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Alles Einzelfälle? Immo Tommy äußert sich in Statement zu den Vorwürfen

Allein auf Instagram hat Immo Tommy über 850.000 Follower. - Copyright: Screenshot von Immo Tommys Youtube-Kanal
Allein auf Instagram hat Immo Tommy über 850.000 Follower. - Copyright: Screenshot von Immo Tommys Youtube-Kanal

In der vergangenen Woche wurden schwere Vorwürfe gegen Immo Tommy bekannt. Tomislav Primorac, so der bürgerliche Name des Immobilien-Influencers, soll über sein Netzwerk mehrere Immobilienverkäufe abgewickelt haben, die für ihre Käufer zum finanziellen Fiasko wurden. Das ergaben Recherchen von "NDR" und "Spiegel".

Nachdem die Betrugsvorwürfe am vergangenen Freitag öffentlich wurden, haben sich verschiedene Creator aus dem Immobilienbereich zu Wort gemeldet. Nur Immo Tommy selbst hatte sich bislang nicht geäußert. Am Montagabend veröffentlichte er dann ein Videostatement auf Instagram. Darin spricht er von Morddrohungen gegen seine Familie und erklärt, dass er sich durch die Berichterstattung unfair behandelt fühle. Die Verantwortung für die Immobiliendeals schiebt er von sich.

Immo Tommy reagiert auf Vorwürfe

Tomislav Primorac sitzt im Kofferraum eines Autos. Er meldet sich aus dem Familienurlaub in Kroatien. Damit beginnt auch das Video: Primorac möchte mit etwas Persönlichem starten. Der Influencer spricht zunächst von Morddrohungen gegen ihn und seine Familie, die ihn seit Bekanntwerden der Vorwürfe erreichen hätten. Auch habe er Sorge, dass seine Kinder nun in der Schule gemobbt werden könnten. Die Vorverurteilung sei "eine absolute Katastrophe".

Von den Medien fühle er sich hintergangen. Nach seinen Angaben hat der "Spiegel" ihn im Mai für ein Interview über seinen Werdegang und die Immobilienbranche besucht. Vier Wochen später habe ihn das Nachrichtenmagazin dann mit einem Fragenkatalog zu den Vorwürfen konfrontiert. "Wie das trojanische Pferd", sagt Primorac. Er hätte sich lieber im Interview erklärt, habe sich aber dann gezwungen gefühlt, Anwälte einzuschalten.

Schlechte Immobiliendeals – alles Einzelfälle?

Zwei Dinge betont Primorac in seinem Statement immer wieder: Viele Parteien seien an der Immobilien-Vermittlung beteiligt und nur acht Kunden habe man bei der Recherche "herausgepickt". Zu diesen acht in den Medienberichten genannten Fälle äußert er sich in seinem Video allerdings nicht konkret.

Unter anderem hatte seine Immobilienagentur einem Paar eine Wohnung im baden-württembergischen Tuttlingen vermittelt. Laut Recherchen von "Spiegel" und NDR haben sich in der Wohnung zum Beispiel Müllberge befunden und der Keller sei nass gewesen. Die eingenommene Miete habe nicht ansatzweise ausgereicht, um die Finanzierung der Immobilie zu decken. Mittlerweile haben sich laut "NDR" aber auch weitere Betroffene gemeldet.

Immo Tommy: "Ich werde mich jetzt gesundschrumpfen"

Zwar gibt Primorac Fehler und Probleme zu, allerdings hätten diese seitens der Partner bestanden. Seine Immobilienfirma arbeitet laut seinen Angaben mit zahlreichen externen Parteien zusammen, darunter Hausverwalter, Finanzierer und Projektentwickler. Natürlich werde seine Firma die Verantwortung übernehmen: Von einigen Firmen habe er sich bereits vor Monaten getrennt, da sie sich nicht an seine Qualitätsstandards gehalten hätten. Während sein Geschäft in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen sei, habe er vieles nicht mehr kontrollieren können, beteuert er im Video. Seine Ankündigung: "Ich werde mich jetzt gesundschrumpfen".

Primorac spricht von "tonnenweise" zufriedenen Kunden

In den vergangenen vier Jahren habe Primorac über 500 Immobilien verkauft. Dabei könne ja auch mal etwas schiefgehen, verteidigt er sich – schließlich handele es sich um ein "People Business". Neben den acht von den Medien aufgegriffenen Fällen gebe es "tonnenweise" zufriedene Käufer. Diese Aussage untermauert der Influencer mit eingeblendeten Whatsapp-Chatverläufen, in denen Kunden auf seine Nachfrage hin erklären, dass sie von den Vorwürfen nicht betroffen seien. Andere bekräftigen im Chat sogar, bald wieder eine Immobilie bei ihm kaufen zu wollen – via Sprachmemos, unterfüttert mit Emoticons, so wirkt es zumindest im Video.

Glaubt man Immo Tommy, so handelt es sich bei den Anschuldigungen um Einzelfälle. Jeder Makler kenne unzufriedene Kunden, erklärt er. "Und ganz ehrlich: Wo gehobelt wird, fallen auch Späne." Er selbst sieht offenbar Parallelen zum Abgas-Skandal. Nur, weil ein Autohersteller Autos zurücknehmen muss, zuvor aber Millionen verkauft habe, sei er "per se" nicht "scheiße". Seine Immobilienagentur immo.tommy werde aufklären, wer für die Fehler verantwortlich ist. Als Einzelunternehmer, das erklärt Primorac außerdem am Ende des Videos, hafte er mit seinem Privatvermögen.

Dieser Artikel erschien am 13. August und wurde aktualisiert.

skö