absehbare Zeit zementieren dürfte", sagte der Experte auf einer Anlegermesse in Stuttgart. Diese Politik zur Ankurbelung der Konjunktur sollte die Vermögenspreise im Allgemeinen und die Aktienkurse hierzulande im Besonderen weiter antreiben.

Die Gefahr einer irrationalen Übertreibung am deutschen Aktienmarkt sieht Krämer trotz des fulminanten Jahresstarts nicht. Die Bewertung des Börsenbarometers liege zwar etwas über dem langjährigen Durchschnitt, dies sei aber noch nicht problematisch. In der vergangenen Woche hatte der Dax bereits einen Teil der Gewinne abgegeben; es war die schlechteste Woche seit Ende 2011. Der deutsche Leitindex sei aktuell günstiger bewertet als viele Anleihen, erklärte Krämer.

Gefahren für den deutschen Aktienmarkt lauern Krämer zufolge aktuell eher auf der politischen Seite. Insbesondere die Wahl zum spanischen Parlament Ende dieses Jahres könnte den Dax in Turbulenzen stürzen, falls die Protestbewegung Podemos an einer Regierung beteiligt würde.Ein Sieg der neuen Linkspartei wäre vor allem dann ein Problem, wenn es zuvor in der griechischen Schuldenkrise erneut einen "faulen Kompromiss ohne klare Reformauflagen" geben sollte.

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Zu Kursrückschlägen könne es auch im Umfeld der anstehenden US-Leitzinserhöhungen kommen, zumal der deutsche Leitindex seit dem Herbst vergangenen Jahres um über 40 Prozent zugelegt hat.

Als Alternative zum Aktienmarkt bieten sich dem Experten zufolge Anleihen von Unternehmen mit niedriger Bonität an, die immer noch attraktiv erschienen: "Bei einer Ausfallwahrscheinlichkeit von recht niedrigen 3 Prozent weisen High Yield Bonds aktuell eine durchschnittliche Rendite von rund 4

Prozent auf." Zum Vergleich: Anleihen von Unternehmen mit hoher Bonität und einer Restlaufzeit von mehr als zehn Jahren rentierten unter anderthalb Prozent. Auch Papiere von Ländern der europäischen Peripherie wie etwa die spanischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit bewegten sich aktuell auf einem ähnlichen Niveau.

Den Goldpreis sieht Krämer weiter auf Erholungskurs. In Euro gerechnet notiere das Edelmetall immerhin bereits nahe seines Zweijahreshochs. Solange die Zinsen weltweit nahe Null blieben, könnte die Nachfrage hoch bleiben - etwa von Seiten der Anleger, die meinten, dass die Liquiditätsschwemme der Notenbanken langfristig wohl nicht die Probleme der Weltwirtschaft lösen dürfte.