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US-Jobdaten stabilisieren Leitindex: Dax erobert 12.000-Punkte-Marke zurück

Zum Wochenausklang haben neue Zinssenkungsfantasien dem Dax nach massiven Kurseinbrüchen wieder etwas auf die Beine geholfen. Die Wochenbilanz ist jedoch bescheiden.

Nach der Talfahrt des Dax zu Wochenmitte hat sich das Börsenbarometer zum Wochenausklang etwas gefangen. Foto: dpa
Nach der Talfahrt des Dax zu Wochenmitte hat sich das Börsenbarometer zum Wochenausklang etwas gefangen. Foto: dpa

Europas Börsen kamen am Freitagnachmittag wieder etwas in Schwung. Der Dax überschritt nach dem Kurssturz zur Wochenmitte die 12.000-Punkte-Marke. Am Abend schloss der deutsche Leitindex 0,7 Prozent fester bei 12.012 Punkten. Nach neuen Daten vom US-Arbeitsmarkt stellen sich Anleger angesichts eines abgeschwächten Booms am US-Arbeitsmarkt auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ein.

Der EuroStoxx 50 legte fast 0,7 Prozent auf 3440 Zähler zu, der MDax für mittelgroße Unternehmen notierte 1,7 Prozent fester bei 25.533 Punkte.

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Auch an den US-Märkten beflügeln nach den frischen US-Arbeitsmarktdaten Zinssenkungsfantasien die Kurse. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte, der breiter gefasste S & P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq notierten jeweils ein halbes Prozent fester.

Die Zunahme der Beschäftigung in den USA hatte im vergangenen Monat zwar nicht ganz die Schätzung von Volkswirten erreicht. Die entsprechenden Werte für August und Juli wurden aber nachträglich nach oben revidiert, so dass der Arbeitsmarkt Börsianern zufolge unter dem Strich unverändert ein solides Bild abgibt.

Positiv war die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die weiter zurückging und auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert gefallen war. Auf der anderen Seite war die Lohnentwicklung so schwach wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

„Die Rekordjagd am US-Arbeitsmarkt ist vorbei“, kommentierte dagegen VP-Bank-Volkswirt Thomas Gitzel. Wie die US-Regierung am Freitag mitteilte, entstanden im September 136.000 neue Stellen – und damit weniger als prognostiziert. Ökonomen waren von 145.000 ausgegangen. „Der Arbeitsmarktbericht alleine rechtfertigt sicherlich noch keine weitere Zinssenkung, doch die enttäuschenden Konjunkturumfragen sehr wohl.“

Die Daten seien nicht so schlimm, dass man die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt komplett in den Abgrund steuern sehe, sagte John Velis, Stratege beim Vermögensverwalter BNY Mellon in New York. „Auf der anderen Seite sind sie nicht stark genug, um die Spekulationen auf zusätzliche Lockerungen der Fed zu zerstreuen, die in den vergangenen Tagen zugenommen haben.“

Timo Emden, Marktanalyst bei Emden Research, unterstreicht, dass die Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik stabilisierend wirke: „In dem durch den Handelsstreit von Unsicherheit geprägten Marktumfeld hat die Hoffnung auf weitere Zinssenkungsmaßnahmen der Fed weitere Verluste verhindert.“

Der Handelsstreit belastet die Märkte nämlich weiter. Der Konflikt zwischen den USA und China sowie der EU drücke weiterhin mit voller Wucht auf die Stimmung in den Unternehmen, die Investitionsbereitschaft dürfte noch weiter abnehmen, und die Gewinne entsprechend darunter leiden, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus Axitrader. „Dass der Aktienmarkt noch nicht komplett abstürzt, ist auf die Hoffnung der Anleger auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank zurückzuführen.“

Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers, warnt: „Anleger sollten sich warm anziehen, denn die Ereignisdichte im berüchtigten Börsenmonat Oktober bietet den Nährboden für stärkere Kursschwankungen.“ Bereits der Auftakt im Oktober an den Finanzmärkten mache klar, dass die Volatilität wieder steige.

Ab Dienstag hatte eine Mischung aus Rezessionsängsten, der Nervosität vor dem nahenden Brexit-Showdown und Strafzöllen im Handelsstreit die Börsen auf Talfahrt geschickt. Der Dax hatte allein am Mittwoch fast 350 Punkte oder 2,8 Prozent verloren. Unter dem Strich blieb am Ende ein Minus von fast als 370 Punkten im Vergleich zum Handelsschluss am vergangenen Freitag, als der Dax bei 12.380 Zählern notierte.

Die Tokioter Börse hat am Freitag ebenfalls Kursgewinne verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,3 Prozent fester bei 21.410 Punkten. Der MSCI Hong Kong Index fiel hingegen um 1,4 Prozent, der Hang Seng Index sank 0,9 Prozent unter die 26.000-Punkte-Marke. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hatte am Freitag unter Berufung auf ein Notstandsgesetz aus der britischen Kolonialzeit ein Vermummungsverbot für die anhaltenden Proteste erlassen.

Für Aufmerksamkeit sorgte am Donnerstagabend der Glasbehälter-Hersteller Verallia, der unter anderem Nutella-Gläser herstellt, mit neuen Details zu seinem geplanten Börsenstart am 8. Oktober. Die Aktien sollen zu 27 Euro ausgegeben werden. Der Ausgabepreis liegt damit am unteren Ende der Spanne von 26,50 bis 29,50 Euro.

Spannend könnte es im weiteren Verlauf auch für die Aktien von Osram werden. Die österreichische AMS will bekanntgeben, wie viele Osram-Aktionäre ihre Kaufofferte von 41 Euro je Osram-Aktie angenommen haben.

Als Mindestannahmeschwelle hatte AMS 62,5 Prozent aller Aktien des Lichtspezialisten angesetzt. Sollte diese Schwelle nicht erreicht werden, wäre die Offerte gescheitert. Händler schließen in diesem Fall Kursverluste der Osram-Aktien nicht aus. Zuletzt bewegten sich diese mit 40,60 Euro kaum von der Stelle.

Einzelwerte im Fokus

Airbus: Nach der WTO-Entscheidung, die den USA wegen Subventionen für Airbus Strafzölle auf EU-Waren in Höhe von 7,5 Milliarden Euro zugesteht, waren Aktien des europäischen Flugzeugbauers am Mittwoch um 1,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni gefallen. Am Freitagabend notierten sie 2,9 Prozent im Plus, da die Zölle nicht so hoch ausgefallen sind wie zunächst befürchtet.

MTU: Auch der Dax-Aufsteiger MTU, der Komponenten für Flugzeugtriebwerke herstellt, legt nach einem kräftigen Minus am Mittwoch nun wieder zu. Mit einem Plus von fast 2,4 Prozent wurde die Aktie zum Handelsschluss für 242,50 Euro gehandelt.

Chipwerte: Die europäischen Chipwerte haben nach einem Bericht über eine höhere Produktion des jüngsten iPhones kräftig zugelegt. Im Dax legten die Infineon-Aktien bis Freitagabend 1,3 Prozent zu. Die Papiere von Dialog Semiconductor gewannen 4,2 Prozent.

LSE: Aktionäre des Börsenbetreibers London Stock Exchange haben Insidern zufolge den Hongkonger Betreiber HKEX gebeten, sein Übernahmeangebot aufzubessern. Es müsse einen höheren Baranteil beinhalten und um bis zu ein Fünftel aufgestockt werden, damit sie ihre Papiere anbieten könnten, sagten drei Anteilseigner und ein mit dem Vorgang vertrauter Banker. An der Börse kam das gut an: Die LSE-Aktien legten am Freitag bis zu 3,8 Prozent zu.

Handelsblatt-Analystencheck: JPMorgan belässt Pepsico auf „Overweight“

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Pepsico nach einer Telefonkonferenz zu den Zahlen für das dritte Quartal von 148 auf 154 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Die Qualität der Finanzkennziffern des Brauseherstellers sei hoch gewesen, schrieb Analystin Andrea Teixeira in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die starke Gewinndynamik sollte sich fortsetzen.

Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck.

Mit Agenturmaterial.

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