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AKTIEN IM FOKUS: Merck-Erfolg bei Corona-Pille - Impfstoff-Hersteller sacken ab

NEW YORK / LONDON (dpa-AFX) - Positive Studiendaten zu einem neuen Corona-Medikament von Merck & Co <US58933Y1055> haben am Freitag die Aktien des US-Pharmakonzerns in die Höhe schnellen lassen - und zu Kursverwerfungen bei den Papieren von Impfstoffherstellern geführt. Auch die Anteilscheine von Merck-Konkurrenten aus dem klassischen Pharmabereich gerieten unter Druck.

Die Aktien von Merck & Co waren im frühen Handel um mehr als 12 Prozent in die Höhe geschnellt und hatten bei gut 84 US-Dollar den höchsten Stand seit Februar 2020 erreicht. Ein Rekordhoch bedeutete dies aber nicht: 2019 hatten die Papiere mit bis zu 88 Dollar noch höher gestanden.

Zuletzt stand bei den Papieren von Merck & Co noch ein Plus von gut neun Prozent auf rund 82 US-Dollar zu Buche. Damit waren sie immer noch der klare Favorit im Leitindex Dow Jones Industrial <US2605661048>, der zuletzt leicht nachgab.

Die Aussicht auf die Markteinführung eines wirksamen Medikaments gegen das sich weltweit ausbreitende Corona-Virus ist derweil ein Schock für die Anleger, die bislang auf die Produzenten von Impfstoffen gesetzt hatten. So sackten die Anteilscheine von Moderna <US60770K1079> um rund 15 Prozent ab und waren damit das Schlusslicht im breit angelegten Aktienindex S&P 500 <US78378X1072>. Auf Jahressicht aber liegen die Papiere immer noch mehr als 200 Prozent im Plus.

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Unter den weiteren Impfstoffherstellern brachen Biontech <US09075V1026> um 14 Prozent, Curevac <NL0015436031> um 15 Prozent und Novavax <US6700024010> um 19 Prozent ein. Weniger deutlich fielen die Verluste bei dem breit aufgestellten Pharmakonzern Pfizer <US7170811035>. Hier mussten die Aktionäre ein Minus von 2 Prozent verkraften.

Das neue Corona-Medikament von Merck & Co reduziert bei Risiko-Patienten einer klinischen Studie zufolge deutlich die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Verläufe. Der Konzern will sich nun so schnell wie möglich um den Einsatz in den USA bemühen und auch entsprechende Anträge bei Behörden weltweit stellen. Die Arznei wird als Pille verabreicht.

Derartig oral verabreichte Medikamente würden wahrscheinlich eine Schlüsselrolle bei der Entlastung der Krankenhäuser spielen, die aktuell Corona-Patienten behandelten, schrieb Analyst Andrew Baum von der US-Bank Citigroup.

Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank ergänzte, die Zwischenauswertung lasse erwarten, dass das medizinische Arsenal zur Bekämpfung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, das bislang "nur" aus vorbeugenden Impfstoffen und einem bedingt wirksamen intravenös zu verabreichenden Medikament sowie Medikamenten gegen "Begleiterkrankungen" bestehe, nun auch um ein wirksames direkt wirkendes Medikament bereichert werde, das in Tablettenform verfügbar sein werde. Damit bestätige sich im Nachhinein die unternehmensstrategische Entscheidung zur Aufgabe des eigenen Impfstoffprojekts zugunsten der Entwicklung derartiger Medikamente.

Vor diesem Hintergrund gerieten an der US-Börse auch die Aktien solcher Pharmaunternehmen unter Druck, die bislang Antikörper-Behandlungen entwickelt haben. So brachen Regeneron Pharmaceuticals <US75886F1075> um 6 Prozent, Vir Biotech <US92764N1028> um 23 Prozent und Adagio Therapeutics <US00534A1025> gar um 42 Prozent ein. An der Börse in London büßten AstraZeneca <GB0009895292> 2,5 Prozent ein.