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Aktienstrategen senken ihre Dax-Prognosen deutlich

Die meisten Experten gehen davon aus, dass es für die Märkte noch weiter nach unten geht. Ihre Erwartungen für das Jahresende sind dagegen nicht mehr ganz so düster.

Angesichts der schon fast historischen Kursverluste am deutschen Aktienmarkt vergleichen Analysten das aktuelle Geschehen mit den Ereignissen während der Finanzkrise 2008/2009. Die Frage lautet: Wird das Coronavirus ähnliche Folgen haben?

Seit der Finanzkrise werden Regulierung und Finanzrisiken vollkommen anders gehandhabt als vor 2008. Und da es unwahrscheinlich ist, dass das Virus komplett ausgerottet wird, lautet die Frage: Müssen wir uns an jährliche Corona-Wellen gewöhnen – inklusive der Nebenwirkungen: weniger Reisen und kaum noch Großveranstaltungen in diesen Phasen?

Entsprechend niedriger dürfte das Bruttoinlandsprodukt ausfallen. „Die Antwort hierauf könnte kaum spannender sein“, meint Commerzbank-Analyst Thu Lan Nguyen.

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Eine Antwort geben die meisten Kapitalmarktstrategen nach dem heutigen Kursrutsch bereits: Die Märkte könnten noch weiter absacken. Konkret wird die DZ Bank: Aktienchefstratege Christian Kahler hält es für möglich, dass der Dax auf 8000 bis 8500 Punkte fällt. Er zieht dafür Muster in vergangenen Rezessionen heran. Dabei geht die DZ Bank davon aus, dass die Unternehmen im Dax in diesem Jahr zehn bis 20 Prozent weniger verdienen werden als 2019.

Mit Blick auf den Jahresverlauf geben sich Strategen aber doch überraschend optimistisch. Die DZ Bank sieht den Dax am Jahresende bei 11.500 Punkten. Das liegt zwar deutlich unter dem vorherigen Kursziel von 13.200 Punkten, aber eben auch deutlich über dem aktuellen Stand.

Das Fondshaus DWS hat seine Dax-Prognose per Jahresende von 14.000 auf 13.000 Punkte gesenkt. Doch den Prognosen liegt die optimistische Annahme zugrunde, dass die Zahl der Neuansteckungen sowohl in Europa als auch in den USA im zweiten Quartal den Höhepunkt überschritten haben wird. Auch sollte es zu keiner zweiten großen Ansteckungswelle in Asien kommen.

Deutsche Börse hebt Parkettpflicht für Händler auf

Auch die DZ Bank geht in ihrem Kernszenario davon aus, dass die Folgen des Coronavirus aus wirtschaftlicher Sicht nur einen temporären Angebots- und Nachfrageschock auslösen. Doch genau, das ist die Frage: Das Virus und die Quarantänemaßnahmen sind beispiellos und deshalb schwer kalkulierbar.

Die derzeitige Stimmung an den Aktienmärkten beschreibt Johanna Kyrklund, Chefanlagestrategin beim britischen Vermögensverwalter Schroders, so: „Das Problem ist die Unsicherheit. Mit schlechten Nachrichten könnten Investoren umgehen, aber die Lage ist noch viel zu unklar.“ Niemand könne beziffern, wie schnell sich das Virus verbreite und wie groß der Schaden durch Corona ausfalle.

Die Deutsche Börse plant trotz der Corona-Ausbreitung aktuell nicht, den Handelssaal in Frankfurt zu schließen, wie ein Sprecher erklärte. Das Unternehmen hat allerdings bereits am Dienstag die Präsenzpflicht für die Händler auf dem Parkett aufgehoben. Die Spezialisten können folglich nun auch von anderen Gebäuden aus handeln.

Die Deutsche Börse verfolgt damit einen anderen Kurs als die Chicago Mercantile Exchange (CME). Die wertvollste Börse der Welt hat angekündigt, ihre Handelsräume Ende der Woche zu schließen. Die New Yorker Börse beleibt geöffnet, hat jedoch den Zugang zum Handelssaal beschränkt.

Der Handel an der Deutschen Börse funktioniere trotz hoher Ausschläge und Umsätze reibungslos, betonte der Sprecher. Der überwiegende Teil des Handels läuft dabei nicht über die Börse Frankfurt, sondern über das elektronische Handelssystem Xetra. Dort war das Handelsvolum beim Kurssturz am Montag mit 16,9 Milliarden Euro höher als am Tag nach dem Brexit-Votum im Juni 2016.

Damit der Handel weiter reibungslos laufen und überwacht werden kann, hat die Deutsche Börse auch intern Vorsichermaßnahmen getroffen. Im operativen Bereich habe das Unternehmen nun Teams aufgeteilt, erklärte der Sprecher. Sollte sich ein Mitarbeiter eines Teams infizieren, könnte das andere Team übernehmen und den Betrieb aufrechterhalten. Entsprechende Maßnahmen hatte am Dienstag auch die europäische Finanzmarktaufsicht Esma angemahnt.