Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 38 Minuten
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.977,41
    -2.160,39 (-3,48%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.389,68
    +7,10 (+0,51%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     
  • S&P 500

    5.071,63
    +1,08 (+0,02%)
     

Aktien Frankfurt: Dax im Minus - Wirecard-Kurssturz überschattet alles

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurssturz der Wirecard-Aktien <DE0007472060> hat am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt alles in den Schatten gestellt. Die Papiere des im Dax <DE0008469008> notierten Zahlungsabwicklers verloren bis zu zwei Drittel ihres Börsenwerts. Wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz musste der Konzern die Vorlage seines Jahresabschlusses für 2019 am Donnerstag ein weiteres Mal verschieben. Es droht der Rauswurf aus dem Dax.

Für den deutschen Leitindex ging es am Nachmittag um 0,93 Prozent auf 12 267,57 Punkte nach unten, nachdem er an den beiden Tagen davor insgesamt um fast vier Prozent zugelegt hatte. Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen deutschen Börsenwerte verlor zuletzt 0,18 Prozent auf 26 159,42 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> sank um 0,7 Prozent.

Der Wirecard-Schock sitzt tief, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. "Der Geduldsfaden ist nun anscheinend bei vielen Investoren gerissen und so trennen sich auch die letzten Optimist von den Wirecard-Anteilen."

Beim Dax müsse nun beobachtet werden, ob der Index wieder in die Konsolidierungsphase einschwenke oder aber von einer neuen Euphoriewelle ergriffen werde, so Lipkow. Hierbei spielten Wirtschaftsdaten aus den USA eine wichtige Rolle. Dem Arbeitsmarkt in den USA setzt die Corona-Pandemie weiter zu. In der Woche bis 13. Juni hatten 1,5 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Analysten hatten mit weniger gerechnet.

WERBUNG

Der Wirecard-Kursverlust belief sich am Nachmittag auf fast zwei Drittel. Sollte der Konzern einen testierten Abschluss bis zum morgigen Freitag, 19. Juni, nicht präsentieren, könnten Kredite in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden, warnte das Unternehmen. Aktienindex-Experten zufolge könnte nun Wirecard im September aus dem Dax fliegen. Als mögliche Nachfolger wurden der Aromenhersteller Symrise <DE000SYM9999> und der Essenslieferant Delivery Hero <DE000A2E4K43> genannt, deren Aktien um 1,3 beziehungsweise 0,2 Prozent zulegten.

Abseits von Wirecard gab es am Donnerstag auch Erfreuliches für die Anleger. So rechnet der Internet-Modehändler Zalando <DE000ZAL1111> mitten in der Corona-Krise mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und operativem Gewinn. Zalando habe sehr starke Wachstumsindikationen für das zweite Quartal gegeben und könnte möglicherweise seine Jahresziele anheben, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank in einer aktuellen Studie. Zalando gewannen an der MDax-Spitze mehr als fünfeinhalb Prozent und nahmen damit ihr Rekordhoch ins Visier.

Der Euro <EU0009652759> kostete am Nachmittag 1,1225 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1232 (Dienstag: 1,1308) Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,39 Prozent am Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> stieg um 0,09 Prozent auf 144,70 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> stieg um 0,26 Prozent auf 175,70 Punkte./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---