Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Minuten
  • DAX

    17.751,35
    -86,05 (-0,48%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.922,22
    -14,35 (-0,29%)
     
  • Dow Jones 30

    37.930,04
    +154,66 (+0,41%)
     
  • Gold

    2.409,30
    +11,30 (+0,47%)
     
  • EUR/USD

    1,0669
    +0,0023 (+0,21%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.461,73
    +692,55 (+1,16%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.373,08
    +60,46 (+4,83%)
     
  • Öl (Brent)

    83,28
    +0,55 (+0,66%)
     
  • MDAX

    26.024,00
    -165,44 (-0,63%)
     
  • TecDAX

    3.189,36
    -21,48 (-0,67%)
     
  • SDAX

    13.953,47
    -78,90 (-0,56%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,23
    +18,18 (+0,23%)
     
  • CAC 40

    8.025,52
    +2,26 (+0,03%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.433,90
    -167,60 (-1,07%)
     

„Aktuelles Marktumfeld erfordert maximale Freiheitsgrade“

Im Gespräch mit FundResearch erklärt Markus Peter, Head Products bei Bellevue Asset Management, wo Anleger heute noch Renditen herbekommen. Für den Kopf der Multi-Asset-Strategie des Hauses sind schon länger US-Treasuries die attraktivste Bond-Anlage.

FundResearch: Wir befinden uns seit längerem in einer Phase niedriger Zinsen. Wo bekommen Anleger noch Renditen her?

Markus Peter: Wir haben festgestellt, dass man in jedem Markumfeld eine Kombination aus unterschiedlichen Assetklassen braucht, um aktiv und flexibel reagieren zu können. Klassische Mischfonds sind jedoch in der Regel anfällig für steigende Zinsen. Unsere globale Makro-Strategie ist eine auf makroökonomische Kriterien ausgerichtete weltweite Multi-Asset-Strategie. Das Ziel besteht darin, bei geringem Risiko eine Rendite von ungefähr fünf bis sechs Prozent pro Jahr zu erzielen.

WERBUNG

FundResearch: Wie schaffen Sie es die Rendite zu erzielen?

Markus Peter: Da sich der BB Global Macro an keiner Benchmark orientiert, lässt sich das Portfolio im aktuellen Marktumfeld sehr flexibel bewirtschaften. Zu 75 Prozent besteht das marktneutrale Portfolio aus Anleihen und zu 25 Prozent aus Aktien. So kann in die aussichtsreichsten Aktien- und Anleihenmärkte investiert werden. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und tätigen Leerverkäufe auf einzelne Märkte, falls es die Marktsituation erfordert. Darüber hinaus können wir Fremdkapital aufnehmen (Leverage), um so insbesondere vom aktuellen Niedrigzinsumfeld zu profitieren.

FundResearch: Diese Strategie erinnert an Hedgefonds…

Markus Peter: Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) aktuelle Marktumfeld erfordert eine Erweiterung der Freiheitsgrade und der Investitionsmöglichkeiten. Wir bieten das Beste aus beiden Welten: Einen regulierten, liquiden Investmentfonds, der die Vorteile der traditionellen Welt mit den positiven Eigenschaften der alternativen Welt miteinander verknüpft. So konnten wir in den letzten drei Jahren über unterschiedliche Marktphasen hinweg einen durchschnittlichen Ertrag von 6.5 Prozent erzielen und dies bei einer annualisierten Volatilität von 5.6 Prozent. Unser Erfolg zeigt sich nicht zuletzt im persönlichen finanziellen Engagement des Management Teams im eigenen Fonds.

FundResearch: Wie sieht der Investmentansatz genau aus?

Markus Peter: Unsere Investmentstrategie erfolgt in drei Schritten. Zunächst ist da die Szenarien-Analyse: Wir versuchen, die Mechanismen der Märkte zu einem gegeben Zeitpunkt zu verstehen und leiten daraus in der Regel drei Zukunftsszenarien mit unterschiedlicher Eintrittswahrscheinlichkeit ab. Dann erstellen wir einen Ausblick für jede Anlageklasse und stellen uns die Frage, wie die Anlageklassen in unterschiedlichen Szenarien abschneiden würden. Auf dieser Basis erfolgt anschließend die „Ideengenerierung“. Dazu unterstützen uns quantitative Modelle, welche es uns beispielsweise erlauben über 50 Aktienmärkte weltweit auszuwerten.

FundResearch: Können Sie ein Beispiel für eines Ihrer Szenarien nennen?

Markus Peter: Unser Hauptszenario, das wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent einschätzen, besagt, dass die Kreditkrise in den Schwellenländern weiter andauern wird. Vier Faktoren haben zur Schwellenländerkrise geführt: Zum einen konnten sich Emerging Marktes in der Vergangenheit zu günstigen Bedingungen verschulden. Viele Schwellenländer sind jedoch Rohstoffabhängig und leiden jetzt unter dem Preisverfall. Das Wirtschaftswachstum ist zudem insgesamt rückläufig und lokale Währungen schwächeln. Natürlich leiden nicht alle Schwellenländer unter allen Faktoren. China beispielsweise hat eine relativ stabile Währung und profitiert von niedrigen Rohstoffpreisen Die Schwellenländerkrise führt jedoch immer wieder zu negativen Nachrichten, welche die Aktienmärkte beeinflussen.

FundResearch: Wie implementieren sie dieses Szenario in das Portfolio?

Markus Peter: Aus den Szenarien leiten wir ab, ob wir positiv oder negativ für Aktien oder Anleihen sind. Anschließend entscheiden wir mithilfe unserer quantitativen Modelle, welche Aktien- und Anleihenmärkte im Portfolio vertreten sein sollen.

FundResearch: Und die anderen Szenarien?

Markus Peter: Unser zweites Szenario ist das Risiko einer Ansteckung der Industrieländer durch die Schwellenländerkrise. Das dritte Szenario ist positiv: Wir haben bereits eine starke Korrektur gesehen und der DAX ist nach den massiven Kurskorrekturen wieder attraktiv bewertet.

FundResearch: Halten Sie eine Krise in den USA für möglich?

Markus Peter: Ein mögliches Szenario wäre etwa die Ausweitung der aktuellen Kreditblase in den Schwellenländern und als Resultat daraus die Entstehung einer Rezession in den USA. Wir gewichten dieses Szenario aktuell mit rund 20 Prozent und damit als eher unwahrscheinlich. Die Konsumentenstimmung erweist sich in den USA weiterhin als sehr robust, im Gegensatz zur Industrieproduktion.

FundResearch: Wie schätzen Sie die derzeitige Volatilität auf den Märkten ein?

Markus Peter: Eigentlich hat sich in den letzten acht Monaten nicht viel geändert. Mal sieht der Markt die Situation eher konstruktiv, dann wieder eher negativ. Diese Stimmungsschwankungen gilt es im Portfolio auszunutzen. Unsere drei Makroszenarien mussten wir über die letzten Monate deswegen kaum anpassen; verändert haben sich lediglich die Eintrittswahrscheinlichkeiten.

FundResearch: Was erwartet uns noch in 2016?

Markus Peter: 2016 wird ein sehr herausforderndes Jahr. Mit (London: 0MBJ.L - Nachrichten) historisch sehr sicheren Anlagen, wie Deutschen Bunds, lässt sich kaum mehr eine positive Rendite erzielen. Auf der Staatsanleihe-Seite bevorzugen wir nach wie vor US-Treasuries. Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) künftige Zinsanstieg ist in der Zinskurve bereits eingepreist, und sie bieten weiterhin eine gute Diversifikation zu Aktien. Auf der Aktienseite wiederum bevorzugen wir Titel aus Europa, sowie asiatische Aktien, Japan zum Beispiel bietet besonders viele Chancen. Dort sind die Bewertungen attraktiver als anderswo und die lockere Geldpolitik der Zentralbank dürfte dem japanischen Aktienmarkt noch auf längere Sicht Rückenwind verleihen.

FundResearch: Wie stark wird die FED denn noch an der Zinsschraube drehen?

Markus Peter: Zu Beginn des Jahres ging der Markt noch von drei Zinsschritten in 2016 aus. Nach dem starken Rückgang der Rendite des zehn-jährigen US Treasuries von 2.3 Prozent per Ende 2015 auf aktuell unter 1.8 Prozent steht die Markterwartung nun noch bei einem Zinsschritt für das laufende Jahr.

(TL)