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Aktien Frankfurt: Dax stabilisiert nach Omikron-Schock

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Ausverkauf wegen einer neuen Coronavirus-Variante hat sich der Dax <DE0008469008> am Montag gefangen. Börsianer wägten ab, wie groß die Gefahr der Omikron-Variante tatsächlich werden wird - und bauten ein Stück weit auf die Unterstützung der Notenbanken. Nach einem ersten Sprung zurück über 15 400 Punkte blieben die Anleger aber vorsichtig.

Der Dax tat sich schwer an der 200-Tage-Durchschnittslinie, die bei Anlegern ein beliebter und langfristig geprägter Indikator ist und derzeit bei knapp 15 390 Punkten verläuft. Am Nachmittag verblieb der Leitindex darunter, indem er zuletzt um 0,74 Prozent auf 15 370,41 Zähler stieg. Im Vergleich zum vierprozentigen Kursrutsch vom Freitag bis auf 15 244 Punkte hat er damit nicht viel Boden gut gemacht.

Der MDax <DE0008467416> zeigte sich mit einem Aufschlag von 1,08 Prozent auf 34 215,50 Punkte ein wenig dynamischer als der Dax, genauso wie der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> mit 1,2 Prozent Plus. In New York steuert der Dow Jones Industrial <US2605661048> nach dem Kursrutsch, der sich am Freitag auch auf die Wall Street erstreckt hatte, ebenfalls auf einen freundlichen Start zu.

Die LBBW sprach am Morgen von einem hohen Maß an Unsicherheit und zwei möglichen Szenarien: Denkbar sei ein neuer Worst Case mit einem massiven Rückschlag im Kampf gegen die Pandemie, aber auch ein Optimalfall, in dem sich die Sorgen letztlich als unbegründet herausstellen. Die ersten Schockwellen, die am Freitag unter den Anlegern spürbar waren, legten sich etwas.

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Laut den Experten der österreichischen Raiffeisen-Bank handelt es sich zwar um eine vermutlich hochansteckende Variante. Sie verwiesen aber zugleich darauf, dass die entdeckten Fälle offenbar nur recht milde Symptome aufwiesen. Im besten Falle entwickele sich das Virus damit also weiter in Richtung einer endemischen Variante - mit zwar höherer Übertragbarkeit, aber einer geringeren Gefährlichkeit.

Eine Konjunkturdelle wegen der Pandemie könnte auch wieder die Notenbanken bei ihren geldpolitischen Straffungen vorsichtiger stimmen, hieß es ferner am Markt. Trotz der aktuell hohen Inflation glaubt die Helaba, dass die Mitglieder im Rat der Europäischen Zentralbank wegen der Verunsicherung weiter auf eine sehr lockere und flexible Geldpolitik dringen werden. Derweil wurde am Montag klar, dass die Inflation in Deutschland im November erstmals seit rund 29 Jahren wieder die Fünf-Prozent-Marke erreicht hat.

Einen globalen Lockdown wie 2020 erwarten die Raiffeisen-Experten in der aktuellen Situation aber "auf keinen Fall mehr". Die "Stay-at-Home-Aktien", wie Profiteure eines Lockdowns in der Corona-Krise genannt werden, kamen im Sog dessen von ihren Freitagsgewinnen zurück. Die Papiere des Kochboxenlieferanten Hellofresh <DE000A161408>, des Online-Händlers Zalando <DE000ZAL1111> und der Shop Apotheke <NL0012044747> verloren zwischen 1,9 und 3,7 Prozent.

Überdurchschnittlich stark erholten sich die Werte aus diversen Branchen, die am Freitag besonders stark in den Ausverkauf verwickelt waren. In ganz Europa galt dies vor allem für den Reisesektor: Die Aktien der Lufthansa <DE0008232125> zogen ausgehend von ihrem Rekordtief, das ihnen der Einbruch am Freitag beschert hatte, um 4,5 Prozent an. Fraport <DE0005773303> legten im MDax außerdem 3,6 Prozent zu.

Im europäischen Autosektor blieb die Stimmung der Anleger etwas gedämpfter. Dies lag unter anderem an den Papieren von Continental <DE0005439004>, die ihren Kursrutsch nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs mit minus 3,3 Prozent fortsetzten. Verglichen mit der Branche sieht Analyst George Galliers bei dem Autozulieferer zu wenig Kurspotenzial.

Eine positive Erscheinung war derweil der insgesamt starke deutsche Energiesektor: RWE <DE0007037129> und Eon <DE000ENAG999> eroberten im Dax mit Anstiegen von bis zu 3,8 Prozent die Indexspitze. Neuerdings profitieren die Branchenwerte von den Plänen der neuen Bundesregierung vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien. Auch die Aktien des Windkraft-Spezialisten Nordex <DE000A0D6554> und des Biokraftstoff-Herstellers Verbio <DE000A0JL9W6> erhielten nun weiteren Schub nach oben.

Der Euro <EU0009652759> ist am Montag etwas gesunken, zuletzt wurden 1,1279 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1291 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihemarkt betrug die Umlaufrendite stabil minus 0,42 Prozent, während der Rentenindex Rex <DE0008469107> leicht um 0,08 Prozent auf 145,32 Punkte nachgab. Der Bund-Future <DE0009652644> dagegen verlor 0,39 Prozent auf 171,79 Zähler./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---