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Alkohol: Diese zwei Fragen zeigen euch laut einer Studie, ob ihr abhängig seid

Ab wann ist man abhängig von Alkohol? Laut britischen Forschern verraten es bereits zwei einfache Fragen. (Symbolbild) - Copyright: Getty Images/ Cavan Images
Ab wann ist man abhängig von Alkohol? Laut britischen Forschern verraten es bereits zwei einfache Fragen. (Symbolbild) - Copyright: Getty Images/ Cavan Images

Ungefähr 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig von Alkohol. Ungefähr, da die Dunkelziffer deutlich höher sein dürfte. Denn: Nicht jeder gesteht sich ein, dass sich das eigene Leben nur noch um Alkohol dreht.

Hochfunktionale Alkoholiker zeigen zudem nicht zwingend nach außen Anzeichen einer Alkoholsucht. Die Abhängigkeit von Alkohol ist also keineswegs leicht zu diagnostizieren. Eine Studie britischer Forscher legt jedoch nahe, dass bereits zwei einfache Fragen anzeigen können, ob jemand alkoholabhängig ist.

Alkohol – und seine Schattenseiten

Alkohol hebt die Stimmung, unterstreicht den Geschmack eines guten Essens und lässt vermeintlich entspannen. All das sind Gründe dafür, warum er in unserer Gesellschaft derart gern konsumiert wird. 2020 nahm der Durchschnittsdeutsche so 10,8 Liter reinen Alkohols zu sich.

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Alkohol hat aber auch eine Schattenseite: Er tötet nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, alle zwölf Sekunden einen Menschen auf der Erde. 2020 starben allein in Deutschland 14.200 Menschen an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheit.

Weiter konsumieren hierzulande 1,4 Millionen Menschen Alkohol missbräuchlich. Das heißt, dass sie so viel trinken, dass sie bereits gesundheitliche, soziale oder psychische Schäden davontragen. 6,7 Millionen Menschen trinken riskant und nehmen damit in Kauf, an einer von 200 verschiedenen Krankheiten wie beispielsweise Krebs zu erkranken. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der WHO sollten Frauen nicht mehr als fünf kleine Gläser Wein pro Woche und Männer nicht mehr als das doppelte bei zwei Tagen Alkoholpause in der Woche trinken.

Körperliche und psychische Alkoholabhängigkeit

Und zuletzt: 1,6 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig. Ihr Leben dreht sich demnach nur noch um die Droge Alkohol. Eine Alkoholsucht beziehungsweise -abhängigkeit geht mit körperlichen, psychischen und sozialen Folgen einher. Einmal abhängig vom Alkohol, müssen Betroffene immer mehr trinken, um den gewünschten Effekt zu erzielen – sie entwickeln eine Toleranz. Trinken sie weniger, treten Entzugserscheinungen, wie beispielsweise zittrige Hände, auf.

Bei wem diese körperlichen Symptome ausbleiben, kann dennoch abhängig von Alkohol sein – und zwar psychisch. Zumeist erleben Betroffene dieser Kategorie ein starkes Verlangen nach Alkohol und es fällt ihnen schwer, ihren Konsum zu kontrollieren. Einfach gesagt: Nur weil eure Hände noch nicht zittern, heißt das nicht zwingend, dass ihr noch nicht abhängig von Alkohol sein könntet. Allein, wenn ihr euch regelmäßig vornehmt, am Abend nur ein Glas zu trinken und am Ende dennoch die ganze Flasche leert, kann das ein Anzeichen psychischer Abhängigkeit sein.

Zwei Fragen, um Alkoholabhängigkeit festzustellen

Oft wird eine Alkoholabhängigkeit erst diagnostiziert, wenn bereits erste körperliche, psychische oder soziale Folgen eingetreten sind: Alkoholbedingte Leberschäden, Verkehrsunfälle oder die Abkopplung von Freunden und Familie sind nur einige wenige Beispiele dafür. Und so gehen viele Betroffene im ersten Moment nicht zum Arzt, weil sie fürchten, abhängig zu sein, sondern weil sie körperliche Beschwerden haben – welche wiederum auf die Sucht zurückzuführen sind.

Wie aber kann man feststellen, ob jemand von Alkohol abhängig ist, bevor solche Folgen eintreten? Eine Studie britischer Forscher rund um den Professor Alex J. Mitchell von der Leicester University legt nahe, dass es nur zwei Fragen bedarf, um festzustellen, ob jemand abhängig von Alkohol ist.

Bisher bedurfte es langer und aufwendiger Fragebögen sowie einer körperlichen Untersuchung inklusive Blutbild, um herauszufinden, ob jemand von Alkohol abhängig ist. Die Forscher der Metastudie, welche 2014 im „British Journal of General Practice“ erschien, fanden jedoch einen zeitsparenden Weg, um Alkoholabhängigkeit zu diagnostizieren. Genau kristallisierten zwei einfache Fragen heraus:

  1. Wie oft trinken Sie sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit?

  2. Haben Sie jemals morgens Alkohol getrunken, um sich nervlich zu stabilisieren?

Antworten Patienten auf die erste Frage mit „regelmäßig“ und bejahen sie zweite Frage, sind sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 87 Prozent abhängig von Alkohol. Jedoch empfehlen die Forscher, diesen zwei Fragen weitere Fragenkataloge folgen zu lassen. Es gibt etwa noch den AUDIT-Fragebogen oder den CAGE-Test. Letzterer basiert auf vier einfachen Fragen:

  1. Hatten Sie bereits einmal das Gefühl, dass Sie Ihren Alkoholkonsum reduzieren sollten?

  2. Hat es Sie bereits genervt, wenn andere Ihr Trinkverhalten kritisiert haben?

  3. Hatten Sie wegen Ihres Alkoholkonsums bereits Gewissensbisse?

  4. Haben Sie morgens nach dem Erwachen bereits als erstes Alkohol getrunken, um Ihre Nerven zu beruhigen oder ihren Kater loszuwerden?

Schon wer eine dieser Fragen des CAGE-Tests mit „Ja“ beantwortet, kann abhängig sein – und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 62 Prozent. Wer zwei Fragen bejahen kann, ist sogar mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit abhängig. Und wer drei bis vier Fragen mit „ja“ beantworten kann, ist laut der Praxis zu 99 Prozent süchtig.

Zwei Fragen + CAGE-Test = 90,9-prozentige Trefferquote

Laut den Forschern der Metastudie ist der beste Weg für (Haus-)Ärzte, um eine Abhängigkeit festzustellen, die beiden Fragen zu stellen und den CAGE-Test folgen zu lassen. Mit einer 90,9-prozentigen Wahrscheinlichkeit könne so herausgefunden werden, ob eine Abhängigkeit vorliegt. Und das spare in der Praxis jede Menge Zeit und Aufwand.

Solltet ihr euch genannte Fragen selbst stellen, ist es wichtig, dass ihr ehrlich mit euch ins Gericht geht. Versucht nicht, euren Konsum schönzureden oder nach unten zu korrigieren. Konntet ihr einige der genannten Fragen bejahen und solltet euch nun Sorgen, dass ihr ein Problem mit Alkohol haben könntet, sind euer Hausarzt sowie Suchtberatungsstellen die erste richtige Anlaufstelle.