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Aktien Frankfurt: Virus-Sorgen drücken Dax wieder klar ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Corona-Sorgen wieder die Oberhand gewonnen. Der Leitindex Dax <DE0008469008> fiel bis zum Mittwochmittag um 1,40 Prozent auf 10 668,41 Punkte und entfernte sich damit weiter von der zuletzt erfolglos getesteten Marke von 11 000 Punkten.

Für den MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte ging es um 0,70 Prozent auf 23 652,73 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> büßte 1,3 Prozent ein.

Am Vorabend hatte der prominente US-Immunologe und Regierungsberater Anthony Fauci vor einer schnellen Rückkehr zur Normalität gewarnt. "Das könnte wirklich ernste Konsequenzen haben", sagte Fauci in einer Video-Anhörung des Senats. Die Aussagen des Experten hatten am Dienstag bereits der Wall Street einen gehörigen Dämpfer verpasst. Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie treibt US-Präsident Donald Trump derweil Lockerungen voran.

Laut Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markts UK zeigen sich die Anleger zusehend besorgt. Nach den kleinen Lockerungsschritten in vielen Ländern könnte eine zweite Infektionswelle die Politiker wieder zwingen, auf die Bremse zu treten. Dann könnte der Optimismus wieder verschwinden, der die Märkte seit dem Tiefpunkt des Corona-Crashs im März angetrieben hat.

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Im Dax notierten fast alle Aktien im Minus. Am Index-Ende sackten die Papiere von Wirecard <DE0007472060> um rund fünf Prozent ab. Händler verwiesen darauf, dass nun auch eine Anwaltskanzlei die Trommel gegen den Zahlungsabwickler rührt und Aktionären die Prüfung von Schadenersatzansprüchen in Aussicht stellt. Dabei geht es um die Folgen der Sonderprüfung der Bücher des Konzerns durch die KPMG mit Blick auf schon länger kursierende Bilanzfälschungsvorwürfe. Zentrale Frage blieben dabei unbeantwortet.

Ansonsten standen zur Wochenmitte eine Reihe von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe mit ihren Geschäftszahlen im Fokus. So war die Commerzbank <DE000CBK1001> angesichts der Furcht vor vielen Kreditausfällen infolge der Corona-Krise im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht als befürchtet. Der bekannte Banken-Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan hob für das erste Quartal zwar die Ertragsstärke der Commerzbank positiv hervor. Das schwierige Wirtschaftsumfeld aber werde die ohnehin niedrige Profitabilität zusätzlich belasten. Die Papiere knickten unter den schwächsten Werten im MDax um fast sechs Prozent ein.

Im Sog dessen verloren die Anteilsscheine des Wettbewerbers Deutsche Bank <DE0005140008> knapp vier Prozent. Diese treibt derweil ihren durch die Corona-Krise vorübergehend auf Eis gelegten Stellenabbau wieder voran.

Positiv aufgenommen wurden indes die Zahlen von United Internet <DE0005089031>: Der Telekommunikationsanbieter steigerte Umsatz und operatives Ergebnis zum Jahresauftakt wie erwartet. Börsianer sprachen von einem soliden ersten Quartal. Die Aktien gewannen an der MDax-Spitze mehr als vier Prozent.

United Internet profitierte dabei auch von gut laufenden Service-Geschäften bei der Telekommunikationstochter 1&1 Drillisch <DE0005545503>. Deren Papiere zogen im Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> um rund zwei Prozent an.

Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Salzgitter <DE0006202005> um fast sieben Prozent ab. Ein schwacher Stahlmarkt hatte das Unternehmen im ersten Quartal in die roten Zahlen gedrückt. Der Auftragseingang des Stahlkonzerns sei wegen der Corona-Krise seit Mitte März stark eingebrochen, schrieb Analyst Christian Obst von der Baader Bank./la/fba

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---