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Aktien Frankfurt: Bankturbulenzen holen Dax nach großem Verfall wieder ein

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Turbulenzen im Bankensektor haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag nicht losgelassen. Die erneut hohen Kursverluste bei der Schweizer Großbank Credit Suisse und das Kursdesaster für die US-Regionalbank First Republic zogen kurz vor dem Wochenende die Kurse im breiteren Sektor wieder nach unten. Der Dax DE0008469008 rutschte in der Folge nach dem großen Verfall an den Terminbörsen kräftig ab und stand am Nachmittag mit 1,20 Prozent im Minus bei 14 787,70 Zählern.

Damit steuert der deutsche Leitindex nach turbulenten und von Kurskapriolen begleiteten Handelstagen auf ein Wochenminus von mehr als vier Prozent zu. Noch in der ersten Tageshälfte hatte das Börsenbarometer im Sog der am Vortag positiv bewerteten Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) und dank der Milliardenhilfen für die Credit Suisse CH0012138530 und die trudelnde First Republic die Marke von 15 000 Punkten klar übersprungen.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmenswerte war schon früher als der Dax ins Minus gedreht und verbuchte zuletzt einen Abschlag von 1,90 Prozent auf 26 531,11 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 1,08 Prozent auf 4072,41 Zähler.

Das Bankenthema dürfte die Investoren noch eine Weile beschäftigen, hieß es von den Experten von CMC Markets. Kurzfristig erscheine das Liquiditätsproblem durch die Rettungspakete zwar gelöst, doch langfristig stelle sich die Frage, "wie solvent vor allem die kleinen und mittelgroßen Banken in den USA auf Dauer wirklich sind."

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Viele Beobachter halten zwar die Probleme der kleinen Banken in den USA für hausgemacht und erwarten keinen Flächenbrand, doch das Vertrauen der Investoren in die Branche wurde in den vergangenen Tagen durch die Schieflage mehrerer kleinerer US-Institute und den Sorgen um die kriselnde Credit Suisse schwer untergraben.

So konnten die Aktien der Credit Suisse am Freitag ihre Erholungsgewinne vom Vortag nicht halten und verloren zuletzt in Zürich fast zehn Prozent. Derweil verlor die Aktie der US-Bank First Republic im frühen Handel an der Wall Street zuletzt rund 13 Prozent. Die zunächst noch verbesserte Stimmung im europäischen Bankensektor drehte sich schnell wieder um, der Stoxx Europe 600 Banks fiel zuletzt um 1,6 Prozent. Im Dax sanken die Kurse von Deutsche Bank DE0005140008 und Commerzbank DE000CBK1001 um bis zu 1,3 Prozent ins Minus.

Ansonsten machte auf Unternehmensseite ein angehobener Ausblick des Konkurrenten Fedex US31428X1063 die Aktien der Deutschen Post DE0005552004 zum Favoriten im Dax. Sie verteuerten sich um 0,8 Prozent. Fedex habe sich dank erfolgreicher Sparanstrengungen verbessert, sagte ein Händler. Die Auswirkungen auf die Post hält er daher für begrenzt.

Aktien des Aromen- und Duftstoffeherstellers Symrise DE000SYM9999 trotzten dem schwachen Markt mit einem moderaten Plus dank eines Kaufvotums von Goldman Sachs.

Vonovia DE000A1ML7J1 verloren angesichts einer kräftigen Dividendenkürzung und dem in Aussicht gestellten Gewinnrückgang gut zweieinhalb Prozent. Damit fielen die Kursverluste aber überschaubarer aus als zuletzt nach ähnlichen Branchennachrichten.

Im MDax waren einige IT-Werte gefragt: Software AG DE000A2GS401 verteuerten sich an der Spitze um fünf Prozent, Teamviewer DE000A2YN900 um rund ein Prozent. Die Aktien des IT-Dienstleisters Bechtle DE0005158703 kosteten zuletzt 0,8 Prozent mehr. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sprach von einem zuversichtlich stimmenden Ausblick, zudem sei die Dividende besser als gedacht ausgefallen.

Der Euro EU0009652759 legte im Nachmittagshandel zu und kostete zuletzt 1,0635 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas tiefer auf 1,0595 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,29 Prozent am Vortag auf 2,26 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,22 Prozent auf 125,69 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 kletterte um 1,23 Prozent auf 137,54 Zähler./tav/jha/

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---