Werbung
Deutsche Märkte schließen in 8 Stunden 4 Minuten
  • DAX

    18.172,34
    +34,69 (+0,19%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.018,63
    +10,46 (+0,21%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Gold

    2.337,00
    -5,10 (-0,22%)
     
  • EUR/USD

    1,0692
    -0,0013 (-0,12%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.558,33
    +471,51 (+0,76%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.417,90
    -6,20 (-0,44%)
     
  • Öl (Brent)

    83,40
    +0,04 (+0,05%)
     
  • MDAX

    26.607,13
    -17,89 (-0,07%)
     
  • TecDAX

    3.316,24
    +29,33 (+0,89%)
     
  • SDAX

    14.290,93
    +31,22 (+0,22%)
     
  • Nikkei 225

    38.460,08
    +907,92 (+2,42%)
     
  • FTSE 100

    8.072,22
    +27,41 (+0,34%)
     
  • CAC 40

    8.096,53
    -9,25 (-0,11%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     

AKTIEN IM FOKUS 2: Konjunkturpaket enttäuscht Autoanleger - Kursverluste

(Neu: mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Enttäuscht haben Anleger und Analysten am Donnerstag auf den Verzicht der Bundesregierung auf eine Kaufprämie für mit Diesel und Benzin angetriebene Autos reagiert. Die Aktien von Daimler <DE0007100000> waren am Mittag größter Verlierer im Leitindex Dax <DE0008469008> mit einem Abschlag von 3,8 Prozent. Bei BMW, Volkswagen <DE0007664039> und dem Zulieferer Continental <DE0005439004> reichten die Kursverluste von 1,4 bis zu 2,6 Prozent.

Die Spitzen der großen Koalition entschieden am Vorabend gegen eine Kaufprämie für abgasarme Verbrennungsmotoren. Sie beschlossen allerdings deutlich höhere Prämien für Elektroautos. Gleichzeitig soll der Mehrwertsteuersatz vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 2020 von 19 Prozent auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden.

"Das ist eine Enttäuschung, denn am Markt hatte man mit Kaufprämien auch für Verbrennungsmotoren im Umfang von insgesamt fünf Milliarden Euro gerechnet", hieß es in einem Broker-Kommentar. Von der sinkenden Mehrwertsteuer profitiert die Branche nur in geringerem Maß. Mit ihr verbillige sich der durchschnittliche Verkaufspreis eines Mercedes um 1170 Euro. Ein BMW <DE0005190003> werde im Schnitt um 1080 Euro günstiger und ein Volkswagen um 690 Euro. So betrachtet, sei die niedrigere Mehrwertsteuer für Massenhersteller enttäuschend, hieß es von dem Broker.

WERBUNG

"Die Bundesregierung setzt eben auf Zukunftstechnologien", lautete das Fazit von Jose Asumendi von der Bank JPMorgan. Mit dem Verzicht auf eine Kaufprämie für Benziner und Diesel schwinde die Aussicht auf vorgezogene Autokäufe in größerem Umfang und damit auf einen Abbau der Lagerbestände der großen Hersteller und der Händler.

Für Investoren sei das zwar eine Enttäuschung, so der Experte, ihn überrasche das Vorgehen der Regierung aber nicht. In Gesprächen mit dem deutschen Branchenverband VDA sei klar geworden, dass es starken politischen Widerstand gegen eine Abwrackprämie gebe. Unter dem Strich seien die Maßnahmen nur ein "kleiner Anschub" für die deutsche Automobilindustrie. Das liege auch daran, dass es im Massensegment bislang nur wenige Modelle mit reinem Elektroantrieb gebe.

Europas Autosektor war am Donnerstag mit einem Minus von 2 Prozent der schwächste aller 16 Sektoren. In Paris gaben auch die Kurse von Renault <FR0000131906> und der PSA Group <FR0000121501> nach, ebenso wie Fiat Chrysler <NL0010877643> an der Mailänder Börse. Hier dürften Anleger aber auch Kursgewinne mitnehmen, hatte sich der europäische Autosektor doch vom Crash-Tief am 19. März in den folgenden zweieinhalb Monaten um rund 60 Prozent erholt.