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Allianz holt Abo-Alarm-Gründer für Fintech

Der Start des ambitionierten Start-up-Projektes „Iconic Finance“ wird konkreter: Die Allianz beruft Abo-Alarm-Gründer Bernd Storm in die Chefetage.

Der Aufbau einer neuen Finanzplattform des Versicherers macht Fortschritte. Foto: dpa
Der Aufbau einer neuen Finanzplattform des Versicherers macht Fortschritte. Foto: dpa

Europas größter Versicherer Allianz hat eine wichtige Entscheidung beim Aufbau seiner neuen Multi-Finance-Plattform „Iconic Finance“ gefällt. Nach Informationen des Handelsblatts holt die Allianz den Abo-Alarm-Gründer Bernd Storm in die Geschäftsführung ihres ambitionierten Start-up-Projektes „Iconic Finance“. Storm zählt zu den bekanntesten Gründern in München und hatte sich erst im Sommer vergangenen Jahres aus dem Vertragskündigungsservice Abo-Alarm zurückgezogen.

Der Münchener Dax-30-Konzern heuerte bereits für andere Positionen bei „Iconic Finance“ Fintech-Spezialisten an, die bislang noch beim Vergleichsportal Verivox beziehungsweise bei dessen Münchner Tochter Abo-Alarm tätig waren. Als erstes hatte der Branchendienst „Finanz-Szene“ über die Personalie berichtet. Eine Sprecherin der Allianz wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren.

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Der Start des ambitionierten Start-up-Projektes der Münchener nimmt mit der Personalie immer konkretere Formen an. Storm gilt als erfahrener Manager. Er ist Mitorganisator der Start-up-Konferenz Bits & Pretzels und baute Abo-Alarm zusammen mit Stefan Neubig ohne größere Investorengelder auf. 2017 verkaufte er dann Abo-Alarm für insgesamt etwa zehn Millionen Euro an die Vergleichsseite Verivox.

Mit Abo-Alarm können Kunden ihre Verträge etwa für Strom oder Internet verwalten und kündigen. Die Idee sei entstanden, als sich die Bahncard von Storms Frau einmal ungewollt verlängerte, weil das Paar vergessen hatte rechtzeitig zu kündigen, bekannte der Manager einmal in einem Interview.

Auch die Allianz-Finanzplattform soll deutlich mehr bieten als nur Policen. Die Allianz will „Iconic Finance“ als „komplettes Ökosystem“ für Finanzdienstleistungen aufbauen und die Plattform auch anderen Unternehmen öffnen. Noch im ersten Halbjahr soll die Finanzplattform unter einem eigenständigen Namen live geschaltet werden, heißt es.

Europas größter Versicherer verspricht sich von dem Projekt viel. In einem Interview nannte ein Topmanager der Allianz bereits im vergangenen Sommer erste Details zum Projekt. „Wir werden eine Internet-Plattform bauen, die den Kunden 360-Grad-Analysen ihrer Finanzen ermöglicht“, kündigte er an. Die Kunden sollen dort auch fremde Finanzdaten etwa von Banken hochladen können.

Allianz-Produkte könnten die Kunden dort ebenfalls kaufen, so der Versicherer – doch nicht nur. Auch andere Versicherer sollen Zugang zu der Plattform haben. Die Kunden „werden darüber hinaus perspektivisch auch Anbieter finden, die zum Beispiel den Vergleich von Strompreisen ermöglichen“, heißt es in dem Interview.

Die Allianz greift mit dem neuen Projekt nicht nur die Apps anderer Versicherungen an, sondern nimmt auch die Multibanking-Lösungen der deutschen Banken, Fintechs sowie die Vergleichsportale wie Check24, Verivox oder Joonko ins Visier. Perspektivisch will die Allianz den Service auf Europa ausweiten.

Mehr: Versicherer geraten durch Plattformen wie Check 24 oder Verivox immer stärker unter Druck.

Der Mitorganisator der Start-up-Konferenz Bits   &   Pretzels baute Abo-Alarm ohne größere Investorengelder mit auf. Foto: dpa
Der Mitorganisator der Start-up-Konferenz Bits & Pretzels baute Abo-Alarm ohne größere Investorengelder mit auf. Foto: dpa