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Amazon ohne CEO Jeff Bezos: Die Andy Jassy-Ära beginnt

Das Unvorstellbare ist Realität: Seit gestern wird Amazon nicht mehr von Jeff Bezos geführt. Was bedeutet der CEO-Wechsel für Aktionäre?

Andy Jassy - hier im März 2014
Andy Jassy - hier im März 2014

Der große Tag jährte sich zum 27. Mal. Am 5. Juli 1994 gründete ein gewisser Jeff Bezos in einer Washingtoner Garage ein Start-up namens Amazon, benannt nach dem längsten Fluss der Welt, der durch Südamerika fließt.

27 Jahre später trat der heute 57-Jährige als CEO von Amazon nun ab – nicht zuletzt, um zwei Wochen später ins Weltall zu fliegen. In den knapp drei Dekaden unter seiner Regenschaft hat Bezos Wirtschaftsgeschichte der Superlative geschrieben. Der Internetpionier Amazon ist heute über 1,77 Billionen Dollar wert und damit nach Apple, Microsoft und Saudi Aramco der viertwertvollste Konzern der Welt.

Reich mit Amazon-Aktien

Jeff Bezos räumt den Chefsessel auch persönlich auf dem Gipfel: Er kann sich mit einem Nettovermögen von 202 Milliarden Dollar als reichster Mann der Welt fühlen. Wer an Bezos und seine Vision vom boomenden Internethandel glaubte, wurde ebenfalls reich.

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Die Dimensionen der Wertsteigerung sind atemberaubend und verdeutlichen, was mit einem gelungenen Aktieninvestment möglich ist. Wer zum Börsengang im Mai 1997 lediglich 1000 Dollar in Anteilsscheine von Amazon investiert hätte, wäre heute nämlich mehr als zweifacher Dollar-Millionär. (Auf Basis des Schlusskurses vom vergangenen Freitag bei 3511 Dollar je Amazon-Aktie beträgt der Wertzuwachs exakt 2,37 Millionen Dollar.)

AMAZON: So hat sich die Aktie im Laufe der Jahre entwickelt

Wohin entwickelt sich Amazon unter Andy Jassy?

Nach Kurszuwächsen jenseits der Vorstellungskraft stellt sich für Anleger nun die Multi-Billionen-Dollar-Frage, wie weit Amazons Traumlauf eigentlich noch gehen kann, zumal Reichmacher Jeff Bezos seit dem gestrigen Tag nicht als länger Vorstandschef die Geschicke beim vor Alphabet und Facebook wertvollsten Internetkonzern der Welt führt.

Rein fundamental betrachtet könnte der Wachwechsel zu kaum einem besseren Zeitpunkt kommen. Amazon operiert weiter in Überschallgeschwindigkeit: Im ersten Quartal zogen die Umsätze um enorme 44 Prozent auf enorme 108,5 Milliarden Dollar an, während der Nettogewinn gar um 220 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar explodierte.

AWS-Chef Andy Jassy als natürlicher Nachfolger von Jeff Bezos

Der neue starke Mann in den Amazon Spheres, wie das Hauptquartier an der 7th Avenue in Seattle genannt wird, heißt Andy Jassy. Der heute 53-Jährige galt als langjährige Nummer zwei als natürlicher Nachfolgekandidat.

Jassy stieß bereits 1997 zu Amazon und war maßgeblich für den Aufbau der Cloud-Sparte Amazon Web Service (AWS) verantwortlich, die zu Amazons größter Cashcow werden sollte und der frühere Harvard-Absolvent bis zuletzt als Chef verantwortete.

Wird Andy Jassy zu Amazons Tim Cook?

Jassys Vita erinnert an einen anderen höchst erfolgreichen CEO, der auch erst aus dem Schatten seines überlebensgroßen Mentors treten musste: Tim Cook, der 2011 als neuer Apple-Chef auf Steve Jobs folgte.

Dem weitaus weniger charismatischen Cook schlug in seinen ersten Jahren zunächst erhebliche Skepsis der Wall Street entgegen: Konnte Cook mehr als nur Jobs’ Erfolge in Form von kleinteiligen Updates verwalten oder Apple neu erfinden? Die Wall Street fand an Cook vor allem in der zweiten Hälfte seiner inzwischen zehnjährigen Amtszeit Gefallen und schickte die Apple-Aktie in immer ungeahntere Höhen.

Auch bei Microsoft und Google funktionierte der Chefwechsel

Auch andere GAFA-Unternehmen können ohne ihre Gründer haussieren: Satya Nadella bei Microsoft und Sundar Pichai bei Google stehen für die erfolgreiche Stabübergabe an langjährige Topmanager innerhalb des Konzerns, die die Erfolgsgeschichte der Tech-Pioniere in der nächsten Generation fortschreiben.

Tag eins hat gestern für Andy Jassy begonnen. Für seinen Vorgänger Jeff Bezos war dies das Leitmotto, das zur DNA von Amazon werden sollte: „Jeder Tag ist ‚Day One.‘“