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Aktien Frankfurt: US-Inflationsdaten verstärken Abwärtsdruck

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag weiter deutlich abwärts gegangen. Zusätzlicher Druck kam am Nachmittag nach US-Verbraucherpreisdaten auf. Die Inflation in der weltgrößen Volkswirtschaft kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Der Dax <DE0008469008>, der bereits zuvor wieder unter die Marke von 14 000 Punkten gesackt war, gab noch etwas stärker nach. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 2,08 Prozent auf 13 902,76 Punkte. Er stand damit den vierten Tag in Folge unter Druck. Der Verlust im Wochenverlauf beträgt nun fast vier Prozent. Am Morgen war der Dax wieder unter die 50-Tage-Linie gerutscht. Die charttechnisch viel beachtete Linie gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend.

Der MDax <DE0008467416> büßte am Nachmittag 2,10 Prozent auf 29 027,28 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx <EU0009658145> gab um 2,52 Prozent nach und in den USA wird ebenfalls ein weiterer schwacher Handelstag erwartet.

Wie Marktexperte Jeffrey Halley vom Broker Oanda bereits erwartet hatte, kam es angesichts des Preisschubs in den USA zur "Flucht aus Riskio über alle Anlageklassen hinweg". US-Staatsanleihen und der US-Dollar stiegen indes. "Die Inflation in den USA überrascht erneut auf der Oberseite", kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Der Preisauftrieb sei zudem breit angelegt und die Kernrate "ebenfalls unangenehm hoch". Daher dürfte sich die US-Notenbank, in der Absicht bestätigt sehen, in der nächsten Woche das Leitzinsniveau um 0,50 Prozentpunkte zu erhöhen und auch im Juli weiter aggressiv gegen die Inflation vorzugehen.

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Tags zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der hohen Inflation angekündigt, im Juli erstmals seit elf Jahren den Leitzins wieder anzuheben. Im September könnte ein weiterer, größerer Schritt folgen. Zudem hatte die EZB die Prognose für die Inflation im laufenden Jahr erhöht und zugleich die Annahme für das Wirtschaftswachstum im Euroraum gesenkt.

Sorgen um die Konjunktur angesichts der hohen Teuerung und steigender Zinsen belasteten vor allem Bankaktien. Der europäische Branchenindex war am Nachmittag der schwächste unter den 19 Subsektoren des Stoxx Europe 600. Die Papiere der Deutsche Bank verloren am Dax-Ende im Gleichklang mit diesem 3,4 Prozent. Die Anteile der Commerzbank gaben im MDax um 3,5 Prozent nach.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Zinswende in der Eurozone schwächelten außerdem die Immobilienwerte. Der Stoxx 600 Real Estate <CH0043274395> sackte auf den tiefsten Stand seit Anfang November 2020. Hierzulande büßten Vonovia <DE000A1ML7J1> zuletzt 2,7 Prozent ein. Grand City Properties <LU0775917882> verloren im MDax 3,1 Prozent und TAG Immobilien <DE0008303504> 4,8 Prozent.

Delivery Hero <DE000A2E4K43> mit minus 1,0 Prozent und Hellofresh <DE000A161408> mit plus 0,5 Prozent stemmten sich gegen den Abwärtssog. Abgesehen von Erholungsbewegungen der einstigen Corona-Krisengewinner stützten Übernahmespekulationen in der Branche. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, sind Finanzinvestoren wie Apollo Global Management an der Just-Eat-Tochter Grubhub interessiert. Bereits am Montag hatte es Übernahmegerüchte zu dem US-Unternehmen Grubhub gegeben, die auch die deutschen Aktien beflügelt hatten.

Ansonsten bewegte, dass die Citigroup die Papiere von Knorr-Bremse <DE000KBX1006> auf "Buy" hochgestuft hat. Die Aktie des Herstellers von Bremssystemen für Züge und Lkw sei ein "gefallener Engel", der wieder zum werthaltigen Investment werden dürfte, schrieb Analyst Vivek Midha. Die Aktien zogen an der MDax-Spitze um 1,5 Prozent nach oben.

GFT Technologies <DE0005800601> sackten zugleich im SDax um 6,8 Prozent ab. Die Privatbank Berenberg hatte zuvor ihr Anlageurteil für den IT-Dienstleister aus Bewertungsgründen auf "Hold" gesenkt und sieht kaum weiteren Spielraum für Kurssteigerungen.

Der Euro <EU0009652759> gab nach und wurde am Nachmittag mit 1,0523 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,0743 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,24 Prozent am Vortag auf 1,31 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> gab um 0,36 Prozent auf 133,07 Punkte nach. Der Bund-Future <DE0009652644> (September-Kontrakt) stieg zuletzt um 0,12 Prozent auf 147,98 Punkte./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---