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AKTIEN IM FOKUS: Ausblicke von Infineon und Micron beflügeln Europas Chipbranche

FRANKFURT (dpa-AFX) -Angehobene Ziele für das Geschäftsjahr von Infineon DE0006231004 sowie eine besser als erwartete Quartalsprognose des größten US-Speicherchip-Herstellers Micron US5951121038 Technology haben am Mittwoch die europäische Halbleiterbranche beflügelt. Der Technologiesektor war gegen Mittag mit plus 1,7 Prozent der stärkste innerhalb des Stoxx Europe 600 EU0009658202. Zudem gelang ihm der Sprung zurück über die chartechnisch wichtige 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend stellt dagegen jedoch nach wie vor einen wichtigen Widerstand dar.

Unter den Einzelwerten waren die Aktien des Münchener Halbleiterherstellers Infineon Spitzenwert im Dax DE0008469008 und EuroStoxx 50 EU0009658145 mit plus 6,1 Prozent auf 35,60 Euro. Bei 36,23 Euro erreichten sie kurzzeitig auch wieder den höchsten Stand seit Mitte Februar. An der Spitze des Cac 40 FR0003500008 legten die Papiere des Chipherstellers STMicro NL0000226223 um 5,1 Prozent zu und in der Schweiz stiegen Ams Osram AT0000A18XM4 um 3,5 Prozent. Auch Aktien von auf die Halbleiterindustrie ausgerichteten Unternehmen wie die Spezialanlagenbauer Aixtron DE000A0WMPJ6 oder ASM International NL0000334118 sowie der Hersteller von Lithographiesystemen ASML NL0010273215 legten zu. Sie stiegen zwischen einem und 3 Prozent. In den USA zogen die Aktien von Micron vorbörslich um 2,4 Prozent an.

Analysten wie die von Goldman Sachs, JPMorgan oder auch der Bank of America hoben mit Blick auf Infineon vor allem die starke Nachfrage in den Kerngeschäftsfeldern Automobil und Industrie positiv hervor. Goldman-Analyst Alexander Duval etwa sieht sich in seiner Präferenz für die Infineon-Aktie im Vergleich zu der von ihm mit "Sell" bewerteten STMicro-Aktie bestätigt. Die Münchener, so erklärte er, seien deutlich stärker im Endmarkt für Auto-Halbleiter engagiert und dort zudem mit nur einem geringen Anteil im zyklischen Verbraucher-Bereich, wo er aktuell die größten Risiken für europäische Anbieter analoger Halbleiter im laufenden Jahr sehe.

"Infineon hatte bereits angedeutet, dass die Preisverhandlungen für 2022/23 zu steigenden durchschnittlichen Verkaufspreisen bei den Autoherstellern geführt hätten", erinnerte JPMorgan-Experten Sandeep Deshpande. Der Aufschwung, von dem Infineon aktuell berichtet habe, scheine jedoch aus dem Anstieg der Stückzahlen zu resultieren, schrieb er weiter. Er folgert daraus, dass sich die seit 2021 für Auto-Halbleiterlieferanten bestehenden Lieferengpässe nun allmählich auflösten und Infineon daher in der Lage sei, einen größeren Teil des Auftragsbestands in Umsatz umzuwandeln. Dies könnte laut Deshpande zufolge zu Anhebungen der Segmentergebnisse im Gesamtjahr führen.

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Einige Analysten setzten nach dem erfreulichen Ausblick von Infineon ihre Kursziele für die Aktie hoch. Zu diesen zählen die Bank of America, Barclays oder auch Oddo BHF.

In das positive Bild passt auch, dass Micron Technology tags zuvor nach US-Börsenschluss mit einem besser als von Analysten erwarteten Ausblick überraschte. Das signalisiere, dass die schlimmsten Zeiten für die Branche vorbei sein könnten, sagte ein Börsianer. "Die Lagerbestände der Kunden verbessern sich, und wir erwarten eine allmähliche Verbesserung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage in der Branche", sagte Vorstandschef Sanjay Mehrotra laut Redetext.

Die Prognose deute darauf hin, dass der Markt für Speicherchips nach einer schwierigen Phase vor einem Comeback stehen könnte, hieß es am Markt. Im vergangenen Jahr hatte ein kräftiger Rückgang der Verbrauchernachfrage Microns Kunden dazu veranlasst, ihre Bestellungen zu kürzen und Lagerbestände abzubauen. Branchenkenner raten Anlegern daher, den gesamten Sektor nun gut zu beobachten. Wegen Geschäftsbeziehungen mit Micron seien außerdem auch die Aktien des Waferherstellers Siltronic DE000WAF3001 einen Blick wert, hieß es. Diese legten zuletzt um 0,6 Prozent zu.