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AKTIEN IM FOKUS: Ausblick von Vestas bringt auch Nordex und Encavis unter Druck

FRANKFURT/KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Ein trüber Ausblick von Vestas <DK0010268606> hat am Montag nicht nur die Aktien des dänischen Windkraftanlagen-Herstellers unter Druck gebracht. Nordex <DE000A0D6554> gaben ebenfalls spürbar nach, und auch Encavis <DE0006095003> konnten sich dem Druck nicht entziehen, obwohl der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber selbst Zahlen vorlegte und positive Kommentare am Markt erntete.

Gegen Mittag gaben Vestas in Kopenhagen um etwas mehr als 6 Prozent auf 171,86 dänische Kronen nach. Im deutschen SDax <DE0009653386> büßten Nordex rund 4 Prozent auf 13,38 Euro ein und sind damit zurück auf dem Niveau vom Ende des vergangenen Jahres. Encavis verloren 2 Prozent auf 20,53 Euro, haben sich allerdings seit ihrem 20-Monatstief Ende Februar sehr stark erholt. Das Management von Vestas hatte am Sonntag gleichzeitig mit den vorgelegten schwachen Quartalszahlen seine Umsatz- und Margenziele für 2022 gekappt.

Dass Vestas Quartalsverlust noch höher als zunächst erwartet ausgefallen sei, überraschte laut JPMorgan-Analyst Akash Gupta nicht. Dabei verwies er auf bereits veröffentlichte Quartalsberichte von Wettbewerbern wie General Electric (GE) <US3696041033> und Siemens Gamesa <ES0143416115>. Der Analyst zeigte sich aber überrascht, wie stark Vestas die Zielspanne für die bereinigte operative Marge (bereinigte Ebit-Marge) gesenkt habe.

Die Mitte der Prognosespanne falle von plus 2 Prozent auf minus 2,5 Prozent. Damit ließe sich ein erheblicher Teil des schwachen Jahresziels auf die verfehlte Marge im ersten Quartal zurückführen. Zugleich berücksichtige der Ausblick nun auch die aktuelle Lage in China, die in seinen Schätzungen bislang nicht enthalten gewesen sei.

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"Insgesamt zeigen die schwachen Zahlen die Realitäten, die sich unserer Ansicht nach nicht angemessen im Konsens und im Aktienkurs widerspiegeln", schrieb Gupta. Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect äußerte sich vor allem verwundert über Vestas' Begründung für die nun schon vierte Gewinnwarnung in Folge, nämlich den Ukraine-Krieg und dessen Folgen.

Lipkow zufolge liegt der Grund eher am nach wie vor starken Wettbewerb in der Branche mit daraus resultierenden rückläufigen Margen für die Hersteller von Windkraftanlagen. "Das hatte sich in den letzten Jahren auch schon bei Nordex gezeigt, denn auch dieses Unternehmen kämpft seit Jahren mit sehr dünnen Margenspannen, die kaum Luft zum Atmen lassen. Die gestiegenen Transportkosten und die höheren Rohstoffpreise dürften nun zu einem Kostenproblem geworden sein."

Ein Händler sprach angesichts der Verluste der Nordex-Aktie von direkten Auswirkungen durch die Gewinnwarnung des dänischen Wettbewerbers. Nach gesenkten Jahreszielen durch Siemens Gamesa sei damit auch Branchenprimus Vestas diesen Weg gegangen. Zu befürchten sei, dass auch für Nordex die Perspektive, die Gewinne zu steigern, sehr schlecht sein dürfte.

Nordex hatte Ende März mitgeteilt, im laufenden Jahr bei Umsatz und operativer Marge mindestens das Niveau von 2021 halten zu wollen, aber auch schon auf ein weiterhin schwieriges Marktumfeld und eine angespannte Kostensituation hingewiesen. So soll im laufenden Jahr der Umsatz zwischen 5,4 und 6 Milliarden Euro liegen, wovon vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) 1 bis 3,5 Prozent hängen bleiben sollen. In beiden Fällen würde Nordex am unteren Ende der Spanne die Werte des vergangenen Jahres erreichen.

Encavis dagegen ist dem Börsenhändler zufolge "ein anderes Thema". Die Zahlen läsen sich gut und entsprechend sei der Konzern auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen, obschon es für das erste Quartal keine durchschnittlichen Analystenschätzungen gebe, mit denen die Resultate verglichen werden könnten.