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Aktien Frankfurt: Anleger meiden Risiken - Geldpolitik im Fokus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Tag vor der erwarteten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Anleger im Dax <DE0008469008> kein Wagnis mehr eingegangen. Am Vortag noch stabilisiert, zeigte sich der deutsche Leitindex am Mittwoch schon wieder von seiner schwachen Seite. Er verlor am Nachmittag 0,79 Prozent auf 12 770,07 Punkte. Das jüngste Zwischentief bei 12 603 Punkten aus der Vorwoche bleibt damit im Fokus. Danach würde das Jahrestief bei 12 391 Punkten von Anfang Juli in die Nähe rücken.

Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte sank zur Wochenmitte um 0,59 Prozent auf 24 738,42 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> stand 0,9 Prozent tiefer.

"Die Energiekrise wirft angesichts explodierender Gaspreise ihre dunklen Schatten auf die Finanzmärkte", schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Der Höhepunkt der Inflation in der Eurozone scheine noch nicht erreicht und der Mix aus hoher Teuerungsrate und steigenden Zinsen lasse die Konsumnachfrage einbrechen.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die EZB am Donnerstag mit einer Zinserhöhung von 0,75 Prozentpunkten auf die sehr hohe Inflation reagieren wird. Die EZB sei zum Handeln gezwungen, mit zögerlichen Zinsschritten sei die enorme Preissteigerung nicht in den Griff zu bekommen, so der IG-Experte.

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Im Dax schnellten RWE <DE0007037129> um 10,5 Prozent hoch nach einem Pressebericht, wonach die EU eine Preisobergrenze plant für Strom, der nicht mit Gas erzeugt wird. Diese Nachricht bescherte auch im MDax dem Solar- und Windparkbetreiber Encavis <DE0006095003> Kursgewinne von 9,3 Prozent. Die Aktien des von Gaslieferungen besonders abhängigen Uniper-Konzerns <DE000UNSE018> reduzierten ihren Verlust auf 1,4 Prozent.

Deutsche Bank <DE0005140008> verloren 3,5 Prozent. Laut Vorstandschef Christian Sewing ist eine Rezession in Deutschland nicht mehr abzuwenden. Es komme in den nächsten Monaten zu Kreditausfällen in der Branche, jedoch seien diese verkraftbar. Sewing fordert angesichts der extrem hohen Inflation ein entschlossenes Gegensteuern der Geldpolitik. Allianz SE <DE0008404005> sanken nach einer Abstufung durch Morgan Stanley um 1,8 Prozent. Adidas <DE000A1EWWW0> und Puma SE <DE0006969603> setzten ihren Abwärtstrend mit Einbußen von 3,9 beziehungsweise 2,9 Prozent fort.

Um 4,5 Prozent nach unten ging es ferner für die Anteile des Energietechnikkonzerns Siemens Energy <DE000ENER6Y0>, der für die geplante vollständige Übernahme seiner Windkrafttochter Gamesa <ES0143416115> den Kapitalmarkt mit einer Wandelanleihe angezapft hat. Die Papiere des Spezialanlagenbauers Aixtron <DE000A0WMPJ6> legten indes um 5,6 Prozent zu. Die französische Investmentbank Oddo BHF hält die Wachstumserwartungen des Marktes nach einem Fabrikbesuch für zu zurückhaltend.

Elf Prozent gewannen die Aktien des Kohlenstoffspezialisten SGL Carbon <DE0007235301> nach einer Anhebung des Ausblicks. Die Titel werden ab 19. September wieder im Kleinwerteindex SDax <DE0009653386> notiert sein.

Der Euro <EU0009652759> blieb am Nachmittag mit 0,9890 US-Dollar nur knapp über seinem am Dienstag erreichten tiefsten Stand seit Ende 2002. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 0,9928 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,42 Prozent am Vortag auf 1,44 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> sank um 0,01 Prozent auf 131,92 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> legte um 0,40 Prozent auf 147,61 Punkte zu./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---