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Aldi Süd expandiert in den USA und lässt Lidl weiter hinter sich

Aldi Süd eröffnet 100 neue Filialen und baut die Kooperation mit dem Lieferdienst Instacart aus. Bei den Kunden sind die deutschen Discounter beliebt.

Aldi Süd setzt seine erfolgreiche Expansion in den USA fort. Gestärkt von dem guten Geschäft während der Pandemie will der deutsche Discounter in diesem Jahr insgesamt 100 neue Filialen eröffnen – vor allem in Arizona, Kalifornien, Florida und im Nordosten der Vereinigten Staaten. 2022 will Aldi – gemessen an der Zahl der Supermärkte – zur Nummer drei hinter Kroger und Walmart aufsteigen.

Damit lässt Aldi auch den deutschen Konkurrenten Lidl in den USA weiter hinter sich. Lidl war 2017 mit großen Ambitionen in den US-Markt eingetreten, hatte sein Wachstum aber zwischenzeitlich wieder gebremst und drückt erst seit einem Jahr wieder aufs Tempo. Bisher konzentriert sich Lidl vor allem auf die Ostküste, während Aldi schon in drei Vierteln der Staaten präsent ist.

Lidl will bis Ende 2021 die Zahl seiner Supermärkte um 50 auf 150 steigern, doch Aldi kommt schon heute auf mehr als 2000. Aldi kennt den US-Markt seit Jahrzehnten, da es bereits seit 1976 dort vertreten ist. Bis Ende 2022 soll die Zahl der Supermärkte auf 2500 steigen – in 37 Bundesstaaten. Zudem hat Aldi ein weiteres Distributionszentrum und eine regionale Zentrale in Loxley im Bundesstaat Alabama eröffnet. Das soll den Ausbau des Netzes in Alabama und Florida unterstützen. Von dort aus soll auch erstmals nach Louisiana geliefert werden.

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Gerade die Südstaaten der USA haben zuletzt starke Bevölkerungszuwächse registriert, die sich mit der Pandemie noch beschleunigt haben. Viele Menschen, die von zu Hause arbeiten können, sind in wärmere Gegenden gezogen, wo die Lebenshaltungskosten geringer sind als in Städten wie New York oder San Francisco.

„Wir sind unglaublich stolz, in allen Aspekten unseres Geschäfts weiterzuwachsen, von der Eröffnung neuer Läden bis zur Stärkung unserer E-Commerce-Angebote“, sagte der Aldi-US-Vorstandsvorsitzende Jason Hart.
Tatsächlich will Aldi in den USA auch den wegen Corona beliebten „Curbside-Pickup“ weiter ausbauen, bei dem Kunden online bestellen und dann die Einkaufstüten am Bürgersteig abholen können, ohne den Laden betreten zu müssen. Bis zum Ende des Jahres sollen mehr als die Hälfte der Supermärkte diesen Service anbieten.

Deutsche Discounter kommen bei US-Kunden gut an

Die Zusammenarbeit mit dem Online-Shopping-Dienst Instacart soll auf fast alle Läden ausgeweitet werden, teilte Aldi mit. Kunden können auf der Aldi-Website Instacart beauftragen, ihre Einkäufe in den Supermärkten zu erledigen. Instacart-Einkäufer bringen die Produkte zu ihnen nach Hause. Damit sind jedoch oft erhebliche Gebühren verbunden, die an Instacart und die Einkäufer selbst gehen.

Einen Online-Dienst, bei dem die Produkte direkt aus den Lagern geliefert werden, gibt es bisher nicht. Angesichts der geringen Margen im Lebensmittel-Einzelhandel lohnt sich dieses Geschäft oft nicht. Das zeigen auch die Schwierigkeiten, die selbst Amazon bei der Supermarktkette Wholefoods hat.

Mit dem Erfolg von Aldi und Lidl in den USA setzt sich der Siegeszug des Discounter-Konzepts mit eigenen, günstigen Hausmarken weiter fort. Lange haben die meisten US-Konsumenten lieber nach bekannten Marken wie Kraft oder Pampers gegriffen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich der Glaube an die großen Marken abgeschwächt. Auch hier setzt sich langsam das Bewusstsein durch, dass Hausmarken ebenfalls Qualität bieten können.

Sowohl Aldi als auch Lidl haben zuletzt wie die Konkurrenz von der Pandemie profitiert, weil die Menschen mehr zu Hause kochen. Laut dem US-Handelsministerium haben die Supermarktverkäufe im letzten Jahr um knapp acht Prozent zugelegt. Mit ihren günstigen Preisen sprechen die Discounter zudem viele Menschen an, die wegen der Covid-Pandemie ihren Job verloren haben und stärker aufs Geld achten müssen.

Dabei sind nicht nur Aldi Süd und Lidl in Nordamerika unterwegs: Auch Aldi Nord ist auf dem US-Markt präsent, seit es 1979 den gehobenen Discounter Trader Joe’s übernommen hat. Trader Joe’s verfügt über eine treue Fan-Gemeinde und betreibt 530 Supermärkte im ganzen Land. Seit Juni hat Trader Joe’s zwölf neue Läden eröffnet. Weitere sind für dieses Jahr geplant.

Bei den Kunden sind die deutschen Discounter durchaus beliebt. In einem Ranking des Datendienstes Dunnhumby schafft es Aldi auf Platz fünf und Trader Joe’s sogar auf Platz drei. Zum Vergleich: Der Einzelhandelsriese Walmart muss sich mit dem 14. Platz begnügen.