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Aktien Frankfurt: Verluste - Anleger halten sich vor US-Bankenzahlen zurück

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Vor den in Kürze anstehenden Quartalszahlen großer US-Banken hielten sich die Anleger zurück. Gegen Mittag verlor der deutsche Leitindex 0,71 Prozent auf 12 665,17 Punkte. Für den MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,75 Prozent auf 25 313,05 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> sank um 0,92 Prozent auf 3422,13 Zähler.

Am Vortag hatte der Dax sichtbar negativ auf Daten zur weiter immens hohen US-Inflation reagiert, seine Verluste bis zum Handelsende aber eingedämmt. Eine ähnliche Entwicklung hatten auch die US-Börsen gezeigt. Sie hätten sich damit recht wacker gehalten, obwohl die Anleihemärkte immer stärker einen Wirtschaftsabschwung einpreisten, erklärte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Die Aktienmärkte täten sich schwer mit der Richtungssuche. Dass die EU-Kommission für 2022 angesichts der hohen Energiepreise eine rekordhohe Inflation in der Eurozone erwartet, sorgte ebenfalls nicht für Kauflaune, auch wenn der Dax auf diese Nachricht nicht erkennbar reagierte.

Als wichtigen Stimmungstest sieht Hewson nun die Reaktion auf die Zahlen der US-Bank JPMorgan <US46625H1005>. Auch Konkurrent Morgan Stanley <US6174464486> berichtet über seine Geschäftsentwicklung. Weitere Branchengrößen legen ihre Zwischenberichte am Freitag vor, darunter Citigroup <US1729674242> und Wells Fargo <US9497461015>.

Die Aktien der Deutschen Telekom <DE0005557508> sanken als einer der größten Dax-Verlierer um rund anderthalb Prozent. Die Bonner verkaufen eine 51-prozentige Mehrheit an ihrem Funkturmgeschäft an ein Investorenduo aus dem kanadischen Finanzinvestor Brookfield und dem US-amerikanischen Infrastrukturinvestor Digital Bridge. Den Unternehmenswert von GD Towers bezifferte die Telekom auf 17,5 Milliarden Euro ohne Schulden und Barmittel. Börsianern zufolge waren im Markt zuvor höhere Schätzungen im Umlauf. Auch andere Branchenwerte gaben nach, so dass der Stoxx Europe 600 Telecom <EU0009658947> europaweit einer der schwächsten Branchenindizes war.

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Dass sich Hugo Boss <DE000A1PHFF7> nach einem überraschend guten zweiten Quartal für das Gesamtjahr nun mehr zutraut, ließ die Anteilsscheine des Modekonzerns um fast dreieinhalb Prozent auf 56,14 Euro steigen. Damit waren sie MDax-Favorit und auf einem guten Weg, anders als am Vortag den Widerstandsbereich bei 55 Euro zu überwinden. Bei Analysten stießen Zahlen und Ausblick auf viel Lob. Michael Kuhn von der Deutschen Bank warf die Frage auf, ob die neuen Ziele nicht immer noch zu vorsichtig sein könnten. So impliziere das obere Ende des neuen Ausblicks immer noch einen Rückgang des operativen Gewinns im zweiten Halbjahr.

Halbleiter-Aktien zählten angesichts erfreulicher Nachrichten der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSCM) ebenfalls zu den Gewinnern. Das Unternehmen, das weltweit zu den größten Halbleiterherstellern zählt, veröffentlichte überraschend starke Quartalszahlen und erhöhte den Umsatzausblick. Im Dax verteuerten sich Infineon <DE0006231004> um knapp ein Prozent, und im MDax ging es für die Papiere des Hightech-Maschinenbauers Aixtron <DE000A0WMPJ6> um 1,3 Prozent hoch.

Ansonsten sorgten Analystenkommentare für Kursausschläge. Einige Chemietitel litten unter einer negativen Branchenstudie der UBS. Im Dax büßte BASF <DE000BASF111> fast ein Prozent ein, nachdem die Schweizer Bank die Aktie abgestuft hatte und nun zum Verkauf rät. Die Quartalszahlen der Chemieunternehmen dürften zwar erneut robust ausfallen sein, aber nun schnell im Rückspiegel verschwinden, schrieb Analyst Andre Stott. Die Branche erlebe eine schwierige Zeit angesichts der Gasversorgungskrise und der miesen Verbraucherstimmung. Für Evonik <DE000EVNK013> strich Stott seine Kaufempfehlung, worauf die Aktie im MDax um knapp zweieinhalb Prozent nachgab.

Der Bausoftware-Anbieter Nemetschek <DE0006452907 > verzeichnete ein Kursminus von fast dreieinhalb Prozent. Hier wog eine negative Studie der Bank of America (Bofa), die die Beobachtung mit dem skeptischen Anlagevotum "Underperform" aufnahm, offenbar schwerer als eine Hochstufung durch Morgan Stanley.

Für Indexnachbar Software AG <DE000A2GS401> ging es um drei Prozent bergab, nachdem Morgan Stanley eine Untergewichtung empfahl. Die Analysten der US-Investmentbank rechnen mit soliden Quartalsberichten von Software-, IT- und FinTech-Unternehmen. Der Fokus dürfte sich auf Aussagen zum Ausblick richten, für 2023 befürchten sie ein schwierigeres, rezessives Wirtschaftsumfeld. Die Abstufung der Software AG begründete der zuständige Analyst Alastair Nolan mit dem höheren Kurspotenzial von Konkurrenten./gl/mis

---- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---