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Nicht jedes Altgerät ist E-Schrott

Für viele Geräte würden Verbraucher noch ein passendes zweites oder sogar drittes Leben finden, wenn sie nur danach suchen würden.
Für viele Geräte würden Verbraucher noch ein passendes zweites oder sogar drittes Leben finden, wenn sie nur danach suchen würden.

Der Elektroschrott-Berg wächst und wächst. Ein unumkehrbarer Trend? Nicht unbedingt: Auch ältere Geräte können oft weiter gute Dienste leisten - oder sogar noch die Haushaltskasse klingeln lassen.

Berlin (dpa/tmn) - Ob groß oder klein: Natürlich gehören Elektrogeräte am Ende ihre Lebenszyklusses nicht einfach in den Mülleimer oder an den Straßenrand. Schließlich stecken wertvolle Rohstoffe drin, oft eben aber auch Schadstoffe.

Recycling und fachgerechte Entsorgung sind hier gefragt. Nachhaltiger ist es aber, Elektroschrott zu vermeiden, indem man repariert, weiterverwendet, verschenkt oder verkauft. Wegwerf-Alternativen im Überblick:

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- Die Reparatur: Ob Kaffeemaschine, Notebook, Toaster oder Handy: Geht ein Gerät nach Gewährleistungs- und Garantiezeit kaputt und erscheinen die Reparaturkosten beim Hersteller oder in der Fachwerkstatt zu hoch, ist Selbsthilfe immer eine Option. Offene Werkstätten gibt es seit Jahrzenten.

Relativ neu ist aber der Trend, etwas gemeinsam im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zu reparieren - «im Austausch mit anderen und als bewusstes Zeichen wider den Wegwerfwahn», wie es jene Stiftung formuliert, die hinter dem Netzwerk Reparatur-Initiativen steht, das online Termine für Reparatur-Events veröffentlicht.

Darunter sind auch die als Repair-Cafés bekannt gewordenen Treffen, bei denen versierte Laien oder Profis schraubenden Verbrauchern zur Seite stehen. Ein Bastler-Dorado sind zudem Videoplattformen wie Youtube oder Seiten wie Ifixit, wo es Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Reparatur aller möglichen Schäden und Geräte gibt.

- Das Weiternutzen: Auch wenn es schon wieder ein neues Smartphone-Topmodell gibt und im Elektronikmarkt ein noch größerer Fernseher als daheim zum Kampfpreis lockt: Verbraucher sollten immer sehr genau überlegen, ob sie ein neues Gerät wirklich brauchen oder ob das alte nicht noch genügt. Denn schon der ökologische Fußabdruck an Rohstoffen und Energie, die neue Geräte durch Produktion und Transport hinterlassen, ist meist enorm.

Gemessen an der Energiebilanz für Herstellung und Betrieb müssten Waschmaschinen wenigstens 17 Jahre genutzt werden, bis sich ein Neukauf aus Umweltsicht annähernd lohnt, wie aus einer Studie des Europäischen Umweltbüros (EEB) hervorgeht, dem Dachverband von mehr als 140 Umweltorganisationen aus ganz Europa. Bei Notebooks sind es sogar mindestens 20 und bei Smartphones sogar mindestens 25 Jahre.

- Das Teilen: Zum Vermeiden von Elektroschrott ist auch das gemeinsame Nutzen von Geräten sinnvoll - egal, ob man sie tauscht, verleiht oder teilt. Viele Geräte nehmen daheim nur Platz weg und werden höchst selten benutzt. So wie etwa eine Bohrmaschine.

Nach Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ist so ein Gerät während seiner Lebenszeit nur 45 Stunden in Gebrauch, obwohl 300 Stunden durchaus möglich wären. Daher lohnt die Überlegung, ob man bestimmte Geräte nicht auch ausleihen kann oder sie gleich gemeinsam zum Teilen mit Freunden oder Nachbarn anschafft.

- Das Umnutzen: Auch wenn man feststellt, dass Handy, Computer oder Notebook vielleicht nicht mehr die persönlichen Anforderungen an die ursprüngliche Nutzung erfüllen, ist kreatives Um- und Weiternutzen immer noch eine Möglichkeit. Ein alter Rechner - egal ob PC oder Notebook - kann oft zum Zweitgerät, Netzwerkspeicher oder Medienserver werden.

Und ein ausgemustertes Smartphone kann eine ältere Anlage mit Streaming-Musik aus dem Internet versorgen oder mit Hilfe von Apps als Babyphon oder Webcam fungieren. Und ein alter Router lässt sich vielleicht noch zum ohnehin dringend benötigten WLAN-Repeater umfunktionieren.

- Das Weitergeben: «Prüfen Sie, ob Ihr ausgemustertes Gerät nicht für eine Zweitnutzung infrage kommt», rät das Umweltbundesamt (UBA). Das kann zum einen die Weitergabe an Menschen sein, die das jeweilige Gerät noch gebrauchen können: Tablets sind etwa für ältere Menschen, die gerade mit Computer und Internet starten, eine gute Alternative zu klassischen Rechnern, können aber mit altersgerechten Apps auch für Kinder interessant sein.

Ebenso gilt es zu prüfen, ob sich der Verkauf per Kleinanzeige auf einem Onlinemarktplatz oder Ankauf-Dienstleister noch lohnen könnte. Umgekehrt kann man anschließend mit einem Gebraucht- statt mit einem Neukauf viel für die Umwelt tun. Und: «Wenn es nicht das neuste Gerät sein muss, können Sie mit einem gebrauchten Smartphone viel Geld sparen», gibt das UBA zu bedenken. Das gilt natürlich auch für andere Geräte vom Rasenmäher über den Fernseher bis hin zum Rechner.

- Das Entsorgen: Hilft alles nichts mehr, müssen ausgediente Geräte fachgerecht entsorgt werden. Allgemein gilt: Alles mit Kabel, Akkus oder Batterien hat im Hausmüll nichts verloren. E-Schrott kann in jedem Fall bei kommunalen Sammelstellen wie auf Wertstoffhöfen oder beim Schadstoffmobil kostenlos abgegeben werden. An manchen Sammelplätzen finden sich auch spezielle Elektroschrott-Container. Die Seite Elektroschrott.de bietet eine Sammelstellen-Übersicht.

Aber auch große Händler, egal ob stationär oder im Netz tätig, müssen kleine Geräte bis 25 Zentimetern Kantenlänge selbst dann annehmen, wenn sie nicht bei ihnen gekauft worden sind, erklärt das UBA die gesetzliche Regelung. Ist ein Elektrogerät größer als 25 Zentimeter, sind Händler verpflichtet, dieses beim Neukauf eines gleichartigen Gerätes kostenlos zurückzunehmen.

Wer sein Altgerät bei Lieferung eines Neugerätes mitnehmen lassen möchte, muss dies dem Händler allerdings bereits bei Abschluss des Kaufvertrags mitteilen. Die Kampagnenseite «Drop it like E-Schrott» versucht sich darin, Entsorgungsfragen etwas bunter zu beantworten.