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Aktien Frankfurt: Panikverkäufe schicken Dax trotz EZB-Paket 10 Prozent abwärts

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Hilfspaket der EZB gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nicht beruhigt. Im Gegenteil: Nach vorangegangenen Spekulationen über geldpolitische Unterstützungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) reagierten sie mit einem fortgesetzten Ausverkauf. Zuvor hatte ein von US-Präsident Trump verhängter Einreise-Stopp von Europäern in die USA neue, heftige Verluste ausgelöst.

Der Dax <DE0008469008>, der schon zum Handelsstart um mehr als 500 Punkte auf unter 10 000 Punkte gesackt war, weitete sein Minus auf über 1000 Punkte aus. Am frühen Nachmittag gab der deutsche Leitindex um 10,74 Prozent auf 9317,52 Zähler nach. Zuletzt hatte er dort im Sommer 2016 gestanden.

In nicht einmal einer Handelswoche büßte das deutsche Börsenbarometer inzwischen fast 20 Prozent ein. Einen größeren Verlust hatte es zuletzt nur während der Finanzmarktkrise im Oktober 2008 gegeben.

Seit Mitte Februar die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Viruskrise an den Finanzmärkten umgeht, hat der Dax rund ein Drittel an Wert verloren. Das keine vier Wochen zurückliegende Rekordhoch bei knapp unter 13 800 Punkten ist in weite Ferne gerückt.

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"So sehr sich die Notenbanken derzeit bemühen, ihr Scherflein zur Krisenbewältigung beizusteuern, noch niedrigere Zinsen und noch mehr Staatsanleihekäufe werden nur bedingt ökonomischen Nutzen haben", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Auch Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners äußerte sich ähnlich skeptisch.

Analyst Ralf Umlauf von der Helaba indes sieht Teile des Maßnahmenpakets positiv: Die EZB ermögliche Banken unter anderem nun eine günstigere Refinanzierung, sogar unterhalb des Einlagenzinses und nehme dadurch sogar Verluste in Kauf. Dies sei ein "Novum in der EZB-Geschichte" und die "entscheidende, stimulierende Maßnahme". Darüber hinaus hatte die EZB informiert, mehr Geld in Käufe von Staatsanleihen zu stecken. Die Zinsen wurden unterdessen auf dem Rekordtief von null Prozent belassen. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.

Der MDax <DE0008467416> verlor am Donnerstag rund 10 Prozent auf 20 352,33 Punkte und der EuroStoxx 50 <EU0009658145> sackte um rund 11 Prozent ab. In den USA fiel der Dow Jones Industrial <US2605661048> um rund 8 Prozent.

In den wichtigen deutschen Indizes, dem Dax, MDax und SDax <DE0009653386> gaben alle Aktien nach. Besonders unter Abwärtsdruck stand erneut die Freizeit- und Reisebranche. Hierzulande brachen die Papiere der Lufthansa <DE0008232125> um 11 Prozent ein.

Den Papieren des Flughafenbetreibers Fraport <DE0005773303> erging es im MDax mit minus 10 Prozent kaum besser. Sie standen zudem auch mit Verkehrszahlen im Blick. Die Virussorgen schlugen im Februar am Frankfurter Flughafen durch: Die Passagierzahl ging vor allem in der letzten Woche zurück und diese negative Dynamik setzte sich in der ersten Märzwoche dann verstärkt fort. Die Titel des Flugzeugbauers Airbus <NL0000235190> sackten um 15 Prozent ab.

Auch Bankaktien brachen ein. Die Anteile der Deutschen Bank <DE0005140008> und der Commerzbank <DE000CBK1001> erreichten Rekordtiefs. Dabei hatten zuvor noch zuversichtliche Aussagen von Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing zum Geschäftstrend die Talfahrt etwas ausgebremst.

Trotz gestiegener Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr gaben die Anteile des Versorgers RWE <DE0007037129> im Dax um fast 17 Prozent nach und sackten auf den tiefsten Stand seit Sommer 2019. Analysten monierten vor allem die Dividende für 2020, die mit 0,85 Euro je Aktie unter den Erwartungen liege. Zudem hätten die Ziele für 2022 enttäuscht.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite auf ein neues Rekordtief von minus 0,83 Prozent, nach minus 0,78 Prozent am Tag zuvor. Der Bund-Future <DE0009652644> (Juni-Kontrakt) sank um 0,23 Prozent auf 176,27 Punkte. Der Kurs des Euro gab seine frühen Gewinne ab und gab deutlich auf 1,1228 US-Dollar nach. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1336 Dollar festgesetzt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---