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Aktien Frankfurt: Industrie- und ZEW-Daten sowie Ölpreissorgen belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Konjunktur- und Stimmungsdaten aus Deutschland sowie die instabile Lage am Ölmarkt haben den Dax <DE0008469008> am Dienstag nur moderat belastet. Der deutsche Leitindex sank bis zum Nachmittag um 0,22 Prozent auf 15 627,72 Punkte und hielt sich damit weiterhin auf dem hohen Niveau der vergangenen Wochen. Bis zu seinem Mitte Juni erreichten Rekordhoch fehlen weniger als 200 Punkte.

Der MDax <DE0008467416> legte zuletzt um 0,40 Prozent auf 34 671,66 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> verlor 0,15 Prozent auf 4081,43 Punkte.

Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sanken im Mai im Vergleich zum April, während eigentlich ein weiterer Zuwachs erwartet worden war. Vor allem die schwache Auslandsnachfrage außerhalb der Eurozone belastete. Zudem fiel im laufenden Monat Juli das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW im Vergleich zum Vormonat deutlich, während Analysten nur mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten.

Marktanalyst Milan Cutkovic verwies als weiteren Grund für die zurückhaltende Anlegerstimmung den Ölpreis. Nach den geplatzten Gesprächen der Opec+ sprach er von aufziehenden "dunklen Wolken am noch sommerlichen Börsenhimmel". Komme es nun zu einem rapiden Anstieg der Ölpreise innerhalb kurzer Zeit, dürften die Inflationssorgen wieder in den Vordergrund rücken und die Stimmung auf dem Börsenparkett empfindlich belasten, warnte er.

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Unter den Einzelwerten stand unter anderem der Labordienstleister und Pharmazulieferer Sartorius <DE0007165631> nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten im Fokus. Er wurde zuversichtlicher für das Gesamtjahr und stellte zum wiederholten Male eine höhere Umsatzsteigerung als bisher in Aussicht. Und auch der bereinigte operative Gewinn soll noch etwas höher ausfallen. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an: Die Sartorius-Aktie legte als einer der Favoriten im MDax um 3,1 Prozent zu.

Dagegen sackten die Anteilsscheine der Shop Apotheke <NL0012044747> als Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte um knapp 14 Prozent ab. Laut dem Medikamenten-Versandhändler sorgen aktuell ein "angespannter Arbeitsmarkt und "der Umzug an den neuen Standort in Sevenum" für eine vorübergehend reduzierte Logistikkapazität. Das Wachstum habe sich daher im zweiten Quartal temporär verlangsamt, hieß es. Die Jahresziele bestätigte das Management zwar, bezeichnete sie nun aber als herausfordernd.

Im Nebenwerte-Index SDax <DE0009653386> waren nach einem starken Auftragseingang die Papiere des österreichischen IT-Dienstleisters S&T <AT0000A0E9W5> Favorit mit plus 3,2 Prozent. "S&T ist operativ auf bestem Weg, das zeigt sich am starken Auftragseingang und wird sich in guten Halbjahreszahlen niederschlagen", sagte Konzernchef Hannes Niederhauser laut Mitteilung und bekräftigte die Jahresziele. Veröffentlicht werden soll der Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr am 5. August.

Eine positive Analystenstudie verhalf im Dax außerdem den Anteilen von Heidelbergcement <DE0006047004> zu Gewinnen von 1,6 Prozent. Analystin Glynis Johnson von der Investmentbank Jefferies bekräftigte ihre Kaufempfehlung und hob das Kursziel an. Sie rechnet im zweiten Quartal erneut mit einer starken Ergebnisentwicklung (Ebitda) und schraubte daher ihre Jahresschätzung höher.

Daimler <DE0007100000> reagierten indes nicht auf Absatzzahlen des Autokonzerns zum zweiten Quartal, sondern zeigten sich im Gleichklang mit BMW <DE0005190003>, VW <DE0007664039> und Continental <DE0005439004> schwach.

Auf der Handelsplattform Tradegate, wo die Biontech <US09075V1026>-Aktie in Deutschland am meisten gehandelt wird, büßte dieses Papier 4,4 Prozent ein. Aussagen des israelischen Gesundheitsministeriums belasteten, wonach die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Biontech in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen hat. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, hieß es.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> stagnierte bei 144,94 Punkten. Der Bund-Future <DE0009652644> legte am frühen Nachmittag um 0,10 Prozent auf 172,89 Punkte zu.

Der Euro <EU0009652759> geriet nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck und kostete zuletzt 1,1839 US-Dollar. Auslöser waren die schwächer als erwarteten Konjunkturdaten aus Deutschland und die insgesamt leicht trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1866 Dollar festgesetzt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---