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Amnesty fordert internationale Untersuchung von Tötungen im Iran

TEHERAN/BERLIN (dpa-AFX) -Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Gewalt durch Sicherheitskräfte gegen Demonstranten im Iran dokumentiert und fordert eine internationale Untersuchung. Die Gewaltanwendung beinhalte den Einsatz von scharfer Munition, Schrotkugeln und anderer Metallgeschosse, massive Schläge sowie geschlechtsspezifische und sexualisierter Gewalt gegen Frauen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Amnesty habe zudem den Tod von Dutzenden Frauen, Männern und Kinder dokumentiert, gehe aber von einer noch höheren Zahl von Todesopfern aus.

"Die Tötung von Demonstranten muss dringend durch einen internationalen Rechenschaftsmechanismus untersucht werden", forderte Amnestys Generalsekretärin Agnès Callamard. Dafür müsse ein Mechanismus der Vereinten Nationen eingerichtet werden.

Die Menschenrechtsorganisation zitierte unter anderem einen Augenzeugen, der an einem Protest in Teheran am 25. September teilnahm. "Die Sicherheitskräfte zeigten keine Gnade. Sie schossen mit Schrotflinten auf Menschen, bearbeiteten sie mit Schlagstöcken, Schlägen und Tritten", so der Augenzeuge.

Auslöser der anhaltenden Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah ist unklar. Die junge Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Seitdem gibt es landesweit Proteste gegen den repressiven Kurs des islamischen Systems. Staatsmedien zufolge wurden bislang mehr als 40 Menschen während der Demonstrationen getötet. Beobachter gehen aber von einer höheren Todeszahl aus.